9.2 Zur Lage der Erwerbstätigen in Wien
Bevölkerungsentwicklung: Anzahl der Beschäftigten wächst seit 2021
Die Summe der unselbstständig erwerbstätigen Wiener*innen wächst 2023 um 1,9% (+16.749 Personen) auf insgesamt 914.587 Personen. Dieser Anstieg ist zwar geringer als im Vorjahr (+3,3% bzw. +28.809 Personen), dennoch wächst die Zielgruppe im Auswertungsjahr, prozentuell gesehen, stärker als die Wiener Bevölkerung. Im Jahr 2023 ist somit erneut ein Höchstwert erreicht.
Armutslage: Männliche Erwerbstätige sind stärker von Armut betroffen
Paradoxerweise steigt mit dem Zuwachs der beschäftigten Wiener*innen auch deren Armutsgefährdung. Im Vergleich zu 2021 wächst die Armutsgefährdungsquote um 1,5 Prozentpunkte auf 12,2%. Nach wie vor weisen erwerbstätige Wiener*innen im Vergleich zu allen Zielgruppen die geringste Armutsgefährdung auf. Dennoch ist in der Gruppe ein Zuwachs erkennbar, der primär bei den Männern stattfindet. Während die Summe der von Armut betroffenen Männer um mehr als 22% (rund 17.000 Personen) wächst, beträgt der Zuwachs bei Frauen lediglich 3,4% (rund 1.000 Personen). Mit 7,8% bleibt die Armutsgefährdungsquote der weiblichen Beschäftigten gegenüber dem Vorjahr beinahe unverändert und die Quote der erwerbstätigen Männer mit 15,6% fast doppelt so hoch.
Außerhalb von Wien sind die Unterschiede zwischen Frauen und Männern viel geringer
Betrachtet man Österreich ohne Wien, zeigt sich eine andere Situation. Die Armutsgefährdungsquote ist mit 7,2% deutlich niedriger als in der Bundeshauptstadt und die geschlechtsspezifischen Unterschiede sind geringer. Auch in den restlichen Bundesländern steigt die Armutsgefährdung innerhalb der Beschäftigten leicht an, der Zuwachs ist hier jedoch auf die weiblichen Personen zurückzuführen. Die Armutsgefährdungsquote der Männer ist um 8,7 Prozentpunkte niedriger als in Wien und beträgt 6,9%. Ähnlich hoch ist die Armutsgefährdungsquote der Frauen mit 7,6%.