Steigender Anteil des Umweltverbundes am Wiener Modal Split

Das Mobilitätsverhalten der Wiener Stadtbevölkerung wird jährlich im Rahmen einer repräsentativen Befragung der Wiener Linien erhoben. Der dabei erhobene Modal Split ist eine zentrale Kennzahl zur Entwicklung der Mobilität in der Stadt und zeigt den Anteil einzelner Verkehrsmittel an allen Wegen. Aktuell werden innerhalb der Stadt fast drei Viertel der Wege mit dem Umweltverbund, also mit dem öffentlichen Verkehr, zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt. Dies stellt eine deutliche Zunahme von 63 Prozent auf 74 Prozent im langjährigen Vergleich zwischen 2000 und 2023 dar. Der Radverkehrsanteil liegt 2023 zum ersten Mal im zweistelligen Bereich. Grundlage dieser positiven Entwicklung ist das dichte und leistungsfähige öffentliche Verkehrsnetz in Wien sowie die Verbesserung der Bedingungen für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen. Sharing-Mobilitätsangebote ergänzen vermehrt den öffentlichen Verkehr. Mehr zum Thema erfahren

ViennaViz Diagramm

Abbildung: Die Verkehrsmittelwahl der Wiener*innen. Daten: Wiener Linien (Befragung); Wiener Klimafahrplan

Verkehrsentwicklung an der Stadtgrenze zeigt wachsende Bedeutung des ÖV

An der Stadtgrenze besitzt der motorisierte Individualverkehr an vielen Stellen nach wie vor hohe Bedeutung. Erfreulich sind die aktuellen Zahlen der Wiener Kordonerhebung aus dem Jahr 2022, die das Verkehrsaufkommen an der Wiener Stadtgrenze untersucht und eine positive Entwicklung in den letzten Jahren zeigt. Im Jahr 2022 waren mit einem Plus von 29 Prozent deutlich mehr Personen mit Bahn und Bus unterwegs als noch im Jahr 2010. Im Vergleich dazu nahm der motorisierte Individualverkehr in diesem Zeitraum hingegen bei gleichzeitig deutlichem Bevölkerungswachstum in der Stadtregion nur um rund 5 Prozent zu. Über alle Abschnitte an der Stadtgrenze hinweg betrachtet überqueren an einem durchschnittlichen Werktag (0–24 Uhr) 617.000 Personen die Wiener Stadtgrenze stadteinwärts, davon 77 Prozent im PKW und 23 Prozent mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Der Abschnitt mit dem höchsten ÖV-Anteil von fast 43 Prozent ist jener Richtung St. Pölten.

Für eine umweltfreundliche Bewältigung des Verkehrs in der Region und um das Ziel einer Reduktion der PKW-Verkehrsstärke an der Stadtgrenze zu erreichen, sind daher weitere Anstrengungen aller Partner*innen notwendig, wobei Wien hier mit Maßnahmen wie dem Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel, der Parkraumbewirtschaftung und vielem mehr bereits einen wesentlichen Beitrag leistet. Mehr zum Thema erfahren

Anteil nicht-fossil angetriebener PKW an den Neuzulassungen

Im Berichtszeitraum konnten die bislang höchsten Anteile von nicht-fossil angetriebenen PKWs an den Wiener PKW-Neuzulassungen beobachtet werden. Im Jahr 2022 waren es mit 23 Prozent, während im darauffolgenden Jahr ein geringfügiger Rückgang auf 21 Prozent zu verzeichnen war. Zu den nicht-fossilen Antrieben werden Elektro-, Plug-in-Hybrid- und Wasserstoffantriebe gezählt. Entsprechend den Zielsetzungen der Smart Klima City Strategie und des Klimafahrplans soll der Anteil bis 2030 auf 100 Prozent anwachsen.

Abbildung: Anteil der Neuzulassungen von nicht-fossilen PKW. Daten: Statistik Austria

Abbildung: Anteil der Neuzulassungen von nicht-fossilen PKW. Daten: Statistik Austria