Leistungsberichte der Magistratsdienststellen

Magistratsabteilung 22 - Umweltschutz

Die Abteilung Umweltschutz (MA 22) ist mit zentralen Aufgaben eines vorsorgenden, integrativen und partnerschaftlichen Klima- und Umweltschutzes in Wien betraut. Dazu gehören Biodiversitätsförderung, strategisches Luftgütemanagement, Natur- und Landschaftsschutz, nachhaltige Entwicklung, Lärmschutz, Abfall- und Ressourcenmanagement, der Betrieb des Wiener Luftmessnetzes sowie umfassende behördliche, legistische und Sachverständigen-Tätigkeiten.

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Projekt- und Schwerpunktüberblick

Schwerpunkt Biodiversität

Umsetzung der Wiener Wald- und Wiesen-Charta

Die Abteilung Umweltschutz koordiniert seit 2020 magistratsübergreifend die Umsetzung der Wiener Wald- und Wiesen-Charta mit den 3 Aktionsplänen Artenvielfalt, Wald und Gewässer. Zu den Maßnahmen zur Erhaltung, Ergänzung und Erneuerung von artenreichen Grünflächen zählen unter anderem das Artenvielfalt-Projekt "Netzwerk Natur II", die Wiener Strategie zur Pestizidminimierung, die Auszeichnung "Naturnahe Grünoasen" sowie Vertragsnaturschutz-Projekte für Artenreichtum in der Landwirtschaft.

Wiesenpflege für die Artenvielfalt

Das nachhaltige Wiesenmanagement der Abteilung Umweltschutz bewahrt den Charakter diverser Wiesentypen und ist maßgeblich für die Artenvielfalt. Das umfasst eine naturnahe Bewirtschaftung, notwendige Entbuschung und schonende Mahd mit Balkenmähern oder Sensen. 2023 kamen auch Schafe zum Einsatz und auch interessierte Bürger*innen konnten an Wiesenpflege-Exkursionen teilnehmen.

Pflanzen-Verteilaktionen

In Wien fanden im Jahr 2023 3 Aktionstage statt, an denen Wiener*innen kostenlose Pflanzen und Saatgut zur Förderung der Biodiversität und des Klimas erhalten konnten. Die erste Veranstaltung war am 1. Juni 2023 im Helmut-Zilk-Park, wo 500 Pflanzenpakete mit Bio-Kräutern wie Salbei, Lavendel und Thymian, sowie 18 Litern biologische Pflanzenerde "Guter Grund" der MA 48 - Abfallwirtschaft, Straßenreinigung und Fuhrpark verteilt wurden. Diese Aktion zielte darauf ab, lokale Bestäuber auf Balkonen und Terrassen zu unterstützen und die Biodiversität zu fördern. Die Pflanzen, in Zusammenarbeit mit den Wiener Stadtgärten ausgewählt, wurden nach ökologischen Standards gezüchtet und in kompostierbaren Töpfen angeboten.

Im November wurden weitere 4.000 Sträucher an 2 Standorten verteilt: Am 3. November 2023 bei der U6-Station Jägerstraße und am 7. November 2023 bei der U4-Station Margaretengürtel. Die Sträucher, darunter Salweide, Heckenrose und Holunder, waren für sonnige bis halbschattige Standorte geeignet und wurzelnackt in Vierer-Paketen verfügbar. Die Durchführung erfolgte durch die Mitarbeiter*innen der Umweltschutzabteilung, der Abteilung Wiener Stadtgärten sowie Urban Innovation Vienna.

Tag der Artenvielfalt

Erstmals wurde der Wiener Tag der Artenvielfalt in einer Kleingartenanlage durchgeführt. Es wurde aufgezeigt, dass Kleingärten wertvolle Beiträge zum Naturschutz in der Stadt leisten können, wenn ein wenig mehr Natur darinnen vorkommen kann. Zum Beispiel als Lebensraum für die Wechselkröte.

Bats in the city

Im Rahmen des Projekts "Bats in the city" wurden 2022 und 2023 ehrenamtliche Helfer*innen in Wien ausgebildet, um Fledermausquartiere in städtischen Gebäuden zu identifizieren und zu dokumentieren. Von den 22 in Wien heimischen Fledermausarten nutzen viele die städtische Architektur für Fortpflanzung und als Unterschlupf, wobei Spalten, Löcher und hinterlüftete Fassaden bevorzugt werden. Durch Hinweise aus der Bevölkerung konnten diverse Quartiere, darunter das größte bekannte Quartier von Abendseglern in Österreich mit etwa 250 Individuen im 21. Bezirk, entdeckt werden. Diese Erkenntnisse tragen nun zum Schutz der Fledermausarten bei und unterstützen zukünftige Forschungen.

Internationaler Artenschutz - CITES

Wien nimmt im Rahmen von CITES, das den Handel mit bedrohten Arten reguliert, eine Schlüsselrolle ein. Durch die Koordination der wissenschaftlichen Behörden trägt es wesentlich zur Entwicklung und Durchsetzung der Regeln bei. Besonders hervorzuheben sind die Anstrengungen zum Schutz von Haien, die erfolgreiche Reduzierung illegalen Handels in der EU und die Einführung von Workshops zur Identifikation unzureichend geschützter Arten.

Die Verbesserung des Schutzes für Haie und Rochen war ein Meilenstein der 19. Vertragsstaatenkonferenz von CITES und die Vorbereitung deren Umsetzung liefen 2023 auf Hochtouren, denn es mussten Non-Detriment-Findings (Nachhaltigkeitsgutachten) für 54 Requiemhaie, 6 von 10 Hammerhai-Arten, sowie über 30 Arten der Geigenrochen aus der Rhinobatidae-Familie erstellt werden. Diese Initiativen demonstrieren den Fortschritt im internationalen Naturschutz und die Bedeutung kontinuierlicher Überwachung und Compliance.

Umweltbildung

2023 gab es in Zusammenarbeit mit den Expert*innen von MR Naturraum inspirierende Naturführungen für Kinder im Alter zwischen 6 und 10 Jahren. Diese Exkursionen, speziell für Wiener Volksschulen und Horte entwickelt, zielten darauf ab, Kinder für die Natur in ihrer unmittelbaren Umgebung zu begeistern und ihnen ein tieferes Verständnis für die Umwelt zu vermitteln. Die Kinder erkundeten dabei verschiedene Naturräume wie den Himmelteich, die Prater-Auen, das Blaue Wasser und den Wienerberg, wo sie verschiedene Pflanzen und Tiere in Lebensräumen wie Wald, Wiesen und Gewässer entdecken konnten. Die Touren, die zwischen 2,5 und 3 Stunden dauerten und kostenlos waren, boten den Kindern einen spielerischen Lernraum, um ihrer Neugier nachzugehen. Insgesamt nahmen 940 Kinder im Jahr 2023 an den Exkursionen teil.

Schwerpunkt Klimaschutz und Klimaanpassung

Geförderte Grünfassaden gegen Hitzeinseln

Zu den von der Stadt Wien gesetzten Maßnahmen gegen Klimawandel und zur Klimawandelanpassung zählen die Abminderung von urbanen Hitzeinseln sowie die Förderung von Gebäudebegrünungen, die von der Abteilung Umweltschutz abgewickelt wird. Gefördert werden Fassadenbegrünungen mit bis zu maximal 5.200 Euro, Dachbegrünungen mit maximal 20.200 Euro und Innenhofbegrünungen mit bis zu 3.200 Euro. Das Fördervolumen wurde bis 2023 auf gesamt 1 Million Euro aufgestockt. 2023 wurde die Realisierung von 11 Fassadenbegrünungen, 13 Dachbegrünungen und 23 Innenhofbegrünungen an privaten Gebäuden mittels Förderung ermöglicht. Auch an öffentlichen Gebäuden und Gemeindewohnbauten wurden 4 Fassadenbegrünungen und eine Innenhofbegrünung gefördert.

Stadtklimatische Begleitung von Planungsprozessen

Die Abteilung Umweltschutz unterstützt Planungsvorhaben mit Klimasimulationen und weiteren Klimabewertungen, um effektive Maßnahmen zur Optimierung der Durchlüftung und des Mikroklimas (Reduktion der Hitze untertags, Reduktion der Wärmeinseln in der Nacht) zu erkennen und zu verorten. Mehrere Planungs- und Stadtentwicklungsprojekte wurden bereits auf diese Art begleitet: Beispielsweise die Umgestaltung des Pratersterns 2021, wo der Grünflächenanteil verdoppelt sowie mehr als 100 Bäume gepflanzt wurden. Weiters wurde das Stadterneuerungsquartier Muthgasse zur Gänze modelliert, verschiedene Bebauungsvarianten auf Baufeld-Ebene analysiert und Hinweise zur klimafitten Planung auch für das Straßenprojekt Muthgasse ausgearbeitet. Das 1,8 Quadratkilometer große Pilotgebiet Innerfavoriten des Programms WieNeu+ wurde ebenfalls mit einer Klimasimulation unterstützt. Zurzeit wird der städtebauliche Wettbewerb des Stadtentwicklungsgebiets Rothneusiedl mit Kaltluft- und Windsimulationen begleitet. Außerdem beschäftigt sich die Abteilung Umweltschutz mit der Entwicklung von stadtklimatologischen Indikatoren.

ÖkoEvents Rekordjahr

Im Jahr 2023 gab es in Wien so viele ÖkoEvents wie niemals zuvor. Zum krönenden Abschluss dieses Event-Jahres wurden nun auch 2 der berühmtesten und beliebtesten Wiener Weihnachtsmärkte, nämlich jene am Spittelberg und auf dem Rathausplatz, mit dem Prädikat ÖkoEvent ausgezeichnet.

Die Beratung und Auszeichnung von nachhaltigen Veranstaltungen führt DIE UMWELTBERATUNG seit 2010 im Auftrag der Abteilungen Umweltschutz und Abfallwirtschaft durch.

OekoBusiness Wien

Seit 1998 bis 2023 wurden im Rahmen von OekoBusiness Wien insgesamt 1.537 Unternehmen beraten und ausgezeichnet. Mit Hilfe dieses Programms wurden in Teilnehmerbetrieben in diesem Zeitraum insgesamt 3.346.700 Kubikmeter Wasser, 127.915 Tonnen Abfall, 832.000 Tonnen CO2, 2,7 Terawattstunden Energie, 102,8 Millionen Transportkilometer und 170,9 Millionen Euro an Betriebskosten eingespart.

Re:Wien - Erfolgreiche Starthilfe für junde Unternehmer*innen

Zum 8. Mal wurden 2023/24 angehende Gründer*innen im Rahmen des Accelerator Programms Re:Wien von OekoBusiness Wien und Impact Hub Vienna 4 Monate lang betreut. Dabei wurden 10 ausgewählte Teilnehmer*innen bei der Entwicklung ihrer Geschäftsidee beziehungsweise beim Aufbau ihres Unternehmens intensiv begleitet. Wie immer wurden Start-ups unterstützt, die mit ihrer unternehmerischen Idee einen Beitrag zur Stärkung einer nachhaltigen Entwicklung in Wien beziehungsweise zur Bewältigung der Klimakrise leisten wollen.

Schwerpunkt Lebensmittel und Beschaffung

Der Wiener Lebensmittelaktionsplan "WIEN ISST G.U.T."

Der 2020 vom Wiener Landtag beschlossene Lebensmittelaktionsplan "Wien isst G.U.T. - Gesund und genussvoll - Umwelt- und klimafreundlich - Tierfair" wird von der Abteilung Umweltschutz laufend ergänzt, erweitert und die Umsetzung koordiniert. Er ist eine Plattform für die Aktivitäten um den nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln in Wien . Der Lebensmittelaktionsplan (LAP) fasst Initiativen, Projekte, Programme und Veranstaltungen der Stadt Wien und privater Initiativen sowie wissenschaftliche Erkenntnisse zusammen. Eines der wichtigsten Umsetzungs-Tools im Bereich der Stadt Wien ist das nachhaltige, umwelt- und klimafreundliche Beschaffungsprogramm ÖkoKauf Wien.

EU-Programm SchoolFood4Change

Seit 2022 wird das EU-Projekt "SchoolFood4Change" von der Abteilung Umweltschutz umgesetzt. Das Projekt fördert gesunde, nachhaltig und fair produzierte Speisen sowie einen ganzheitlichen Ansatz für eine natürliche und gesunde Essenskultur in Schulen. Das umfasst unter anderem die Qualifizierung von Köch*innen, die öffentliche Beschaffung und die Integration dieser Themen in den Unterricht.

Im Schuljahr 2022/23 nahmen 13 Wiener Schulen an dem Projekt teil. Überdies wurden 2023 im Rahmen des Projektes verschiedene Veranstaltungen in Wien ausgetragen. Zu Beginn des Jahres hat die Abteilung Umweltschutz den Peer2Peer Exchange veranstaltet, an dem 40 Teilnehmende (SF4C Projektkoordinator*innen, Lehrpersonen, Köch*innen) aus 5 verschiedenen Ländern an einem 2-tägigen Programm teilnahmen. Auch wurde die europaweite General Assembly im Wiener Rathaus ausgetragen; neben dem SF4C Konsortium haben auch politische Vertreter*innen aus Lyon und Sarajevo teilgenommen.

Wissensvermittlung im Foodtrailer

Der Anhänger mit Schwerpunkt nachhaltige und tierfreundliche Ernährung wird seit 2022 mit seiner mobilen Küche und Info-Elementen bei Veranstaltungen und Workshops in Schulen im Rahmen von SchoolFood4Change sowie bei Veranstaltungen und Festen eingesetzt.

"Natürlich gut essen"-Betriebe

Die Auszeichnung von Gastronomiebetrieben mit einem umfassend nachhaltigen und tierfreundlichen Angebot durch "Natürlich gut essen" (NGE) im Rahmen von OekoBusiness Wien wurde auch 2023 fortgesetzt. Im Jahr 2023 gab es circa 75 zertifizierte Betriebe in den Abstufungen des nachweislich erreichten Bioanteils (Plakette in Bronze bei mehr als 30 Prozent, Silber bei mehr als 75 Prozent, Gold bei mehr als 90 Prozent).

Förderung von Tierwohl und Vermeidung von Tierleid

Die Erkenntnisse der Initiative "Gutes Gewissen - Guter Geschmack" sollen auch in der Praxis von Gemeinschaftsküchen bestmöglich umgesetzt werden. Im Jahr 2023 wurde im Rahmen der Neuauflage von "Runder Tisch zu mehr Umweltschutz und Tierwohl in der Lebensmittelproduktion" das Expert*innen Papier aus dem Jahr 2020 diskutiert. Es zeigte sich, dass bereits eine Vielzahl der Empfehlungen aus dem Maßnahmenpapier in die Kriterienkataloge von ÖkoKauf Wien übernommen und in der Praxis erprobt wurden.

Wien als Fairtrade-Partnerstadt ausgezeichnet

Auf Initiative von ÖkoKauf Wien hat die Stadt Wien im Herbst 2023 den Status als FAIRTRADE-Partnerstadt beantragt und erhielt am 24. November 2023 die entsprechende Urkunde von FAIRTRADE Österreich. Voraussetzung dafür war ein Gemeinderatsbeschluss vom 18. Oktober 2023, in dem sich die Stadt Wien zum Bezug von Produkten aus fairer Produktion und Handel bekannte und den Antrag zur FAIRTRADE-Partnerschaft ankündigte.

Dieser Schritt unterstreicht die Bemühungen der Stadt, durch den Bezug fair gehandelter Produkte Billigstimporte zu reduzieren und die lokale Wirtschaft zu stärken. Zusätzlich unterstützt Wien mit Initiativen wie ÖkoKauf Wien und "Natürlich gut essen" nachhaltige Praktiken in verschiedenen Bereichen.

Projekt RegioLog - Regionales Logistiknetzwerk Wien

Im Projekt RegioLog wird die theoretische Grundlage für ein nachhaltiges und intelligentes Lebensmittel-Logistik-Netzwerk geschaffen. Eingebunden werden wesentliche Stakeholder der Stadt, des Umlandes, der Logistik und Produktion, um eine umfassende Sicht und damit möglichst breite Basis zu schaffen. Das Projekt leistet auch einen Beitrag zu einer resilienten Versorgung der Wiener Stadtbevölkerung mit frischen Lebensmitteln aus dem Umland und zur Stärkung einer nachhaltigen Landwirtschaft. Durchgeführt wird das Projekt von der Abteilung Umweltschutz, dem Ernährungsrat Wien und thinkport VIENNA - smart urban logistic lab im Rahmen des Innovationsmanagements im Magistrat der Stadt Wien.

Im Jahr 2023 wurden erste Meetings mit Projektpartner*innen und Stakeholdern abgehalten, um die gemeinsamen Ziele des Projekts zu definieren. Zudem wurden umfangreiche Vorarbeiten für die konkrete Projektumsetzung geleistet, die heuer stattfinden soll (Bedürfniserhebung der Stakeholder, Probebetrieb, Imagevideo).

Beim Marktdialog 2023, einer Vernetzungsveranstaltung von Landwirtschaft, Beschaffer*innen und Wissenschaft im Oktober 2023 wurde das Projekt vorgestellt und es konnten wichtige Kontakte mit interessierten Produzent*innen geknüpft werden.

Schwerpunkt Kreislaufwirtschaft

Föderprogramm "Wien repariert‘s - Der Wiener Raparaturbon"

Im Sinne einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft und zur Förderung des sozialen Klimaschutzes wurde im Jahr 2023 die Neuauflage des erfolgreichen Fördermodells vom Wiener Gemeinderat für die Jahre 2023 bis 2027 einstimmig beschlossen. Im Rahmen des ersten Förderzeitraums der Neuauflage von Oktober bis Dezember 2023 konnten mit der erfolgreichen Reparatur von über 6.000 Gegenständen, mehr als 170 Tonnen CO2 eingespart werden. Der Reparaturbon deckte 50 Prozent der Kosten für Reparaturen bis zu einem Höchstbetrag von 100 Euro ab. Darüber hinaus wurden Kostenvoranschläge bis zu einem Wert von 55 Euro vollständig gefördert. Seit der erstmaligen Auflage des Förderprogramms im Jahr 2020 konnten insgesamt mehr als 41.000 Gegenstände in Stand gesetzt und rund 2.860 Tonnen CO2 eingespart werden.

Oeko Wien - Mehrweg für Take-Away

Die "Dialogplattform Mehrweg für Take-Away" ist eine Initiative der Stadt Wien und OekoBusiness Wien, die Gastronomie, Lieferdienste und Mehrweggeschirr-Anbieter zusammenbringt, um Lösungen für die Reduzierung von Einwegverpackungen zu entwickeln. Die Initiative ist Teil der Bemühungen, die Umweltbelastung durch die jährlich anfallenden 100 Millionen Einwegverpackungen in Wien zu verringern. Erste Projekte wie die Umstellung auf Mehrwegsysteme in den Erste Bank Restaurantbetrieben wurden bereits erfolgreich umgesetzt, wobei 12.390 Behälter in Umlauf gebracht wurden, die bis zu 200-mal wiederverwendbar sind. Zudem werden spezielle Aufkleber eingesetzt, um auf Mehrwegoptionen hinzuweisen und das Bewusstsein zu schärfen.

Mehrweg-Aufkleber für Gastronomiebetriebe

Mit der Aktion "Mehrweg für Take-away in der Gastronomie" setzte die Abteilung Umweltschutz in Kooperation mit der Wiener Wirtschaftskammer einen weiteren wichtigen Schritt zur Bewusstseinsbildung, Nachhaltigkeit und Abfallvermeidung.

Mit Aufklebern können Gastronomiebetriebe nun ihre Gäste informieren, dass Mehrweggeschirr für Take-away verwendet wird. Die Aufkleber zeigen, ob die Kund*innen ihr eigenes Mehrweggeschirr mitbringen können oder ob Mehrweggeschirr zur Verfügung gestellt wird. Damit soll der Anteil der Einwegverpackungen reduziert werden. Die Gäste können das Angebot einer umweltfreundlichen Alternative nutzen.

Tag der Umwelt- und Abfallbeauftragten

Der bereits traditionelle "Tag der Umwelt- und Abfallbeauftragten, der von der Abteilung Umweltschutz gemeinsam mit der TÜV Österreich Akademie für rund 120 Abfallbeauftragte aus ganz Österreich veranstaltet wird, fand am 16. November 2023 im Festsaal des Wiener Rathauses statt. Nach Impulsvorträgen von Martin Rohla, bekannt aus der TV-Serie "2 Minuten, 2 Millionen", und dem TÜV AUSTRIA-Sachverständigen Andreas Schnitzer standen Vorträge zu folgenden Themen auf dem Programm: "Forever Chemicals -PFAS", ein Gütesiegel für nachhaltige Gastronomie, die Online-Plattform für Second Hand Produkte - Widado, die Umstellung zur Leichtverpackungssammlung sowie ein Update aus dem Umwelt- und Abfallrecht.

Luftreinhaltung

Hinsichtlich der Wiener Luftqualität wurden 2023, sowie bereits im Jahr zuvor, alle gesetzlichen Grenzwerte eingehalten. Die Feinstaubwerte des von der Abteilung Umweltschutz betriebenen Luftmessnetzes zeigen, dass die Wiener Maßnahmen wirken. Dazu zählen unter anderem die Forcierung des öffentlichen Verkehrs und emissionsarmen Fahrzeugen, die thermische Wohnhaussanierung, umweltfreundliche Baustellen, die Ausweitung der Fernwärmenutzung und der effiziente Winterdienst.

Umweltrecht

Im Jahr 2023 hat die Abteilung Umweltschutz über 250 Verfahren unter anderem nach dem Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz 2000 (UVP-G 2000), dem Abfallwirtschaftsgesetz 2002 (AWG 2002) oder dem Wiener Naturschutzgesetz durchgeführt.

Beispielsweise wurden wichtige ÖBB-Strecken, wie etwa der zweigleisige Ausbau der Hochleistungsstrecke Pottendorfer Linie - Abschnitt Meidling, oder die Sanierung der Stammstrecke der S-Bahn in Wien (Meidling - Floridsdorf), im Rahmen eines teilkonzentrierten Verfahrens auf Grundlage des UVP- G 2000 und des Wiener Naturschutzgesetzes im Hinblick auf die Auswirkungen auf Schutzgebiete und geschützte Tier- und Pflanzenarten geprüft und genehmigt - unter Vorschreibung zahlreicher Auflagen zum Schutz der Umwelt, wie zum Beispiel durch Einrichten von Ersatzflächen oder für die verpflichtende naturschutzfachliche Pflege.

Im Abfallbereich wurden die 4 Abfallverbrennungsanlagen und 2 Schlackenaufbereitungsanlagen an den Stand der Technik angepasst und die Genehmigungen dieser IPPC-Behandlungsanlagen aktualisiert.