Wiener Mindestsicherung 2023 Startseite wien.gv.at

12.2 Armut verstärkt bekämpfen und vermeiden

12. Ziele der Wiener Mindestsicherung und deren Erreichung

Mindestsicherungsbeziehende fallen beinahe ohne Ausnahme in die Gruppe der Armutsgefährdeten, da ihr Einkommen für den Bezug von Mindestsicherung die Höhe des Mindeststandards nicht überschreiten darf. Der Mindeststandard liegt allerdings deutlich unter der Armutsgefährdungsschwelle, also jener Grenze, die ein Haushalt erreichen muss, um nicht mehr als armutsgefährdet zu gelten. Dies ist auch der Grund, warum nicht alle armutsgefährdeten Personen durch die Mindestsicherung unterstützt werden können. Einerseits kann das Einkommen über dem Mindeststandard (aber immer noch unter der Armutsgefährdungsschwelle) liegen und andererseits gibt es auch Personengruppen, die trotz geringem Einkommen nicht in den Anspruchskreis der Mindestsicherung fallen (beispielsweise Studierende oder Asylwerber*innen). Die Versorgungsquote kann demnach nie 100% betragen, es ist nur eine Annäherung möglich.

Die Versorgungsquote setzt die Anzahl der Armutsgefährdeten in Relation zu den Mindestsicherungsbeziehenden. Sie stellt also dar, wie viele der Armutsgefährdeten durch eine Leistung der Mindestsicherung finanziell abgesichert werden können, wobei die Mindestsicherung die Intensität der Armut nur reduzieren, aber die Betroffenen nicht aus der Armutsgefährdung herausheben kann.

Jede dritte armutsgefährdete Person wird von der Wiener Mindestsicherung unterstützt

In Wien wird jede dritte armutsgefährdete Person von der Wiener Mindestsicherung unterstützt, die Versorgungsquote beträgt im Jahr 2022 rund 33%. Das ist im Österreichvergleich die höchste Versorgungsquote aller Bundesländer. Burgenland und Salzburg weisen mit jeweils 10% die zweithöchsten Versorgungsquoten auf.

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Die Versorgungsquote hat sich in Wien im Jahr 2022 gegenüber 2021 um sechs Prozentpunkte verringert. Dies ist auf die sinkende Anzahl der Mindestsicherungsbeziehenden 2022 zurückzuführen. Auch in allen anderen Bundesländern – mit Ausnahme vom Burgenland – entwickelt sich die Versorgungsquote im Jahr 2022 rückläufig. Im Burgenland ist die Quote hingegen leicht gestiegen (auf 10%).

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