Wiener Mindestsicherung 2023 Startseite wien.gv.at

6.2 Zur Lage der Erwachsenen ab 25 Jahren in Wien

6. Arbeitsfähige Erwachsene ab 25 Jahren

Bevölkerungsentwicklung: Zahl der Wiener*innen ab 25 Jahren nimmt stetig zu

Die Zahl der Wiener*innen ab 25 Jahren ist weiter kontinuierlich gestiegen und beträgt derzeit knapp 1,1 Mio. Menschen. Während es im Vorjahr eine deutliche Steigerung bei der Wiener Bevölkerung ab 25 Jahren gab, ist der Anstieg in diesem Jahr auf das Niveau der Vorjahre zurückgegangen und beläuft sich auf 1,1%. Dennoch zeigt das aktuelle Plus von 12.015 Personen einen sichtbaren Zuwachs im Vergleich zu den letzten Jahren, in denen bei einem Wachstum von 1% etwa 5.000 bis 8.000 Personen hinzukamen.

Im Zehnjahresvergleich beträgt der Zuwachs an Wiener*innen ab 25 Jahren rund 122.000 Personen bzw. 12,6%. Die Anzahl der Männer ist mit 15% deutlich stärker gestiegen als jene der Frauen mit etwas mehr als 10%.

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Armutslage: Wiener*innen ab 25 Jahren sind weniger oft armutsgefährdet als Jüngere

Wiener*innen ab 25 Jahren bis zum Regelpensionsalter sind mit einer Armutsgefährdungsquote von 18,5% deutlich seltener von Armut betroffen als junge Erwachsene (36,5%) oder Minderjährige (28,9%). Während es im Vorjahr keine geschlechtsspezifischen Unterschiede gab, kommt es aktuell durch eine Abnahme von 3% bei den Wienerinnen und einen Anstieg von rund 2% bei den Wienern zu einer Differenz von 5%. Dies ist der größte geschlechtsspezifische Unterschied, der in den letzten zehn Jahren verzeichnet wurde. Die Erwachsenen ab 25 Jahren liegen knapp zwei Prozentpunkte unter der allgemeinen Armutsgefährdung. Die Armutsgefährdungsquote von arbeitsfähigen Erwachsenen in Wien ist 2022 so niedrig wie zuletzt im Jahr 2016.

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Armutsgefährdung für Nichtösterreicher*innen ab 25 mehr als doppelt so hoch

Wiener*innen mit österreichischer Staatsbürgerschaft weisen eine Armutsgefährdungsquote von 12,5% auf, bei Wiener*innen ohne österreichische Staatsbürgerschaft liegt die Quote hingegen bei knapp 30,1%, also mehr als doppelt so hoch. Dies erklärt auch teilweise die höhere Armutsgefährdungsquote von Wien im Bundesländervergleich, da Wien einen starken Zuwachs an nicht österreichischen Staatsangehörigen und einen Rückgang an Österreicher*innen verzeichnet.

In den Bundesländern sind Erwachsene ab 25 Jahren selten armutsgefährdet

Verglichen mit Wien haben die restlichen Bundesländer eine niedrigere Armutsgefährdungsquote von 10,5%, wobei es hier keine geschlechtsspezifischen Abweichungen und auch kaum Veränderungen zum Vorjahr gibt. Während Personen ohne österreichische Staatsbürgerschaft in Wien doppelt so stark armutsgefährdet sind wie österreichische Staatsangehörige, ist der Unterschied in den restlichen Bundesländern mehr als dreimal so groß. Dennoch sind die Armutsgefährdungsquoten beider Gruppen niedriger als die äquivalenten Quoten in Wien.

24,8% der Wiener*innen ab 25 sind ausgrenzungsgefährdet und 5,6% erheblich materiell depriviert

5,6% der Wiener*innen ab 25 Jahren sind erheblich materiell depriviert. Dieser Wert betrug 2017 noch mehr als 9% und ist bis 2022 kontinuierlich gesunken. 24,8% der Wiener*innen ab 25 Jahren sind ausgrenzungsgefährdet. Das sind mehr als 264.000 Personen in Wien. Männer und Frauen sind in gleichem Maße betroffen, wobei bei Männern ein leichter Anstieg und bei Frauen ein leichter Rückgang zu verzeichnen ist.