5.1 Podcast „Nachbarin Natur“
Kaum eine andere Millionenstadt bietet so vielen Wildtieren ein Zuhause wie Wien. Seien es die Turmfalken, die in den Nischen der Gebäudefassaden nisten, die Äskulapnatter und Zauneidechse oder der Feldhamster, der sich an das Stadtleben angepasst hat. All diese Arten sind für unser urbanes Ökosystem bereichernd. Der Podcast der Stadt Wien - Umweltschutz „Nachbarin Natur“ berichtet über genau diese Artenvielfalt und nimmt die Zuhörer*innen mit auf eine spannende Entdeckungsreise. Die Einblicke in das tierische Leben und das Vermitteln von Wissen über sie sollen für mehr Verständnis und eine stärkere Wertschätzung der Natur gegenüber sorgen.
Der Podcast hat das Ziel zu verdeutlichen, wie essenziell das Zusammenleben von Mensch und Tier im urbanen Raum für die Erhaltung der Biodiversität ist. Ganz nach dem Motto: „Was man kennt, schützt man auch“ sollen die einzelnen Folgen sensibilisieren und bilden über unsere tierischen Nachbarn. Die Zielgruppe sind Lehrer*innen, die Hintergrundinformationen für Kids in Wien benötigen, ältere Schüler*innen, die ihr Wissen vertiefen wollen, Erwachsene und Jugendliche, die an der Natur im Allgemeinen interessiert sind und alle Bewohner*innen Wiens, die ihre Stadt noch besser kennenlernen wollen.
2023 wurden vier Folgen produziert, die sich mit dem Turmfalken, Feldhamster, der Äskulapnatter, Zauneidechse und dem naturnahen Kleingarten befassten. Alle Folgen sind unter https://www.city-nature.eu/podcastgalerie abrufbar.
Turmfalken
Nicht nur Menschen ziehen in die Stadt. Es gibt auch Tiere, die sich hier wohlfühlen. Eines dieser Tiere ist der Turmfalke. Wo wir Menschen eine hübsch gegliederte Gründerzeithausfassade sehen, dort sieht der Turmfalke einen Felsen mit Höhlen, Nischen und Vorsprüngen – ein idealer Brutplatz, um Junge großzuziehen. Im Luftraum über den Häuserschluchten sind Turmfalken an ihrem typischen Rüttelflug zu erkennen. Einem Hubschrauber gleich, bleiben sie in der Luft stehen und spähen ihre Beute aus. Dabei hilft ihnen ihr ausgezeichneter Sehsinn. Sie können mit Hilfe ihrer Fähigkeit, Ultraviolett wahrzunehmen, die Anwesenheit von Mäusen erkennen.
Feldhamster
Feldhamster sind eigentlich Steppenbewohner. Als Opportunisten und Kulturfolger haben sie sich an ein Leben im Agrarland angepasst. In Wien sind sie zu Stadtbewohnern geworden und legen in Friedhöfen, auf Golfplätzen und Grünflächen aller Art ihre Baue an. An der Oberfläche sind von diesen Hamsterbauen nur die zahlreichen Eingänge zu sehen, doch unter der Erde bestehen sie aus einem ausgefeilten Höhlensystem mit Schlafkammer, Vorratskammer und Toilette. Hier ist der Hamster vor Feinden sicher und hier verbringt er auch seinen Winterschlaf.
Dr. Simone Klais von der Stadt Wien - Umweltschutz ist Expertin für Kleinsäuger. Sie erklärt, warum sich Feldhamster auf dem Friedhof Meidling so wohl fühlen. Sie erzählt von den Revierkämpfen und der Partnersuche der notorischen Einzelgänger, wie wenig wählerisch Hamster bei der Nahrungssuche sind und welchen Zweck ihr buntes Fell erfüllt.
Äskulapnatter und Zauneidechse
Der Bisamberg im Norden von Wien ist eine bemerkenswerte Naturlandschaft. Ein Mosaik aus Trockenrasen, Gebüschen, Eichen-Hainbuchen-Wäldern und Weingärten. In dieser warmen Trockenlandschaft fühlen sich Reptilien wohl. Zwei davon, die Äskulapnatter und die Zauneidechse, stellt Maria Vetter von der Stadt Wien - Umweltschutz in diesem Podcast vor.
Die Äskulapnatter ist die größte Schlange in Europa und – neben der Ringelnatter – die häufigste Schlangenart in Wien. Sie ist eine ausgezeichnete Jägerin von Kleintieren, die ihre Beute mit Hilfe ihrer gespaltenen Zunge wittert und manchmal auch auf Bäume klettert. In der Antike wurde sie verehrt und auch heute noch ist sie ein Symbol für Medizin und Heilkunde.
Naturnaher Kleingarten
Naturnah gestaltet Kleingärten sind wertvolle Lebensräume in der Stadt. Hier leben Schmetterlinge, Käfer und Singvögel. Wenn sie die richtigen Strukturen vorfinden, fühlen sich auch Grasfrosch, Zauneidechse oder Äskulapnatter wohl. Sogar Dachs und Fuchs sind manchmal zu Gast.
Manfred Schönwälder von der Stadt Wien - Umweltschutz erklärt, wie man einen Kleingarten am besten pflegt und gestaltet um die Artenvielfalt zu fördern. Das muss kein großer Aufwand sein – oft reicht es, Natur einfach Natur sein zu lassen und eine Wiese nur alle zwei Jahre zu mähen und auf Pflanzenschutzmittel und giftige Holzanstriche zu verzichten. Wer zusätzlich Gutes tun will, legt Sandlebensräume, Gartenteiche mit Flachwasserzonen oder Steinhaufen für wärmeliebende Reptilen an. Sogar Kunstwerke aus Totholz ziehen Tiere an.