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4.6 Prozessingenieur*in

4. Berufe in Technik, IT & Produktion

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Abbildung 22: Prozessingenieur*in, Bild © Martina Lajczak

Personenbeschreibung

Miri ist 26 Jahre alt und arbeitet als Prozessingenieur*in in einer großen Fabrik. Dort wird Papier hergestellt. Miri sorgt dafür, dass alles richtig läuft und die Maschinen gut arbeiten. Miri entscheidet, ob neue Chemikalien hinzufügt werden oder der Druck der Papierpresse angepasst werden muss. Manchmal gibt es Probleme, die Miri dann löst. Deshalb macht Miri viele Experimente und schaut sich die Ergebnisse am Computer an. Miri mochte Chemie und Physik in der Schule am meisten. Besonders freute Miri sich, wenn es wieder hieß: „Holt Euch einen Laborkittel, wir experimentieren heute!“ Mit 15 Jahren besuchte Miris Klasse eine Schokoladenfabrik. Dort erfuhren sie, wie viel man ausprobieren muss, um Schokolade herstellen zu können. Zum Beispiel dauert es, bis man die Stoffe gefunden hat, mit denen man Schokolade haltbar machen kann. Nachdem Miri die Schokolade probiert hatte, dachte Miri: „Wow, das ist lecker! Ich möchte auch etwas so Gutes machen wie diese Schokolade.“ Nach der Schule studierte Miri Verfahrenstechnik an der Technischen Universität Wien. Dort konnte Miri weiter experimentieren und lernen, wie chemische und physikalische Vorgänge kontrolliert und verbessert werden. Das heißt, Miri lernte, wie Chemikalien aufeinander reagieren und wie diese Reaktionen durch Druck, Hitze oder Kälte verändert werden können.

(Hierbei handelt es sich um eine erfundene Personenbeschreibung.)

Jobbeschreibung

Prozessingenieur*innen gestalten die Zukunft und helfen, die Industrie umweltfreundlicher und moderner zu machen. Sie entwickeln energiesparende Verfahren und wiederverwendbare Materialien. Sie verbessern auch die Produktion von Lebensmitteln und Medikamenten. In Wien machen Frauen in der gemeinsamen Kategorie der Architektur- und Ingenieurbüros 40 % aus. Beim Berufseinstieg verdient eine Prozessingenieurin rund 4.200 € brutto im Monat. Das ist etwa 3 % unter dem Einstiegsgehalt von männlichen Kollegen. Im Vergleich zu anderen technischen Berufsgruppen ist der Gender Pay Gap kleiner. Der Gender Pay Gap beschreibt, dass Frauen mit gleicher Ausbildung und bei gleicher Arbeit weniger Gehalt bekommen als Männer. Das sieht man auch am sogenannten Equal Pay Day: Ab diesem Tag arbeiten Frauen für das restliche Jahr gratis, zumindest aus statistischer Sicht. Wien hat im österreichischen Vergleich den spätesten Equal Pay Day. Hier ist der Unterschied also am geringsten. Aber auch in Wien werden Männer und Frauen noch nicht gleich bezahlt. Im Ingenieur*innenwesen und verwandten Bereichen sind nur etwa 20 % bis 30 % der Abschlüsse von Frauen. Viele Frauen in der Technik arbeiten mit ihren Kollegen zusammen, um bessere Möglichkeiten für andere Frauen zu schaffen. Sie wollen das Vorurteil bekämpfen, dass technische Berufe nicht für Frauen geeignet sind. Es gibt Programme wie FiT und FEMTech, die ihnen in der Ausbildung und beim Berufseinstieg helfen und sie miteinander vernetzen.

Ausbildungswege

Es gibt viele Wege, Prozessingenieur*in zu werden. Es ist möglich, einen Abschluss an einer Höheren Technischen Lehranstalt in den Fachrichtungen Verfahrenstechnik, Industrietechnik, Mechatronik oder Wirtschaftsingenieurwesen zu machen. Das dauert fünf Jahre und schließt mit der Matura und einem Diplom ab. Nach drei Jahren Arbeit kann man sich offiziell als Ingenieur*in anerkennen lassen. Eine Lehre in Prozesstechnik oder Elektrotechnik mit Automatisierung kann, kombiniert mit einer Weiterbildung oder Berufsreifeprüfung, an die Fachhochschule oder Universität führen. Auch mit der Matura oder einer positiven Prüfung zur Studienberechtigung kann man an einer Fachhochschule oder Universität studieren und die Zertifizierung zum*zur Ingenieur*in erwerben. Passende Studiengänge sind Verfahrenstechnik, Industrielle Mechatronik oder Energietechnik. An der Technischen Universität Wien wird unter anderem der Studiengang Verfahrenstechnik angeboten. Für die Ingenieur*innen-Zertifizierung braucht es grundsätzlich entweder einen Abschluss einer Höheren Technischen Lehranstalt kombiniert mit drei Jahren Berufspraxis oder einen Abschluss von der Fachhochschule/Universität und ein bis zwei Jahre Berufspraxis.