5.1 Aktuelle Entwicklungen in der Wiener Mindestsicherung
Definition: Als junge Erwachsene gelten alle Personen, die zwischen 18 und 24 Jahre alt und arbeitsfähig sind. Nicht dazu zählen Schüler*innen bis zum 21. Lebensjahr oder dauerhaft arbeitsunfähige Personen.
Mindestsicherungsquote der jungen Erwachsenen steigt wieder
Im Jahr 2023 beträgt die Mindestsicherungsquote der jungen Erwachsenen unter 25 Jahren 7%. Das bedeutet, dass 7% (12.485 Personen) der in Wien lebenden jungen Erwachsenen unter 25 die Mindestsicherung in Anspruch nehmen. Gegenüber dem Vorjahr hat sich der Anteil um einen Prozentpunkt (+1.529 Personen) erhöht.
Nachdem die Mindestsicherungsquote in den vergangenen vier Jahren konstant bei rund 6% lag, steigt 2023 die Mindestsicherungsquote das erste Mal wieder auf 7%, bleibt jedoch noch unter dem Niveau von 2014 (8%).
Hohe Zuwachsrate bei männlichen jungen Erwachsenen
Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl der jungen Erwachsenen unter 25 Jahren von 10.957 auf 12.485 Personen (+14%) gestiegen. Der Anstieg fällt bei den jungen Männern wesentlich höher aus als bei den jungen Frauen. Die Zuwachsrate beträgt bei den Männern 19% (+1.178), bei den Frauen 8% (+350).
Steigende Zahlen bei jungen Asyl- und subsidiär Schutzberechtigten
Die Zuwachsraten bei den jungen Erwachsenen gehen vor allem auf Asyl- und subsidiär Schutzberechtigte zurück. Verglichen mit dem Vorjahr hat sich die Zahl der Asylberechtigten um 12% erhöht (von 5.253 auf 5.882 Personen); bei den Männern beträgt das Plus 12% (+429) und bei den Frauen 11% (+200). Die Zahl der subsidiär Schutzberechtigten ist von 1.093 auf 1.632 gestiegen (+49,3% bzw. +539 Personen). Überwiegend sind junge Männer dazugekommen, der Anstieg macht 67% (+507) aus, bei den Frauen hat die Anzahl um 9% (+32) zugenommen.
Anzahl der jungen Österreicher*innen nimmt wieder zu
Die Anzahl der jungen Österreicher*innen war in den letzten Jahren rückläufig, 2023 steigt sie wieder. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Anzahl um 7,8% erhöht (von 3.412 auf 3.676 Personen). Auch in dieser Gruppe steigt die Anzahl der Männer mit rund 11% (+180) stärker als jene der Frauen mit rund 5% (+84).
Insgesamt ist der Männeranteil in der Gruppe der jungen Erwachsenen unter 25 Jahren sehr hoch. Von den insgesamt 12.485 Personen sind 7.487 (60%) männlich und 4.998 (40%) weiblich.
73% der jungen Erwachsenen beziehen ein Einkommen
Die meisten jungen Erwachsenen mit Einkommen (38%) haben einen AMS-Bezug. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Zahl der jungen Beziehenden mit AMS-Einkommen um 15,4% (von 4.058 auf 4.683 Personen) gesteigert, vor allem Männer konnten vermehrt AMS-Einkommen lukrieren. Die Anzahl der Männer mit AMS-Einkommen ist um rund 23% (+597) gewachsen und jene der Frauen um rund 2% (+28). Das durchschnittliche AMS-Einkommen beträgt 287 Euro pro Monat.
21% der jungen Erwachsenen beziehen ein Erwerbseinkommen, sie repräsentieren die zweitgrößte Gruppe der Jungen in der Mindestsicherung mit Einkommen. In dieser Gruppe ist ebenfalls ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen, und zwar in Höhe von 6% (von 2.445 auf 2.591 Personen), wobei hier lediglich die Zahl der Männer um 11% (+164) zunahm. Die Anzahl der Frauen sank hingegen leicht um 2% (–18). Das durchschnittliche Erwerbseinkommen pro Monat beträgt 467 Euro.
14% der jungen Erwachsenen beziehen sonstige Einkommen, dazu zählen etwa Unterhaltszahlungen oder das Kinderbetreuungsgeld. In dieser Gruppe erhöht sich die Anzahl von 1.618 auf 1.780 Personen (+10%), sowohl bei den Männern (+82) als auch bei den Frauen (+80) beträgt der Anstieg 10%.
66% der jungen Beziehenden sind aufgrund ihrer Erwerbstätigkeit oder über das AMS krankenversichert. 34% sind hingegen auf die Krankenversicherung der Mindestsicherung angewiesen, da sonst kein Versicherungsschutz greift und auch keine Mitversicherung möglich ist.
Mehr Informationen
Siehe Kapitel 5.2 – Zur Lage der jungen Erwachsenen unter 25 Jahren in Wien
Siehe Tabellenband – Junge Wiener*innen unter 25 Jahren