Personalbericht 2023 Startseite wien.gv.at

6.3 Betriebliches Gesundheitsmanagement – MAG.gesund.arbeiten

6. Gesundheit

Die Stadt Wien nimmt als Dienstgeberin die Erhaltung und Förderung der Gesundheit der Mitarbeitenden sehr ernst. Das Betriebliche Gesundheitsmanagement umfasst 3 Säulen: den Bedienstetenschutz, die Betriebliche Gesundheitsförderung und die Betriebliche Wiedereingliederung. Die gesundheitsförderlichen Strukturen im Magistrat werden laufend weiterentwickelt, Maßnahmenkonzepte für die Gesundheit erarbeitet und den Dienststellen in weiterer Folge zur Verfügung gestellt. Die Betriebliche Gesundheitsförderung wird durch die BGF-Webinare und dienststellenspezifische BGF-Angebote ständig weiterentwickelt und adaptiert.

Reflexionsbogen zur betrieblichen Gesundheit und Gesundheitstoolbox

Im Februar 2023 wurde mit sechs Pilotdienststellen die Ausrollung des Reflexionsbogens zur betrieblichen Gesundheit und der Gesundheitstoolbox für die Dienststellen gestartet. Der Reflexionsbogen erhebt mittels gezielter Fragen, wie es um das Wohlbefinden des Personals steht und regt dann konkrete Gesundheitsmaßnahmen in der Dienststelle zur Gesundheitsförderung vor.

Die Gesundheitstoolbox bietet Empfehlungen und Tipps, um den Arbeitsalltag gesundheitlich nachhaltiger zu gestalten.

Während der zweimonatigen Pilot- bzw. Evaluierungsphase wurden die zwei Gesundheitstools auf Grund der Rückmeldungen der beteiligten Pilotdienststellen noch besser an die Bedürfnisse der Dienststellen angepasst. Die Pilotworkshops richteten sich an Personen, welche die Reflexion in weiterer Folge in ihrer Dienststelle strategisch koordinieren (große Dienststellen) bzw. selbst durchführen (kleinere Dienststellen).

Nach Ende der Evaluierung wurde von April 2023 bis Oktober 2023 der magistratsweite Rollout mit insgesamt neun Workshops durchgeführt. Über 100 Teilnehmer*innen aus 57 Dienststellen nahmen daran teil. In diesen Workshops wurde die Funktionalitäten und der Nutzen der Tools vorgestellt und begleitend Erläuterungen, Ausfüllhilfen bzw. Leitfäden zur Umsetzung zur Verfügung gestellt.

Gesundheitslots*innen

2023 wurde das Pilotprojekt „Gesundheitslots*innen“ in Zusammenarbeit mit der WIG – Wiener Gesundheitsförderung erarbeitet. Gesundheitslots*innen sollen einerseits in der gesundheitlichen Prävention tätig sein und andererseits Bedienstete unbürokratisch und vertraulich präventiv bei drohender Arbeitsunfähigkeit oder nach längerem Krankenstand bei der Eingliederung in den Arbeitsalltag unterstützen. Sie sollen Bedienstete durch den Eingliederungsprozess lotsen und dazu mögliche Maßnahmen und Angebote zur Unterstützung von Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit zusammenstellen. Sie sollen Informations- und Vermittlungsdrehscheibe rund um Gesundheitsthemen und Angebote der Betrieblichen Gesundheitsförderung sein.

Gesundheitslots*innen erhalten eine 5-modulige Ausbildung, welche mit einem Zertifikat abgeschlossen wird. Der Pilotlehrgang startete Ende 2023 mit neun Pilotdienststellen.

Arbeitsmedizinisches Zentrum der KFA (AMZ)

Das Arbeitsmedizinische Zentrum der KFA (AMZ) betreut den Magistrat aus arbeitsmedizinischer und arbeitspsychologischer Sicht: Die Arbeitsmediziner*innen des AMZ beraten die Dienstgeberin und Mitarbeitenden, Personalvertreter*innen sowie Sicherheitsvertrauenspersonen, führen Begehung von Arbeitsstätten und Gefahrenbeurteilungen durch, bieten Unterstützung bei Unterweisungen, führen tätigkeitsbezogene Impfungen, Eignungs- und Folgeuntersuchungen sowie arbeitsmedizinische Untersuchungen (z. B. im Zusammenhang mit einer Diensterleichterung) durch. Die Arbeitspsycholog*innen beraten die Dienstgeberin und die Mitarbeitenden, ermitteln und beurteilen arbeitspsychologische Belastungen sowie Gesundheitsgefahren. Gemeinsam bieten sie eine Vielzahl von Maßnahmen zur Prävention und Gesundheitsförderung sowie Beratungs- und Betreuungsangeboten in den Dienststellen vor Ort an.

Im Jahr 2023 hat das AMZ rund 200 Arbeitsplatzbegehungen, 4.000 Impfungen, 1.000 Untersuchungen, über 400 Webinare mit 5.000 Teilnehmer*innen, 400 BGF-Maßnahmen (Workshops, Gesundheitstage) sowie 100 Steuerungsgruppen mit 200 Workshops im Rahmen der Evaluierung psychischer Belastungen am Arbeitsplatz durchgeführt.

Sanatorium Hera

Das Sanatorium Hera bietet ein umfangreiches Ambulanzangebot sowie einen stationären Bereich für Mitarbeitende der Stadt Wien. Zusätzlich stehen den Mitarbeitenden der Stadt Wien im Sanatorium Hera das Gesundheits- und Vorsorgezentrum sowie das Brustgesundheitszentrum der Krankenfürsorgeanstalt der Bediensteten der Stadt Wien (KFA) zur Verfügung.

Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF)

Betriebliche Gesundheitsförderung soll Krankheiten am Arbeitsplatz vorbeugen, Gesundheitspotentiale stärken und das Wohlbefinden am Arbeitsplatz verbessern.

Das BGF-Team des AMZ hat auf der Basis von Abstimmungen bzw. Befragungen in den Dienststellen das Angebot an gesundheitsförderlichen Maßnahmen weiter verfeinert und angepasst. Das BGF-Team setzt sich aus Sportwissenschafter*innen, Physiotherapeut*innen, Psycholog*innen, Ärzt*innen sowie einer Diätologin zusammen.

Jede Dienststelle kann in Zusammenarbeit mit diesem BGF-Team aus den Angeboten die passenden Maßnahmen wählen, welche speziell für die Dienststelle am besten geeignet sind (z. B. Gesundheitstage, Rückentraining, Ernährungsberatung) und von allen Mitarbeitenden der Dienststelle in Anspruch genommen werden können. Die Dienststellen nehmen diese spezifischen Angebote gerne in Anspruch.

Die Online-BGF-Webinare beinhalten monatlich wechselnde Programme. Themen der 20-minütigen Einheiten sind Bewegung, psychische Gesundheit, Ernährung, medizinische Informationen uvm. Die Teilnehmer*innenzahl steigt kontinuierlich.

Mental Health

Für alle Mitarbeitenden der Stadt bietet die Betriebliche Sozialarbeit des Gesundheitsdienstes der Stadt Wien Beratungen im beruflichen, gesundheitlichen und sozialen Kontext an. Ebenso können Mediator*innentätigkeit und berufliches Konfliktmanagement am Arbeitsplatz im Einzel- als auch im Gruppensetting in Anspruch genommen werden.

Die psychologische Beratungsstelle beim Unabhängigen Bedienstetenschutzbeauftragten berät und unterstützt Mitarbeitende, welche unter emotionalen Belastungen im Arbeitsumfeld oder im Privatleben leiden. Ergänzend dazu gibt es die Mobbingberatungsstelle als erste Anlaufstelle für von Mobbing betroffene Mitarbeitende. Zusätzlich bietet das AMZ bei Bedarf Coachings für Führungskräfte an.

Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM)

Eine erfolgreiche betriebliche Wiedereingliederung von Mitarbeitenden nach (längeren) Krankenständen sowie deren Vermeidung ist ein wichtiger Baustein eines funktionierenden betrieblichen Gesundheitsmanagements.

Zentrale Fachstelle zur Unterstützung von Dienststellen und betroffenen Mitarbeitenden für die Betriebliche Wiedereingliederung ist die Betriebliche Sozialarbeit (BSA) des Gesundheitsdienstes der Stadt. Hinsichtlich der Feststellung der Arbeitsfähigkeit arbeitet die BSA eng mit dem AMZ zusammen. Ist eine Amtsärztin*ein Amtsarzt einzubinden, so ist die Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter, Eisenbahnen und Bergbau (BVAEB) Ansprechpartnerin bzw. der Gesundheitsdienst der Stadt Wien zuständig.

Das AMZ ist auch für arbeitsmedizinische Stellungnahmen zur Feststellung der Arbeitsfähigkeit bei Diensterleichterungen zuständig.

Das Instrument der Diensterleichterung kann einen Wiedereinstieg gut unterstützen. Die Diensterleichterung kann auf Empfehlung einer Arbeitsmedizinerin*eines Arbeitsmediziners befristet im Rahmen der ursprünglichen Tätigkeit gewährt werden