5.3 Betriebsarten und Betriebsformen
Die Bewirtschaftung von Wäldern kann in verschiedenen Betriebsarten erfolgen, die sich in der Art der Bestandesbegründung, der Hiebsführung und der räumlichen und zeitlichen Abfolge der Erntehiebe
unterscheiden, was Auswirkungen auf den Waldaufbau und die Holzprodukte hat.
Am häufigsten ist die Betriebsart „Hochwald“. Dabei erfolgt die Vermehrung generativ; jeder Stamm ist also aus
einem Samen entstanden („Kernwuchs“). Innerhalb der Betriebsart Hochwald werden Altersklassenwälder und Dauerwälder unterschieden. Beim Altersklassenwald werden mit Individuen annähernd gleichen Alters bestockte Flächen („Schläge“) in konzentrierter Form genutzt und verjüngt; es findet also ein Generationswechsel statt und Flächen können kurzzeitig unbestockt sein. Im Gegensatz dazu sind Dauerwälder durchgehend mit Stämmen aller Altersklassen bestockt und die Verjüngung findet auf der ganzen Fläche und dauernd statt; es kommt also zu
keinem Generationswechsel und die Nutzung erfolgt einzelstammweise. Zu den im Altersklassenwald üblichen Betriebsformen zählen Kahlschlag, Schirmschlag, Femelschlag, Saumschlag sowie Mischformen dieser.
Die Betriebsart „Niederwald“ dient primär der Produktion von Brennholz/Energieholz. Die Vermehrung erfolgt überwiegend oder ausschließlich über vegetativ (Stockausschläge) und die Umtriebszeit ist deutlich kürzer als im Hochwald.
Bei der Betriebsart „Mittelwald“ werden Hoch- und Niederwald auf derselben Fläche kombiniert. Die Stämme stammen aus generativer und vegetativer Vermehrung und ermöglichen die es sowohl Sägerundholz/Industrieholz
als auch Brennholz/Energieholz zu produzieren. Dabei beträgt die Umtriebszeit der „Oberholzes“ (Kernwüchse) ein Mehrfaches des „Unterholzes“ (Stockausschläge“); letzteres wird also öfter „auf Stock“ gesetzt.