3.4 Mobilität
Mobilitätsverhalten
Im Berichtszeitraum gab es im Jahr 2022eine weitere PUMA-Mobilitätsbefragung, deren Ergebnisse wertvolle Einblicke in das Mobilitätsverhalten der Mitarbeiter*innen lieferten.
Fast 65 % der Mitarbeiter*innen nutzen auf ihrem Arbeitsweg ausschließlich oder auch die öffentlichen Verkehrsmittel. Die Fahrradnutzung ist im Vergleich zu früheren Befragungen weiter gestiegen, von 15 auf über 18%. Ein (fossil angetriebener) PKW wird von über 42% genutzt. Erstmals abgefragt wurde auch die Nutzung von Elektroautos bzw. Hybrid-PKW. Durch die Möglichkeit von Mehrfachnennungen kam es zur Überschreitung der 100 %.
Kriterien für die Verkehrsmittelwahl:
Das wichtigste Kriterium für die Wahl des Verkehrsmittels bleibt mit fast 70 % die Zeitersparnis, gefolgt von der Unabhängigkeit mit über 40 %. Bequemlichkeit und Komfort spielen mit 38 % ebenfalls eine bedeutende Rolle, gefolgt von der Kostenersparnis mit 32 %, die im Vergleich zu 2017 gestiegen ist. Umweltschutz und gesundheitliche Aspekte, die insbesondere mit der Nutzung des Fahrrads oder dem Zu-Fuß-Gehen in Verbindung stehen, sind weiterhin weniger entscheidend, haben jedoch ebenfalls eine leichte Zunahme verzeichnet.
Zur weiteren Förderung einer umweltfreundlichen Mobilität setzte PUMA verschiedene Maßnahmen um. So wurde beispielsweise die Unterstützung des Ausbaus von Radabstellanlagen für Mitarbeiter*innen der Stadt fortgesetzt. Zusätzlich wurde ein Energiespartraining für Lenker*innen von Dienst-PKW organisiert. Zu Frühlingsbeginn wurden an mehreren Standorten PUMA-Fahrradchecks angeboten, um die Nutzung des Fahrrads attraktiver zu gestalten. Weiters wurde die Information der Mitarbeiter*innen über aktuelle Mobilitäts-Apps und -Internetseiten, die schnelle und unkomplizierte Auskunft über günstige Verkehrsverbindungen und Routen für verschiedene Verkehrsmittel geben, intensiviert. Zudem wurde erneut der Einsatz von Lastenfahrrädern für den Waren- und Materialtransport geprüft. Ergänzend dazu wurde die Einrichtung einer flexiblen, verkehrsmittelübergreifenden Abrechnung von Dienstwegen angeregt, um die Nutzung nachhaltiger Mobilitätsformen weiter zu fördern.
Fuhrpark
Im Rahmen der jährlichen Input-Output-Analyse werden Mobilitätsdaten im Hinblick auf die Anzahl der Fahrzeuge (PKW, LKW < 3,5t, LKW > 3,5t, Sonderkraftfahrzeuge) sowie die KFZ-Kilometerleistung (mit Dienst- und Privatfahrzeugen) und der Treibstoffverbrauch erhoben.
Folgende Dienststellen besitzen KFZ und wurden daher in die Erhebung einbezogen:
- MA 01 – Wien Digital
- MA 10 – Kindergärten
- MA 11 – Kinder- und Jugendhilfe
- MA 13 – Bildung und Jugend
- MA 15 – Gesundheitsdienst
- MA 22 – Umweltschutz
- MA 28 – Straßenverwaltung und Straßenbau
- MA 29 – Brückenbau und Grundbau
- MA 31 – Wiener Wasser
- MA 33 – Wien leuchtet
- MA 34 – Bau- und Gebäudemanagement
- MA 36 – Gewerbetechnik, Feuerpolizei und Veranstaltungen
- MA 39 – Prüf-, Inspektions- und Zertifizierungsstelle
- MA 41 – Stadtvermessung
- MA 42 – Wiener Stadtgärten
- MA 44 – Bäder
- MA 45 – Wiener Gewässer
- MA 46 – Verkehrsorganisation und technische Verkehrsangelegenheiten
- MA 48 – Abfallwirtschaft, Straßenreinigung und Fuhrpark
- MA 49 – Klima, Forst- und Landwirtschaftsbetrieb
- MA 51 – Sport Wien
- MA 54 – Zentraler Einkauf und Logistik
- MA 56 – Schulen
- MA 59 – Marktamt
- MA 60 – Veterinäramt und Tierschutz
- MA 67 – Parkraumüberwachung
- MA 68 – Feuerwehr und Katastrophenschutz
- MA 70 – Berufsrettung Wien
- Wien Kanal
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2021 |
2022 |
2023 |
|
|---|---|---|---|
|
Krafträder |
56 |
47 |
50 |
|
PKW |
915 |
912 |
957 |
|
LKW bis 3,5t |
746 |
732 |
754 |
|
LKW ab 3,5t |
620 |
592 |
598 |
|
Sonderkraftfahrzeuge |
776 |
832 |
820 |
Fahrzeugbestand im Magistrat, Quelle: „Kraftfahrzeugverwaltung der Stadt Wien“ - KFZ-Tafel
Die Anzahl der nicht zum Verkehr zugelassenen motorbetriebenen Geräte und Kleingeräte wie z.B. Rasenmäher und Motorsensen beträgt im gesamten Magistrat rund 3.800 Stück.
Die Kilometerleistung mit dienstlichen KFZ ist im Berichtszeitraum teils deutlich zurückgegangen. Der Verbrauch von Benzin und Erdgas ist seit 2021 zwar stark angestiegen, spielt aber im Vergleich zu den Verbrauchsmengen beim Diesel eine eher untergeordnete Rolle.
|
Gefahrene Kilometer und Treibstoffverbrauch |
2021 |
2022 |
2023 |
|---|---|---|---|
|
K ilometer |
28.209.190 |
21.377.736 |
23.069.419 |
|
Diesel [l] |
7.477.615 |
6.519.358 |
7.465.584 |
|
Benzin [l] |
59.800 |
71.541 |
124.696 |
|
Erdgas [kg] |
45.799 |
111.013 |
104.491 |
Quelle: „Kraftfahrzeugverwaltung der Stadt Wien“ - KFZ-Tafel
Umweltfreundliche Kraftfahrzeuge und Elektro-Fahrräder im Magistrat Wien
Der Magistrat setzt verstärkt auf umweltfreundliche Mobilitätslösungen, um Emissionen zu reduzieren und nachhaltige Alternativen im Fuhrpark zu etablieren. Dazu gehören Elektrofahrzeuge, Hybridfahrzeuge, Erdgasfahrzeuge sowie Elektro-Fahrräder und vollelektrische Nutzfahrzeuge.
Elektro- und Hybridfahrzeuge:
Elektrisch betriebene PKW und Nutzfahrzeuge kommen verstärkt in verschiedenen Magistratsabteilungen zum Einsatz. Sie ermöglichen eine umweltfreundliche Fortbewegung, insbesondere im städtischen Bereich, und reduzieren sowohl Emissionen als auch Lärmbelastung. Hybridfahrzeuge ergänzen diesen Bereich und bieten eine effiziente Kombination aus Elektro- und Verbrennungsantrieb.
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2021 |
2022 |
2023 |
|
|---|---|---|---|
|
CO 2 -Ausstoß PKW Neuwagen |
91 |
82 |
106 |
Durchschnittliche CO2-Emissionswerte der PKW-Neuwagen [in g/km]; Quelle: MA 48
Erdgasfahrzeuge:
Erdgasbetriebene Fahrzeuge tragen durch geringere CO2-Emissionen und reduzierte Schadstoffbelastungen zur nachhaltigen Mobilität bei. Sie stellen eine Alternative zu konventionellen Verbrennungsfahrzeugen dar und werden in unterschiedlichen Einsatzbereichen genutzt.
Elektro-Fahrräder:
Zur Unterstützung nachhaltiger Mobilität stehen in verschiedenen Dienststellen Elektro-Fahrräder zur Verfügung. Diese bieten eine emissionsfreie Alternative für innerstädtische Dienstwege und fördern eine aktive, umweltfreundliche Mobilität.
Vollelektrischer LKW:
In Zusammenarbeit mit den Firmen MAN als Generalauftragnehmer, MUT und Framo wurde das erste vollelektrische Müllsammelfahrzeug zum Einsatz in Österreich gebaut. Ab sofort ist es in Wiens Straßen unterwegs und wird im Echtbetrieb eingesetzt. Die benötigte Energie kommt zu 100 Prozent „aus der Steckdose“ – sowohl für den Antrieb, die Behälterentleerung als auch für die Müllverdichtung. Es gibt keine Abgase während der Fahrt sowie beim Betrieb des Aufbaus und deutlich geringere Lärmemissionen.
Elektro-Nutzfahrzeuge:
Wegen ihrer Geräuschlosigkeit und Emissionsfreiheit haben sich in z.B. Grüngebieten, Parks und Bädern
Elektrofahrzeuge für den Fahrzeugpool der MA 48:
Um den Mitarbeiter*innen bei dienstlichem Bedarf ein geeignetes Fahrzeug zur Verfügung zu stellen, gibt es in der Zentrale der MA 48 - Abfallwirtschaft, Straßenreinigung und Fuhrpark einen eigenen Fahrzeugpool. Obwohl auf Dienstwegen die Benutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln im Vordergrund steht, ist es aus betrieblichen Gründen fallweise erforderlich, auf den motorisierten Individualverkehr zurückzugreifen. Durch die Mehrfachnutzung der Fahrzeuge wird eine höhere Auslastung gewährleistet, und es werden zudem Ressourcen geschont. Der Pool stellt neben Elektro-PKW und Verbrenner-PKW auch Fahrräder, teilweise mit Elektroantrieb, zur Verfügung. So ist es den Mitarbeiter*innen möglich, für jeden Zweck das optimale Fortbewegungsmittel einzusetzen. Elektrisch angetriebene Kleinwägen sind im Betrieb emissionsfrei, leise und mit einer Reichweite von rund 200 Kilometern bestens für das Stadtgebiet geeignet. Aufgrund der positiven Erfahrungen mit den E-Fahrzeugen im Pool ist in den nächsten Jahren eine Aufstockung dieser Fahrzeuge geplant.
Der Magistrat Wien verfolgt weiterhin das Ziel, den Anteil umweltfreundlicher Fahrzeuge zu erhöhen und nachhaltige Mobilität zu fördern.