4.4 Veranstaltung „Wiener Menschenrechtsbezirke im Fokus“ – 9. Juni
Die Veranstaltung „Wiener Menschenrechtsbezirke im Fokus“, ursprünglich zum Internationalen Tag der Menschenrechte 2021 geplant, musste aufgrund der Pandemie verschoben werden. Sie wurde schließlich am 9. Juni 2022 nachgeholt. Bezirksvorsteher*innen, Bezirksrät*innen, Menschenrechtsbeauftragte, Öffentlichkeitsarbeiter*innen und weitere Partner*innen traten bei dieser Veranstaltung in einen Dialog, um Ideen für die Umsetzung des Menschenrechtskonzepts auf Bezirksebene zu entwickeln.
Die frühe Einbindung von Kindern und Jugendlichen in demokratische Prozesse durch die Kinder- und Jugendparlamente auf Bezirksebene ist für mich besonders wichtig.
Christoph Wiederkehr,
Vizebürgermeister und Menschrechtsstadtrat der Stadt Wien
Im Rahmen der Veranstaltung fanden drei Workshops statt:
Workshop „Kinder- und Jugendrechte im Bezirk“
Dieser Workshop widmete sich der Frage, welche Problemstellungen und Tätigkeiten in der Jugendarbeit im Bezirk menschenrechtliche Bezüge aufweisen. Zusammen wurde ein Überblick erarbeitet, der unter anderem die folgenden Punkte enthielt: Beteiligung/Partizipation, Freizeitermöglichung/-gestaltung (Recht auf Freizeit), Bildungsangebote (Recht auf Bildung), Elternkooperation (Recht auf Familienleben, Wohnen), Antidiskriminierungsarbeit und Kinderschutzkonzepte. Als Strategien, um die Bezirke für Kinder- und Jugendliche als Menschenrechtsbezirke sichtbar zu machen, wurden etwa visuelle Anstöße im öffentlichen Raum und die Sichtbarmachung von Kindern und Jugendlichen als Rechtsträger*innen besprochen.
Workshop „Wie gestalten wir gemeinsam unseren Menschenrechtsbezirk?“
Teilnehmer*innen aus ganz unterschiedlichen Arbeitsbereichen tauschten ihre Erfahrungen und Highlights zum Thema „Menschenrechte im Bezirk“ aus. Besprochen wurden beispielsweise, dass Jugendparlamente gut funktionieren würden, dass der öffentliche Raum als Schnittstelle zwischen Staat und Bevölkerung fungiere und entsprechend gut genutzt und auch betreut werden müsse, sowie die Wichtigkeit von Teilhabe der Bewohner*innen der Bezirke. Gemeinsam wurde auch festgehalten, dass es noch mehr politischen Willen, Budget und Bewusstseinsbildung benötigt.
Workshop „Menschenrechte als Leitmotiv im (digitalen) Storytelling“
Der Workshop fokussierte darauf, wie Geschichten genutzt werden können, um Menschenrechte effektiv zu vermitteln. Die Teilnehmer*innen bekamen Einblicke, wie man Geschichten entwickelt, die das Bewusstsein für Menschenrechtsthemen schärfen und emotional ansprechen. Dabei wurden unterschiedliche Medien und Plattformen besprochen, um diese Geschichten zu verbreiten und ein breites Publikum zu erreichen. Der Workshop bot praktische Tipps und Techniken für die Gestaltung von Storytelling-Inhalten, die Menschenrechte in den Mittelpunkt stellen. Die Inhalte finden sich in der Publikation „10 Tipps. So vermitteln Sie Menschenrechte wirkungsvoll“.
Den Abschluss der Veranstaltung bildete eine Podiumsdiskussion. Moderiert von Corinna Milborn diskutierten die Bezirksvorsteher*innen Alexander Nikolai, Silvia Jankovic, Markus Rumelhart, Markus Reiter, Martin Fabisch, Saya Ahmad, Marcus Franz, Wilfried Zankl, Hannes Derfler und Ernst Nevrivy über ihre Visionen zu den Menschenrechtsbezirken.
Zudem hielt Manfred Novak, der langjährige Begleiter der Menschenrechtsstadt Wien, eine Keynote Speech zum Thema „Von der Menschenrechtsstadt zum Wiener Menschenrechtsbezirk“.