5. Hitze in der Stadt – Wien resilienter gegenüber der Klimakrise gestalten

5.5 Blitzlichter zu weiteren Maßnahmen und Aktivitäten

Im Berichtszeitraum 2022/2023 haben wir unter der Vielzahl an gesetzten Maßnahmen und Aktivitäten beispielhaft den Einsatz von Wasser als Gestaltungselement sowie das Wiener Klimateam hervorgehoben. Darüber hinaus existieren zahlreiche weitere Maßnahmen und Aktivitäten. Einzelne ausgewählte Initiativen und Erfolge sind nachfolgend kurz beschrieben, um einen Eindruck über die Entwicklungen im Berichtszeitraum zu vermitteln.

Abkühlung in der Stadt

Abkühlung im öffentlichen Raum

An heißen Sommertagen in Wien gibt es umfassende Cooling-Maßnahmen, die vor allem an Hitzeinseln wirken sollen. Die 1.500 öffentlichen Trinkbrunnen werden durch „Sommerspritzer“ und „Brunnhilden“ ergänzt. Die Namen wurden von den Wiener*innen online gewählt. Die 3 Meter große Brunnhilde ist ein mobiler Brunnen mit Trinkwasser und sieben Sprühnebeldüsen. Sommerspritzer versorgen die Umgebung mit Wassernebel aus rund 30 Düsen und werden bei Temperaturen über 30 Grad Celsius mittels App aktiviert. Die Stadt Wien – Wiener Wasser stellt derzeit 75 Brunnhilden und 100 Sommerspritzer bereit.
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Bäume als Schattenspender in den Bädern

Die städtischen Bäder möchten neben Wasser und sportlichen Einrichtungen auch aus-reichend Ruheflächen mit Schatten anbieten. Neben technischen Lösungen wie Sonnen-schirmen und -segeln eignen sich besonders Laubbäume, die ästhetisch wirken und wichtige klimatische und ökologische Vorteile bieten. Die Auswahl der Baumarten muss je nach Standort sorgfältig erfolgen. Die Stadt Wien – Bäder hat ihren Baumbestand in den letzten Jahren erhöht und verfügt inzwischen über mehr als 5.000 Bäume auf ihren Freiflächen.

Abbildung: Jungbäume in einem Wiener Bad © Stadt Wien – Wiener Bäder

Abbildung: Jungbäume in einem Wiener Bad © Stadt Wien – Wiener Bäder

Friedhöfe Wien als Kühlfaktor

Die Friedhöfe in Wien haben einen positiven Einfluss auf die Stadttemperaturen. Forschungsergebnisse von 2023 zeigen, dass begrünte Friedhöfe niedrigere Temperaturen als dicht bebaute Wohnquartiere aufweisen und die Versickerung von doppelt so viel Regenwasser ermöglichen. Die Studie zeigte zudem auf, dass die Friedhöfe im Vergleich zu Parkplätzen einen zusätzlichen Kühlungseffekt von bis zu 0,8 Grad Celsius am Friedhofsgelände haben, der sich auf die umliegenden Gebiete ausbreitet. Mehr zum Thema erfahren

Abbildung: Friedhöfe bieten mit Grünflächen Abkühlung. © Harald Lachner

Abbildung: Friedhöfe bieten mit Grünflächen Abkühlung. © Harald Lachner

Klimafreundliche Planung und Gestaltung

Stadtklimatische Begleitung von Planungsprozessen

Die Stadt Wien – Umweltschutz unterstützt Planungsvorhaben mit Klimasimulationen und Klimabewertungen. So sollen mögliche Maßnahmen zur Optimierung des Mikroklimas etwa mittels Durchlüftung sichtbar gemacht werden. Mehrere Stadtentwicklungsprojekte wurden bereits begleitet, wie das Stadterneuerungsquartier Muthgasse und das Pilotgebiet Innerfavoriten des Programms WieNeu+. Zurzeit wird der städtebauliche Wettbewerb des Stadtentwicklungsgebiets Rothneusiedl mit Kaltluft- und Windsimulationen begleitet.

Abbildung: In der Mikroklimasimulation für Innerfavoriten ist die physiologisch äquivalente Temperatur (PET) ersichtlich. © Gruber Consult im Auftrag der Stadt Wien – Umweltschutz, 2023

Abbildung: In der Mikroklimasimulation für Innerfavoriten ist die physiologisch äquivalente Temperatur (PET) ersichtlich. © Gruber Consult im Auftrag der Stadt Wien – Umweltschutz, 2023

Äußere Mariahilfer Straße

Im Herbst 2023 wurden die Ergebnisse der Bürger*innen-Befragung und ein erstes Konzept für eine klimafitte Äußere Mariahilfer Straße im 15. Bezirk vorgestellt. Die „Äußere Mahü“ wird künftig als Einbahnstraße stadtauswärts geführt, erhält einen Zweirichtungsradweg, bis zu 5 Meter breite Gehsteige mit integrierten Grünelementen, viel neuen Grünraum, Sitzgelegenheiten und Cooling-Elemente. Die Fertigstellung des 1. Abschnitts ist für Sommer 2025 geplant, ab 2026 folgt der Bereich zwischen Clementinengasse und Anschützgasse, danach von Anschützgasse bis Schlossallee. Mehr zum Thema erfahren

Argentinierstraße

Im 4. Wiener Gemeindebezirk wird die Argentinierstraße zwischen dem Karlsplatz und dem Wiedner Gürtel zur Fahrradstraße nach niederländischem Vorbild umgebaut. Die Planungsphase ist inzwischen abgeschlossen. Mit den Bauarbeiten ist 2023 begonnen worden. Der Straßenzug wird deutlich begrünt, mit neuen Wasserspielen und Cooling-Elementen ausgestattet und Teilflächen mit hellen Betonsteinen entsiegelt und gepflastert bzw. gestalterisch aufgewertet. Es sind 70 neue Baumscheiben und 33 Grünbeete geplant. Das Projekt umfasst rund 1.500 Quadratmeter gepflasterte Flächen und 100 neue Sitzmöglichkeiten, darunter 9 schattenspendende Rankgerüste und 3 Holzdecks. Außerdem sind fünf neue Spielgeräte und zwei Wasserspiele vorgesehen. Mehr zum Thema erfahren

Jakob-Bindel-Platz

Die Planungen für den Jakob-Bindel-Platz im 22. Bezirk sind abgeschlossen. Der Platz wird entsiegelt, begrünt und verschönert. Es werden 31 Bäume und 2.000 Quadratmeter Grünflächen mit Rasen und Staudenbeeten angelegt. Verschiedene Baumsorten mit unterschiedlichen Blütezeiten sollen Kindern und Jugendlichen die Pflanzenwelt näherbringen. Zusätzlich werden mehr Sitzmöbel aufgestellt und der gesamte Platz mit versickerungsfähigem Betonwerkstein gepflastert. Ein Trinkhydrant mit Wasserrinne und ein Holzdeck wird entstehen. Außerdem sind neue Baumpflanzungen, Rundbänke und Radabstellanlagen sowie ein Radparcours für Kinder geplant.

Austauschplattformen zur Bauwerksbegrünung

Veranstaltungen in den Jahren 2022 und 2023 boten einem Fachpublikum (Akteur*innen der Stadt Wien, Österreichischen Bundesbahnen ÖBB, Bundesimmobiliengesellschaft BIG, Bauträger*innen) weitreichende Informationen über aktuelle Forschungs-, Planungs- und Umsetzungsprojekte auf dem Gebiet der Bauwerksbegrünung. Thematisiert wurden unter anderem bevorstehende Planungen der Stadt Wien – Architektur und Stadtgestaltung, der Green-Energieausweis, Vorstellungen, Monitorings und Evaluationen von unterschiedlichen Begrünungsformen und -projekten.

Planung und Umsetzung von Bauwerksbegrünungen an Schulgebäuden

An mehreren Bildungsbauten wurden Bauwerksbegrünungen geplant und umgesetzt, Beispiele dafür sind die Schulgebäude in der Burgggase im 7. Bezirk, der Rappachgasse im 11. Bezirk und der Dreyhausenstraße im 14. Bezirk sowie der Leopold-Kohr-Straße im 22. Bezirk. Auch das Amtshaus in der Gasgasse im 15. Bezirk wurde begrünt.

Klimafreundliche Stadtentwicklung auf ehemaligem Bahnhofsareal

Auf dem 44 Hektar großen innerstädtischen Nordwestbahnhof-Areal entsteht ein neuer Stadtteil mit 6.500 Wohnungen für ca. 16.000 Menschen. Schwerpunkte sind eine klimafreundliche Stadtgestaltung, soziale Durchmischung, großzügige Grünflächen und gute öffentliche Anbindung z. B. durch die neue Straßenbahnlinie 12. Die „Grüne Mitte“, ein 10 Hektar großer Park, wird das neue Herzstück des Nordwestbahnhofs sein und für ein verbessertes Mikroklima sorgen. Dazu kommen begrünte Straßenräume und Innenhöfe, Dach- und Fassadenbegrünungen, nachhaltiges Regenwassermanagement und Nutzung erneuerbarer Energie. Mehr zum Thema erfahren

Umgestaltung des Langauer Platzes

Das dicht bebaute Grätzl rund um den Westbahnhof wurde seit Oktober 2022 grüner und verkehrsberuhigt. Ein Parkplatz wurde zu einem grünen Freiraum umgestaltet. Ein neues Verkehrskonzept sorgt für Verkehrsberuhigung zwischen Westbahnhof und Mariahilfer Straße. Der zentrale Platz in der Langauergasse wurde zu einem begrünten Stadtraum mit hoher Aufenthaltsqualität umgestaltet, mit minimierten Fahrspuren, hellen Betonsteinen, viel Grün und verschiedenen Sitzgelegenheiten. Mehr zum Thema erfahren

Abbildung: Der neu begrünte Langauer Platz. © Stadt Wien, Christian Fürthner

Begrünter Innenhof im Amtshaus Wien-Neubau

Im Rahmen einer Kooperation zwischen Stadt Wien – Umweltschutz und Stadt Wien – Bau- und Gebäudemanagement wurden im Innenhof des denkmalgeschützten Amtshauses im 7. Bezirk, Hermanngasse 24–26, rund 370 Quadratmeter Hoffläche entsiegelt und versickerungsoffen wiederhergestellt. Trotzdem erfüllt der Hof alle Nutzer*innen-Ansprüche. Die Flächen umfassen Gehwege mit Betonpflastersteinen (ca. 139 Quadratmeter), Schotterrasen (ca. 79 Quadratmeter) und Grünflächen mit Rasen und Bepflanzungen (ca. 153 Quadratmeter). Der begrünte Innenhof verbessert das Grätzl-Klima, bringt Abkühlung und trägt zur Luftqualität bei. Die Maßnahme schützt die historische Bausubstanz und ermöglicht die Versickerung von Oberflächenwässern.

Eine modulare Dachbegrünung für die Hauptfeuerwache Döbling

Auf der Hauptfeuerwache Döbling wurde eine modulare extensive Dachbegrünung angebracht. Das Projekt wurde im Rahmen eines Pilotprojekts durch eine Fachfirma umgesetzt und durch die Stadt Wien – Bau- und Gebäudemanagement begleitet. Insgesamt wurden 12 Module angebracht, was eine Fläche von ca. 10 Quadratmetern ergibt. Die Module können bis zu 18 Kilogramm CO₂ binden. Zusätzlich dient die Dachbegrünung als Wasserspeicher. Mehr zum Thema erfahren

Erneuerungen der Dachbegrünungen im AKH Wien

Bei Dachsanierungen am Allgemeinen Krankenhaus (AKH) wird auch regelmäßig die Vitalität der extensiven Dachbegrünungen überprüft, die im Zuge dessen miterneuert bzw. gepflegt werden. So wurde etwa beim Umkehrdach im Innenhof des Bauteils 88 im Ostbereich des AKH-Geländes eine Verweilzone für die Mitarbeiter*innen geschaffen. Diese wurde mit unterschiedlichen Pflanzen ausgestattet. Dachbegrünungen beeinflussen das Mikroklima eines Gebäudes positiv und bieten Vorteile im Hinblick auf betriebsführungstechnische Themen wie Schutz des Daches und der Abdichtungen.

U2xU5-Baustellenbegrünung am Augustinplatz

Gemeinsam mit Anrainer*innen und der Lokalen Agenda Neubau eröffneten die Wiener Linien eine Baustellenbegrünung am Augustinplatz in Neubau, wo bis 2028 eine Gleiswechselanlage und ein Notausstieg für die neue U2 entstehen. Die Friedhöfe Wien haben gemeinsam mit den Anrainer*innen passende Pflanzen ausgewählt, die den Baustellenzaun in den nächsten Jahren mit Grün bedecken werden. Der Efeu ist winterhart, er wird im Frühling, Sommer und Herbst von immer neuen blühenden Pflanzen begleitet, insgesamt ein Refugium für Insekten mit kühlender Wirkung.

Neugestaltung des Kutschkermarktes

Das gesamte Markt-Grätzl wurde von der Stadt Wien – Marktamt neu gestaltet. Dabei wurde der Markt nicht nur um 4 Dauerstände erweitert, es wurden auch 35 neue Bäumen gesetzt und 11 großzügige Staudenbeete angelegt. Bei den Arbeiten wurde ein besonderes Augenmerk auf die Verlegung von hellen Steinen zur Vermeidung von Hitzespeicherung gelegt. Die im Zuge des Umbaus neu geschaffenen zusätzlichen Aufenthaltsbereiche, die neuen Grünflächen und besonders die 35 neuen Bäume werden in Zukunft die im Sommer benötigte Kühlung bringen.

Abbildung: Der Kutschkermarkt mit neuen Bäumen © Stadt Wien – Wiener Märkte

Abbildung: Der Kutschkermarkt mit neuen Bäumen © Stadt Wien – Wiener Märkte

Fassadenbegrünungen bei Wiener Märkten

Große Betonflächen erhitzen sich bei intensiver Sonnenbestrahlung in besonderem Maße. Um diesem Phänomen entgegenzuwirken, wurden auf verschiedenen Märkten (Vorgartenmarkt, Brunnenmarkt, Johann-Nepomuk-Vogl-Markt) exponierte Marktstände mit Rankpflanzen begrünt.

Abbildung: Beispiel für eine neu begrünte Wand. © Stadt Wien – Wiener Märkte

Abbildung: Beispiel für eine neu begrünte Wand. © Stadt Wien – Wiener Märkte

Mobile Bäume am Floridsdorfer Markt

Bäume sind ein wirksames Mittel, um Hitzeinseln zu entschärfen. Da der Floridsdorfer Markt zukünftig umgebaut werden soll, unter anderem sind begrünte Dachelemente zur Beschattung geplant, sorgen einstweilen sechs in großen Pflanztrögen gesetzte „mobile“ Bäume für die zwischenzeitliche Aufwertung und Begrünung des Marktes.

Abbildung: „Wanderbäume“ wachsen zu Schattenspendern heran. © Stadt Wien – Wiener Märkte

Abbildung: „Wanderbäume“ wachsen zu Schattenspendern heran. © Stadt Wien – Wiener Märkte

Neupflanzung von Bäumen am Brunnenmarkt

In den vergangenen Jahren wurden im Zuge diverser Umbaumaßnahmen am Yppenplatz/Brunnenmarkt 16 neue Bäume gepflanzt.

Holzmodulbau in der Klinik Ottakring

Ende 2023 zog die 3. Psychiatrische Abteilung der Klinik Penzing in einen Holzbau am Gelände der Klinik Ottakring. In nur vier Monaten entstand eine Station mit 60 Betten, Ambulanz, Tagesklinik und Therapieräumen aus heimischem Holz. Die Architektur des Baus zeichnet sich durch die harmonische Verbindung von Natur und Bauwerk aus, mit viel Tageslicht, Blick ins Grüne, Therapiegärten und großen hellen Räumen.

Kindergarten-Neubau für die Zukunft

Im März 2023 wurde am Hausgrundweg in Wien 22 ein neuer 8-gruppiger Kindergartenstandort für 165 Kinder eröffnet. Der neue Standort wurde mit einer Photovoltaikanlage, einer Fassadenbegrünung und einem extensiv genutzten Gründach ausgestattet. Die Fassadenverkleidung ist hinterlüftet und die Fenster bestehen aus Holz-Alu mit 3-facher Isolierverglasung. Sonnenschutz ist mittels verdeckt eingebauter Jalousien und zusätzlich vor den Gruppenräumen im Obergeschoß durch horizontale Alu-Lamellen gegeben. Das Projekt wurde für den Holzbaupreis 2023 eingereicht.

Abbildung: Der neue Kindergarten Hausgrundweg © Stadt Wien – Kindergärten, Bettina Kirisits

Abbildung: Der neue Kindergarten Hausgrundweg © Stadt Wien – Kindergärten, Bettina Kirisits

Frischer Wind in der Per-Albin-Hansson-Siedlung

Im Rahmen der Internationalen Bauausstellung Wien (IBA_Wien) setzte Wiener Wohnen 2022 in Kooperation mit dem Bezirk und weiteren Einrichtungen der Stadt Wien zahlreiche Maßnahmen in der großen Favoritner Siedlung mit rund 14.000 Bewohner*innen, um die Lebens- und Wohnqualität zu steigern und die Nutzbarkeit der Grünflächen zu verbessern. So wurden unter anderem neue klimaresiliente und barrierefreie Treffpunkte für alle Generationen geschaffen, Pergolen und ein Nachbarschaftsgarten eingerichtet sowie Sprühnebelstelen und Trinkbrunnen installiert.

Abbildung: Der Mehrgenerationenplatz in der Per-Albin-Hansson-Siedlung. © Wiener Wohnen, Studio Fetz

Abbildung: Der Mehrgenerationenplatz in der Per-Albin-Hansson-Siedlung. © Wiener Wohnen, Studio Fetz

Stadtbäume hitzefit machen

Schwammstadtprinzip macht Bäume für den Klimawandel fit

Eine Möglichkeit, Bäumen in der Stadt bei steigenden Temperaturen das Überleben zu erleichtern, ist es, den Wurzelraum unter den Fahrbahnen – also auch unter Straßen, Parkplätzen und Gehwegen – zu erweitern. Das Regenwasser wird gespeichert und steht den Bäumen länger zur Verfügung. Gleichzeitig werden Überflutungen bei Starkregenereignissen abgeschwächt oder verhindert. Maßnahmen nach dem Schwammstadtprinzip unterstützen Umweltziele wie Regenwasserrückhalt, Mikroklimaverbesserung, CO2-Bindung, Biodiversität und Ressourcenschonung. Das fördert gesunde Stadtbäume und verbessert das städtische Wohlbefinden durch sichtbares Grün.

Abbildung: Darstellung des Prinzips der Schwammstadt. © Wiener Stadtgärten, Grimm

Abbildung: Darstellung des Prinzips der Schwammstadt. © Wiener Stadtgärten, Grimm

Schwammstein – der „mitdenkende“ Einlaufschacht

Der Schwammstein ist ein innovativer Baustein im Regenwassermanagement, der die nachhaltige Nutzung von Niederschlagswasser fördert, das Kanalsystem entlastet und die negativen Auswirkungen von Starkregen mindert. Er ermöglicht die kontrollierte Einleitung von Niederschlagswasser in Schwammstadtkörper, Versickerungsflächen, Grünflächen und Baumscheiben. Er besteht aus einem quaderförmigen Betonkörper, der in die Randsteineinfassung von Baumscheiben integriert werden kann und verfügt über ein Ventil, das durch Sensoren und Elektronik gesteuert wird. Die Stromversorgung erfolgt netzunabhängig durch eine Solarzelle mit Akku. Bis Ende 2023 wurden von der Stadt Wien – Straßenverwaltung und Straßenbau 20 Schwammsteine im Straßenraum installiert, und aufgrund positiver Erfahrungen wird er auch bei zukünftigen Projekten eingesetzt.

Abbildung: Ein Schwammstein beim Einbau © A. Kidery

Abbildung: Ein Schwammstein beim Einbau © A. Kidery

Klimaangepasstes Wiener Straßenbaumsortiment

Die Wiener Stadtbäume wirken als natürliche Klimaanlage, indem sie durch Verdunstung kühlend wirken, Schatten spenden, Feinstaub und CO2 binden sowie Sauerstoff abgeben. Sie müssen mit Stressfaktoren wie Verkehr, Bodenverdichtung und steigenden Temperaturen zurechtkommen. Die Stadt Wien – Wiener Stadtgärten hat in Zusammenarbeit mit internationalen Expert*innen eine Liste von 25 hitzetoleranten Baumarten erstellt, die laufend evaluiert und angepasst wird. Die Liste wurde bereits veröffentlicht und kann auf der Website der Stadt Wien eingesehen werden. Mehr zum Thema erfahren

Abbildung: Darstellung der klimawirksamen Eigenschaften eines Stadtbaums. © 3zu0 landschaftsarchitektur
Abbildung: Darstellung der klimawirksamen Eigenschaften eines Stadtbaums. © 3zu0 landschaftsarchitektur