5.7 Christine Nöstlinger
geb. Draxler, 1936 – 2018
Denn es gibt ja nicht eine Kinderwelt und eine Erwachsenenwelt, wir leben alle auf einer.
Christine Nöstlinger war eine österreichische Schriftstellerin und zählt zu den wichtigsten deutschsprachigen Kinder- und Jugendbuch-Autorinnen. Ihre Geschichten fördern Emanzipation und setzen sich für Außenseiterinnen ein. Sie stellen Machtverhältnisse und traditionelle Rollenbilder in Frage.


Christine Draxler, wuchs in Wien-Hernals Hernals in einem sozialistisch geprägten Elternhaus auf.. Nach der Matura studierte sie Gebrauchsgrafik an der Akademie für angewandte Kunst. Sie arbeitete für Tageszeitungen, schrieb Drehbücher für den ORF und moderierte eigene Radio Sendungen. 1979 schrieb sie die Radio-Komödie „Dschi Dsche-i Wischer Dschunior“.
Nöstlingers Karriere als Schriftstellerin begann 1970 mit „Die feuerrote Friederike“. Drei Jahre später folgte „Wir pfeifen auf den Gurkenkönig“.
In beiden Büchern geht es um antiautoritäres Aufbegehren. Bis zu ihrem Tod veröffentlichte sie mehr als 150 Bücher, die in über 40 Sprachen übersetzt wurden. Ihr Stil durchbricht gesellschaftliche Tabus und verwendet dabei Österreichische und Wiener Ausdrücke.
Ihre mutigen und aufmüpfigen Protagonistinnen, wie „Gretchen Sackmeier“, gelten als Vorbilder die Geschlechterrollen hinterfragen. Wichtige Themen sind der Widerstand gegen Bevormundung, Unterdrückung und der Kampf für Gerechtigkeit. Nöstlinger stellte immer wieder Rollenbilder, Machtverhältnisse und gesellschaftliche „Normen“ in Frage und zeigte Missstände auf.
Gesellschaftskritische Aspekte kennzeichnen Nöstlingers Werk. Prägend war in dieser Hinsicht ebenso ihre eigene Kindheit während des Zweiten Weltkrieges. In Büchern wie „Maikäfer flieg!“ verarbeitet sie ihre klare antifaschistische Haltung. Nöstlinger mahnte wiederholt, die Verbrechen des Nationalsozialismus gegen die Menschlichkeit, niemals zu vergessen. Christine Nöstlinger starb 2018 in Wien.



Publikationen (Auswahl)
Iba de gaunz oaman Kinda, 1974
Konrad oder Das Kind aus der Konservenbüchse, 1975
Pfui Spinne!, 1981
Zwei Wochen im Mai, 1981
Das Austauschkind, 1982
Anatol und die Wurschtelfrau, 1983
Am Montag ist alles ganz anders, 1984
Anna und die Wut, 1990
Sowieso und überhaupt, 1991
Lumpenloretta, 2010
Auszeichnungen (Auswahl):
2014, 1987, 1984, 1979, 1974: Österreichischer Kinder- und Jugendliteraturpreis
2011: Großes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
2007, 1991, 1990, 1987, 1982, 1981: Kinder- und Jugendbuchpreis der Stadt Wien
2003: 1. Trägerin des Astrid-Lindgren-Gedächtnis-Preises
1998: Friedenspreis des österreichischen Buchhandels
1984: Hans-Christian Andersen Preis
Quellen(Auswahl):
anschlaege.at/an-lesen-meine-ansichten-sind-sicher-feministisch