Luftgütebericht 2023 Startseite wien.gv.at

3.1 Schwefeldioxid (SO2)

3. Ergebnisse kontinuierlicher Messungen

Schematische Karte Wiens mit den im Text beschriebenen Werten

Abbildung 2: Schwefeldioxid Messstellen

Die Lage der SO2-Messstellen im Stadtgebiet wird in der nebenstehenden Abbildung (Abbildung 2) dargestellt. Im Jahr 2023 wurden in Wien sechs SO2-Messstellen gemäß IG-L betrieben. Davon liegt die Messstelle A23-Wehlistraße verkehrsbeeinflusst (rotes Dreieck in der nebenstehenden Abbildung), Schafberg in einem Erholungsgebiet (grünes Quadrat), und die übrigen Stationen im bebauten Gebiet mit unterschiedlicher Dichte und Gebäudehöhe.

Die Messungen erfolgten an allen Standorten mit der UV-Fluoreszenz Methode. Das ist die laut Immissionsschutzgesetz-Luft vorgeschriebene Referenzmethode. Detaillierte Informationen über die Standorte des Wiener Luftgütemessnetzes und deren Messausstattung sind in Abschnitt 7.3 zusammengefasst.

In den letzten Jahren wurden in Wien sehr geringe SO2-Konzentrationen gemessen. Die verwendeten Messgeräte haben bei diesen sehr geringen Konzentrationen hohe relative Messfehler. Auf Grund der aufwändigen Qualitätssicherungsmaßnahmen ist täglich der absolute Messfehler ableitbar. Unter Einbeziehung des Umweltbundesamtes als österreichisches Referenzlaboratorium gemäß IG-L-MKV 2012 [2] wird ab dem Jahr 2018 dieser Messfehler täglich bestimmt und der Messwert entsprechend korrigiert.

Grenzwertüberschreitungen

Bei Schwefeldioxid sind Grenzwerte für Halbstundenmittelwerte (200 µg/m3) und Tagesmittelwerte (120 µg/m3) mit Zusatzbedingungen (siehe Abschnitt 2.2) festgelegt. So gelten drei Halbstundenmittelwerte pro Tag, jedoch maximal 48 HMW pro Kalenderjahr bis zu einer Konzentration von 350 µg/m³ nicht als Überschreitung. Im Jahr 2023 wurden keine Halbstundenmittelwerte über der Schwelle von 200 µg/m³ gemessen. Die Grenzwerte für Schwefeldioxid werden daher weiterhin an allen Wiener Messstellen durchgehend ab dem Jahr 2006 eingehalten.

Der höchste beobachtete Halbstundenmittelwert betrug 59 µg/m3 an der Messstation Stephansplatz und der höchste Tagesmittelwert betrug 13 µg/m3 an der Station Kaiser-Ebersdorf.

Alarmwertüberschreitungen

Der Alarmwert von 500 µg/m3 als Dreistundenmittelwert wurde an allen Messstellen eingehalten. Der höchste beobachtete Dreistundenmittelwert betrug 32 µg/m3 an der Station Kaiser-Ebersdorf.

Ergebnisse der Immissionsmessungen zeigen die im Jahr 2023 in Wien gemessenen Schwefeldioxid Monatsmittelwerte in Mikrogramm pro Kubikmeter.

Messstation

01

02

03

04

05

06

07

08

09

10

11

12

WMW

SMW

JMW

1, Stephansplatz

0,6

0,6

1,0

0,7

0,5

0,5

0,8

0,7

1,1

1,0

0,6

1,0

0,7

0,7

0,8

11, Kaiser-Ebersdorf

0,6

1,1

1,5

0,4

0,7

0,5

0,3

0,8

1,6

0,9

0,5

0,9

1,5

0,7

0,8

11, A23-Wehlistraße

0,5

0,6

1,2

0,5

0,6

0,6

0,5

0,7

1,1

0,7

0,2

0,6

1,0

0,7

0,7

18, Schafberg

0,3

0,5

1,4

0,7

0,7

0,7

0,7

0,4

0,8

1,3

1,1

1,0

0,7

0,7

0,8

19, Hohe Warte

1,0

0,8

1,5

0,7

0,6

0,9

0,8

0,9

1,6

1,2

0,8

0,8

1,0

0,9

1,0

22, Stadlau

1,0

0,6

1,2

0,5

0,9

1,1

1,1

0,9

1,3

1,4

1,2

1,2

1,0

1,0

1,1

Wien-Mittel

0,7

0,7

1,3

0,6

0,7

0,7

0,7

0,7

1,3

1,1

0,8

0,9

1,0

0,8

0,8

Legende
WMW: Wintermittelwert (Okt 2022 bis März 2023)
SMW: Sommermittelwert (Apr bis Sep)
JMW: Jahresmittelwert (Jän bis Dez)
Wien-Mittel: Mittelwert über alle Stationen

Datenverfügbarkeit
Wert zentriert und standard: gemäß IG-L
Wert kursiv und rechtsbündig: 75% oder mehr, aber weniger als, 90% Grunddaten verfügbar
„A“ zentriert: weniger als 75% Grunddaten verfügbar

Tabelle 15: Schwefeldioxid Monatsmittelwerte im Jahr 2023

Schadstoffentwicklung

Seit Ende der 70er Jahre wurde eine drastische Reduktion der Immissionsbelastung durch Schwefeldioxid in Wien beobachtet. In den letzten Jahren ist die gemittelte Wiener SO2-Belastung auf sehr niedrigem Niveau geblieben.

Die folgende Abbildung (Abbildung 3) zeigt die Jahresmittelwerte seit 2010.

Diagramm
Tabelle
Abbildung 3: Schwefeldioxid Jahresmittelwerte von 2010 bis 2023

Anmerkung: Der Sprung der Jahresmittelwerte für Schwefeldioxid in Wien von etwa 4 µg/m³ im Jahr 2017 auf etwa 1 µg/m³ in den Folgejahren ergibt sich aus einer geänderten Methodik in der Berücksichtigung der Messungenauigkeit. Konkret werden seit 2018 Messwertkorrekturen anhand täglich bestimmter Kontrollwerte durchgeführt, die bei sehr niedrigen SO2-Belastungen eine bessere Österreichweite Vergleichbarkeit der Daten erlauben.