4.3 My Favorite
Partner*innen: Räume für Menschen Architektur (RfM)
„My Favorite“ ist eine Studie zur nachhaltigen Stadttransformation in Favoriten, die vom Architekturbüro Rfm Räume für Menschen, Jutta Wörtl-Gössler und Uli Machold, erstellt wurde. Gemeinsam mit den Projektpartner*innen GESIBA und WIEN ENERGIE wurden anhand konkreter Liegenschaften im Programmgebiet von WieNeu+ zukunftsweisende Sanierungs- und Energie-Lösungen beforscht. Als Grundlage für die Bearbeitung dient das Vorprojekt „Smart Block Geblergasse“, in dem liegenschaftsübergreifende Verfahren in der Sanierung untersucht und angewendet wurden.
Im Rahmen der Projektstudie „My Favorite“ wurden konkret fünf sanierungsbedürftige GESIBA-Liegenschaften im WieNeu+ Quartier auf ihre Transformationspotentiale und mögliche Synergien untereinander sowie im Quartier untersucht.
Es wurden folgende Aspekte analysiert:
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Innovative, kreislauffähige Sanierung der verschiedenen Gebäudetypologien
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Nachhaltige Energieversorgung basierend auf einem Anergienetz zwischen den Liegenschaften, Geothermie, PV und geeignet für den Ausbau als Quartierslösung
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Gestaltung des öffentlichen Raums, der im Zuge des Einbaus des Anergienetzes transformiert werden soll
Ziele:
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Nachhaltig transformierte, nachverdichtete Gebäude mit klimafitten Innenhöfen
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Entsiegelung, lebendige Erdgeschoßzone und Stärkung Eco-System
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Hochwertiger, gesunder, verkehrsberuhigter/-freier Lebensraum in einem urbanen Quartier
Folgende GESIBA-Liegenschaften wurden betrachtet: Inzersdorfer Straße 99, Angeligasse 97-99, Fernkorngasse 48, Fernkorngasse 44 und Inzersdorfer Straße 113.
Erkenntnisse
Gemeinnützige als Initiator*innen
Gemeinnützige Wohnbauträger*innen haben aufgrund ihres gesellschaftlichen Auftrags sowie aufgrund ihrer Größe ein besonderes Skalierungspotenzial und können damit Leuchttürme für nachhaltige, sozial verträgliche und klimafreundliche Gebäudesanierungen umsetzen. Die innovativen und kreislauffähigen Sanierungsstrategien wurden mit Berücksichtigung der Übertragbarkeit auf andere Gebäude entwickelt. Zusätzlich bieten Lösungen, die über einzelne Gebäude hinausgehen, besondere Möglichkeiten, wie im Vorprojekt „Smart Block Geblergasse“ bewiesen wurde.
Herausforderungen und Mehrwert
Im Kontext des Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetzes stellt die Finanzierung auf Gebäudeebene eine Herausforderung dar. Gebäudeübergreifende technisch machbare Lösungen werden komplexer, aber auch kostengünstiger. Weitere Herausforderungen liegen in den rechtlichen Rahmenbedingungen, der Umsetzung von Kreislaufwirtschaft, der Leistbarkeit für Mieter*innen und der Kommunikation des Mehrwerts innovativer energetischer Sanierungen für Mieter*innen und Bauträger*innen.
Kooperation
Zur Nutzung sich ergebender Chancen arbeiten die Akteur*innen zusammen: Besondere Potenziale birgt die synergetische Nutzung von Grabungsarbeiten im öffentlichen Raum für Einrichtung eines Anergienetzes oder eines Fernwärmeaus- bzw. -umbaus (Rücklauf-, Abwärmenutzung etc.), die zeitgleiche Entwicklung eines resilienten Freiraums, gemeinsame Bauabwicklung, etc. Schulungen von Bauträger*innen und Gebäudeeigentümer*innen, Bewusstseins- und Gemeinschaftsbildung der Bewohner*innen im Vorfeld erleichtern die Umsetzung.
Ausblick
Die praktische Umsetzung der Studie befindet sich derzeit in der Planungsphase. Für eine der fünf Liegenschaften werden Pläne erarbeitet, die im kommenden Jahr realisiert werden sollen. Weitere Umsetzungen folgen. Die großvolumigen Sanierungen und die Entwicklung von Quartierslösungen sollen weitere Liegenschaften aktivieren, integrieren und nachhaltige Transformation relevant beschleunigen.
Aufbauend auf diesem Projekt wurde 2023 die Sanierung der Liegenschaft Inzersdorferstraße 99 in die Wege geleitet und Ende 2023 bei der WieNeu+ Grätzlförderung eingereicht. Aufbauend auf diesem Projekt wurde 2023 die Sanierung der Liegenschaft Inzersdorferstraße 99 in die Wege geleitet und Ende 2023 bei der WieNeu+ Grätzlförderung eingereicht.