5.1 Waldbauliche Grundlagen
Der Waldbau umfasst Pflege und Verjüngung bestehender sowie die Begründung neuer Waldbestände. Der Forstwissenschaftler Johann Heinrich Cotta gilt als Begründer der modernen, nachhaltigen Forstwirtschaft und Forstwissenschaft. Sein bekanntestes Werk, die „Anweisung zum Waldbau“ (1817) markiert den Übergang von
der „Holzzucht“ zum „Waldbau“. Der Waldbau entwickelte sich als Reaktion auf die Devastierung der Wälder durch
den Holzverbrauch in Salinen und der Holzkohleproduktion, die Zunahme von damit zusammenhängenden Katastrophen (Überschwemmungen) und den Mangel an Brennholz.
Heute wird der Waldbau als „angewandte Wissenschaft auf dem Gebiet der Begründung, Walderhaltung, Pflege
und Nutzung, Erneuerung und Sanierung von Waldökosystemen auf der Basis nachhaltig orientierter, integral vernetzter ökonomischer, ökologischer und technischer Grundsätze und Erkenntnisse (IUFRO S.6.06–04
Education and Research in Silviculture”, Madrid 1966)“ definiert.