2.4 Skalierung
Skalieren bedeutet im Sinn von “WIEN 2030 – Wirtschaft & Innovation“ die Durchsetzung und Verbreitung von innovativen Lösungen – in der Stadt und auf internationalen Märkten. Unter „scaling deep“ wird das Ausrollen von erfolgreichen Innovationen in bestehende Strukturen in Wien verstanden – dies ist die Voraussetzung für „scaling up“ – Lösungen zu exportieren.
Ziel 1: Wien fördert zur Steigerung der scaling up-Potenziale gezielt die Standardisierung von Daten, Prozessen und Produkten.
Ziel 2: Die Stadt Wien passt ihre Regeln systematisch entlang von erfolgversprechenden Lösungsansätzen an, um das Skalieren von Innovationen zu unterstützen. Dies impliziert auch die Vereinfachung bestehender Regeln, die Gestaltung der Regularien im Kompetenzbereich der Stadt Wien, ebenso wie die Mitgestaltung auf Bundes- und EU-Ebene.
Ziel 3: Wien entwickelt geeignete Finanzierungsinstrumente und schafft Zugang zu Netzwerken, die das Skalieren von Innovationen in Wiener Spitzenthemen sowohl in der Stadt als auch auf internationalen Märkten unterstützen.
Ziel 4: Unternehmen und Organisationen finden in den Wiener Spitzenthemen besonders gute Voraussetzungen – z.B. durch die Stadt Wien als Lead- und Pilotkundin, öffentliche Beschaffung, Zugang zu Finanzierungsnetzwerken oder Unterstützung im Marktauftritt durch die Strukturen am Standort.
Wien hat historisch und in den jüngeren Jahren bewiesen, wie Innovationen entwickelt und großflächig implementiert werden. Anknüpfend an die Geschichte der Wiener Infrastrukturnetze, des Städtebaus und zahlreicher Produktinnovationen ist es gelungen, starke Start-up-Milieus aufzubauen und enorme Fortschritte etwa im U-Bahn-Bau oder in der Dekarbonisierung der Wärme- und Kälteversorgung zu erreichen.
Um für die kommenden Bedürfnisse gut gerüstet zu sein, bedarf es einer Überführung der erfolgversprechendsten Pilotprojekte und Start-ups in die Fläche sowie in die Exportfähigkeit. Normen, Standards und Regulierungen haben dabei nicht nur den Zweck, die hohe Qualität des Standortes sicherzustellen, sondern sie tragen maßgeblich zu wirtschaftlich tragfähigen Innovationen bei.
Wirtschaftlicher Wettbewerb benötigt Klarheit, Kontinuität und Vorhersehbarkeit dieser Rahmenbedingungen. Werden sie progressiv gestaltet, so unterstützen sie bahnbrechende Innovationen, wie es historisch bei der Wiener Wasserversorgung, dem Straßenverkehr aber auch bei der globalen Entwicklung des Internets der Fall war. Dabei spielen technische Normen eine ebenso wichtige Rolle wie Standards sozialer Gerechtigkeit, Konsument*innenschutz oder Umwelt- und Klimaschutz. Für das nachhaltige Wachstum erfolgversprechender Geschäftsmodelle wird neben produktspezifischen Kompetenzen vor allem unternehmerisches Finanzierungs-Know-how gefragt sein.