Luftgütebericht 2023 Startseite wien.gv.at

7.7 Messunsicherheiten

7. Anhang

Die kombinierte Messunsicherheit setzt sich aus den messgeräte- und ortsspezifischen Anteilen, Unsicherheiten des Messverfahrens und der zur Kalibration eingesetzten Prüfgasquelle zusammen, die einzelnen Beiträge werden dabei aufsummiert. Verluste durch die Probenahme werden in dieser Berechnung nicht berücksichtigt.

Für die erweiterte kombinierte Messunsicherheit wird die kombinierte Messunsicherheit verdoppelt, um ein Vertrauensniveau von 95 % zu erreichen. Diese erweiterte kombinierte Messunsicherheit wird für den Vergleich mit den als Prozentzahlen ausgedrückten Datenqualitätszielen (in der Regel 15 %) durch Bezug auf den jeweiligen Grenzwert in die relative erweiterte kombinierte Messunsicherheit umgerechnet.

Im Feldbetrieb wird die Messunsicherheit von Schwefeldioxid, Stickstoffoxide und Ozon für den Einstundenmittelwert, für Kohlenmonoxid für den Achtstundenmittelwert, sowie für Schwefeldioxid, Stickstoffoxide und Ozon auch für den Jahresmittelwert berechnet.

Für die einzelnen Komponenten ergeben sich über alle Wiener Messstellen für den Einstundenmittelwert bzw. bei Kohlenmonoxid für den Achtstundenmittelwert die in Tabelle 49 angeführten Werte.

Komponente

relative erweiterte kombinierte Messunsicherheit, Mittel aller Stationen

relative erweiterte kombinierte Messunsicherheit, Maximum

Daten-qualitätsziel

Daten-qualitätsziel eingehalten

Anzahl Messstellen

SO2

10,0 %

10,3 %

15 %

ja

6

NO/NO2

9,4 %

9,6 %

15 %

ja

16

CO

11,0 %

11,0 %

15 %

ja

3

O3

7,0 %

7,0 %

15 %

ja

5

Tabelle 49: rel. erweiterte kombinierte Messunsicherheiten für Einstundenmittelwerte 2023

NO2 an der Station „Hietzinger Kai“ hat die angegebene Messunischerheit im Zeitraum 1.6.2023 bis 31.12.2023. Davor sind keine Kurzzeitwerte für NO2 verfügbar.

Für die einzelnen Komponenten ergeben sich über alle Stationen für den Jahresmittelwert die in Tabelle 50 angeführten Werte.

Komponente

relative erweiterte kombinierte Messunsicherheit, Mittel aller Stationen

relative erweiterte kombinierte Messunsicherheit, Maximum

Daten-qualitätsziel

Daten-qualitätsziel eingehalten

Anzahl Messstellen

SO2

11,4 %

12,1 %

15 %

ja

6

NO/NO2

8,9 %

9,4 %

15 %

ja

16

O3

5,2 %

5,2 %

15 %

ja

5

Tabelle 50: rel. erweiterte kombinierte Messunsicherheiten für Jahresmittelwerte 2023

NO2 an der Station „Hietzinger Kai“ hat eine Messunsicherheit von > 15%, da der Jahresmittelwert aus einer Kombination von Passivsammler-Werten im ersten Halbjahr und Werten eines Referenzmessgerätes im zweiten Halbjahr gebildet wurde (siehe Abschnitt 3.4.).

Für die kontinuierlichen tageszeitauflösenden Feinstaubmessungen ist eine relative erweiterte Messunsicherheit von 25 % in Bezug auf den Tagesmittelwert zulässig. Die Beurteilung erfolgt dabei im Rahmen des Nachweises der Äquivalenz und der Herleitung von Kalibrierfunktionen mit Hilfe einer europaweit einheitlichen Excel-Auswertung (siehe Abschnitt 7.8). Nach diesen Ergebnissen wird das Datenqualitätsziel von 25 % für Feinstaub in den Fraktionen PM10 und PM2,5 im Jahr 2023 in Wien eingehalten, wie aus nachstehender Tabelle 51 ersichtlich ist.

Komponente

relative erweiterte Messunsicherheit, Mittel aller Stationen

relative erweiterte Messunsicherheit, Maximum

Daten-qualitätsziel

Daten-qualitätsziel eingehalten

Anzahl Messstellen

PM10

12,9 %

14,3 %

25 %

ja

6

PM2,5

20,0 %

20,6 %

25 %

ja

5

Tabelle 51: rel. erweiterte Messunsicherheiten für kontinuierliche Feinstaub-Jahresmittelwerte 2023

Kontinuierliche PM10 und PM2,5 Messwerte der Messstelle „Taborstraße“ haben eine Messunsicherheit von > 25% und sind daher nicht verwendbar. Parallel dazu wurden gravimetrische Referenz-Messgeräte eingesetzt, die 2023 eine relative erweiterte Messunsicherheit von 10,8 % (PM10) bzw. 16,5% (PM2,5) haben.