5.4 Internationaler Tag der Menschrechte „Menschrecht auf Kunst und Kultur: Zugang für alle?“ – 7. Dezember 2022
Das Menschenrechtsbüro lud ein, sich mit der Frage zu beschäftigen, wie Kunst und Kultur mit Menschenrechten zusammenhängen. Denn Kunst und Kultur sind wesentliche Instrumente zur Stärkung der Menschenrechte und zur Förderung einer inklusiven, gerechten Gesellschaft.
Das Rahmenprogramm beinhaltete ein World Café mit drei runden Tischen, denen die folgenden Themenschwerpunkte diskutiert und gemeinsam erarbeitet wurden:
Kultur und Jugendliche: Wie können kulturelle Angebote Jugendliche besser erreichen? - Best Practice Beispiel: Gammon, Musiker
Festgehalten wurde, dass Jugendlich als Menschen mit Entscheidungsbefugnis wahrnehmen werden müssten. Die Workshopteilnehmer*innen sprachen sich für mehr selbstorganisierte Räume für Jugendliche sowie eine offene Beteiligung junger Menschen an allen Schritten von Kunst- und Kulturprojekten aus. Es wurde außerdem besprochen, dass man von jungen Menschen viel über die Verknüpfung der digitalen mit der realen Welt lernen könne und es wichtig sei, Anreize für Projekte in alternativen Räumen, nicht nur in großen Institutionen zu schaffen.

Verankerung von Kunst und Kultur im Bezirk: Wie können die kulturellen Interessen der Bewohner*innen stärker von den Kulturinstitutionen berücksichtigt werden? - Best Practice Beispiel: SOHO in Ottakring
Der Workshop brachte hervor, dass der Slogan „Kultur für alle“ immer noch aktuell ist. Besprochen wurde die Rolle der Bezirksmuseen, die das Potential hätten kleine „Ankerzentren“ zu sein, jedoch erreiche man damit zu wenige – vor allem junge – Menschen. Um Menschen zu erreichen, müsse man diese einerseits in die Kultureinrichtungen einladen und andererseits mit Kulturangeboten zu diesen kommen. Die Workshopteilnehmer*innen waren sich einig, dass es Mut brauche, unterschiedliche Formate auszuprobieren.
Kultur und Diversität: Wie können kulturelle Angebote an die Vielfalt der Wiener Bevölkerung angepasst werden? - Best Practice Beispiel: Brunnenpassage
Ziel des Workshops war es, jene Fragen zu sammeln, die man sich stellen sollte, um kulturelle Angebote für alle zugänglich zu machen. Ein wesentliches Fazit war, dass es unterschiedliche informelle Zugänge, viel aufsuchende Arbeit vor Ort und die Kommunikation bzw. die Mitwirkung von unterschiedlichen Multiplikator*innen, sowie unterschiedliche niederschwellige Formate um unterschiedliche Zielgruppen zu erreichen, braucht. Um ein diverses Publikum zu erreichen, muss sich die Diversität auch im Programm und Personal spiegeln.
Das Abendprogramm bestand aus einer Keynote der Kulturwissenschafterin Selina Shirin Strizel, der Präsentation der Ergebnisse des World Cafés und Gesprächen mit den Stadträt*innen Christoph Wiederkehr und Veronica Kaup-Hasler und fand seinen Ausklang mit Musik und Live-Karikaturen.