Magistratsabteilung 10 - Kindergärten
Die Magistratsabteilung 10 – Kindergärten sorgt für qualitätsvolle elementare Bildung für Kinder in Wien
durch den Betrieb eigener Kindergärten und Horte
durch die Förderung privat organisierter Einrichtungen (Kindergärten, Horte, Kindergruppen, Tagesmütter und – väter)
durch Beratung und Information zu freien Plätzen in städtischen und privaten elementaren Bildungseinrichtungen
durch die Vergabe städtischer elementarer Bildungsplätze
durch die Ausbildung von Elementarpädagog*innen und Assistenzpädagog*innen.
Weiterführende Informationen zum Inhalt: Zur Fachabteilung • Kontaktadressen
Projekt und Schwerpunktüberblick
Über die Abteilung
Die Zukunft der Stadt geht in den Kindergarten! Als erste Bildungseinrichtung schafft der Kindergarten den Rahmen für kindgerechte Lernprozesse. Kinder lernen gemeinsam mit anderen aktiv ihre Welt zu verstehen und zu gestalten.
Eine der größten Herausforderungen für die Abteilung ist nach wie vor der Fachkräftemangel. Durch die Teilnahme an diversen Berufs- und Bildungsmessen sowie Vortragstätigkeiten an Bildungsanstalten für Elementarpädagogik konnte sich die Abteilung als attraktive Dienstgeberin präsentieren sowie die stadteigene Bildungsanstalt für Elementarpädagogik (bafep21) vorstellen. Zusätzlich wird das Berufsbild der Elementarpädagog*innen mittles Kampagnen der Stadt Wien sowie auch in Zusammenarbeit mit dem Wiener Arbeitnehmer*innen Förderungsfonds (WAFF) beworben. Im Jahr 2024 durfte die Stadt Wien – Kindergärten an der social media soap „Alle lieben Ali” mitwirken. Die Serie wurde Anfang 2025 veröffentlicht und erfreut sich einer großen Reichweite.
Im Jahr 2024 konnten 1.136 Mitarbeiter*innen neu aufgenommen werden. Sie verstärken das Team der größten Magistratsabteilung. Insgesamt arbeiten in der Abteilung mittlerweile über 9.000 Mitarbeiter*innen an der Bereitstellung des Bildungsangebotes für über 100.000 Kinder in Wien.
Die Altersteilzeit bietet seit 2024 älteren Mitarbeiter*innen nun Möglichkeiten ihrer Tätigkeit mit reduzierter Arbeitszeit nachzugehen. Gleichzeitig ist es gelungen, bereits im Ruhestand befindliche Mitarbeiter*innen neuerlich geringfügig aufzunehmen.
Ausbau
Die Stadt wächst und die Abteilung ebenso: Um die Bildung und Begleitung der Wiener Kinder im elementarpädagogischen Bereich sicherzustellen wurden im Jahr 2024 drei Kindergartenstandorte sowie eine gemeinsame Bildungseinrichtung mit der Schule eröffnet. Bestehende Standorte wurden um insgesamt 25 Gruppen erweitert.
Schwerpunktthema der Abteilung Kindergärten: „Wohlbefinden – Wo finden?“
Im Oktober 2024 versammelten sich die rund 750 Leitungen und Stellvertretungs-Leitungen der Wiener städtischen Kindergärten und Horte im größten Hörsaal Österreichs – dem Audimax der Universität Wien. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand das Schwerpunktthema für die kommenden zwei Jahre: „Wohlbefinden – Wo finden?“
Wir leben in heraufordernden Zeiten. Der gesellschaftliche Wandel, Themen wie die Globalisierung, die Digitalisierung, der Klimawandel, politische und wirtschaftliche Unsicherheiten und nicht zuletzt die Herausforderung des Fachkräftemangels – all das hat Auswirkungen auf unser Wohlbefinden.
Darf und kann man im Hinblick auf diese Herausforderungen überhaupt von Wohlbefinden sprechen? Unsere Antwort ist: JA!
Die Erkenntnisse der Forschung bestätigen, dass das Wohlbefinden ein wesentlicher Bestandteil einer gesunden und erfolgreichen Entwicklung ist – sowohl für unsere Kinder als auch für die Mitarbeiter*innen.
Somit wurden im Rahmen der städtischen Kindergärten interne Veranstaltungsformate, Weiterbildungen, Projekte und Reflexionsmöglichkeiten thematisch an das Schwerpunktthema angepasst.
Nachdem die Leiter*innen-Sitzung 2024 das kindliche Wohlbefinden in den Mittelpunkt gerückt hat, wurde beispielsweise am Pädagogischen Tag 2025 Wohlbefinden auf Mitarbeiter*innen-Ebene fokussiert. Im April 2025 finden die Diskurstage (internes Weiterbildungsformat) statt, die über zwei Tage das Thema Wohlbefinden aus unterschiedlichen Perspektiven behandeln. Im September 2025 wird das Thema mit der Schlüsselrolle der Leitungen in Bezug gesetzt.
Neben diesen Veranstaltungen, gibt es eine Reihe an fortlaufenden Formaten, die hinsichtlich des Schwerpunktthemas adaptiert wurden. So findet sich das Thema Wohlbefinden beispielsweise einmal monatlich in den pädagogischen Impulsen in der Mitarbeiter*innen-Information (interne „Zeitschrift“ der Abteilung), dem Weiterbildungsformat „OnlineDISKURS“ oder auch im Rahmen der Qualitätszirkel (interner Arbeitskreis) wieder.
In den Weiterbildungsformaten lässt sich eine hohe Nachfrage verzeichnen und Rückmeldungen zum Thema sind überwiegend positiv. An dieser Stelle kann festgehalten werden, dass sich kritische Rückmeldungen beziehungsweise geschilderte Herausforderungen vorrangig auf folgende Themen beziehen:
Fachkräftemangel
Gruppengrößenreduzierung
Anpassen räumlicher Gegebenheiten (Lärm, Hitze, Fehlen passender Möbel, wenig Grünflächen)
Weiterbildung
Für die Mitarbeiter*innen der Wiener städtischen Kindergärten und Horte steht ein umfangreiches und differenziertes Weiterbildungsangebot zur Verfügung. Im neu eröffneten Weiterbildungszentrum in Wien-Meidling werden den Mitarbeiter*innen in modernen Räumlichkeiten vielfältige Möglichkeiten angeboten, ihre fachlichen und sozialen Kompetenzen zu erweitern.
Ein Schwerpunkt in der Aus- und Weiterbildung lag unter anderem auf der Schulung von Mitarbeiter*innen im Bereich des Kinderschutzes. Hier werden auch der Austausch und die Beratung von Mitarbeiter*innen forciert.
Ausbildung im elementarpädagogischen Bereich
Die stadteigene bafep21 bleibt auch im Jahr 2024 Österreichs größte Bildungseinrichtung für Elementarpädagogik. Mit einem engagierten Team von 87 Lehrkräften wird eine breite und fundierte Ausbildung in vier verschiedenen Ausbildungsgängen angeboten. Insgesamt werden 82 Unterrichtsfächer unterrichtet, die den angehenden Pädagog*innen sowohl die theoretischen als auch praktischen Kenntnisse vermitteln, die sie in ihrer späteren Berufstätigkeit benötigen.
2024 wurde die Ausbildungsoffensive weiterentwickelt und Ausbildungspfade für Assistent*innen und Assistenzpädagog*innen definiert. Diese neuen Ausbildungspfade ermöglichen eine höhere berufliche Durchlässigkeit und unterstützen Assistent*innen und Assistenzpädagog*innen bei ihrer Höherqualifizierung und Professionalisierung als Elementarpädagog*in. Insgesamt befinden sich derzeit 68 Assistenzpädagog*innen in einem Kolleg. Insgesamt haben 220 Schüler*innen und Studierende ihre Ausbildung an der bafep21 abgeschlossen.
Um zukünftig mehr Fachkräfte ausbilden zu können, wird am Standort ein neues Schulgebäude mit einem kompetentzorientierten Raumkonzept gebaut, das innovative elementarpädagogische Ausbildung mit besonderem Fokus auf Theorie-Praxis-Transfer ermöglicht. Ab September 2026 können durch den Neubau um 40 Prozent mehr Schüler*innen und Studierenden ausgebildet werden.
Sprachliche Bildung
Bereits seit 2008 gibt es in Wien das Angebot der gezielten frühen sprachlichen Förderung durch zusätzliche Sprachförderkräfte. Aktuell sind rund 400 Sprachförder*innen an städtischen wie auch privaten elementaren Bildungseinrichtungen tätig. An die 9.000 Kinder mit spezifischem Sprachförderbedarf können somit intensiv in ihrer sprachlichen Entwicklung begleitet werden. Der Bereich ist stetig am Wachsen, um zukünftig noch mehr Kindern mit erhöhtem Sprachförderbedarf Unterstützung anbieten zu können und somit zur Chancengleichheit für alle Kinder in Wien beizutragen.
2024 wurde das Team der frühen sprachlichen Förderung um 63 neue Sprachförderkräfte gestärkt, welche die Kinder mit erhöhtem Sprachförderbedarf tagtäglich beim Erlernen der deutschen Sprache individuell und bedürfnisorientiert unterstützen.
Durch den Erwerb zusätzlicher Leistungen (zum Beispiel durch den Verein startklar) konnte das Sprachförderangebot in städtischen Kindergärten erweitert werden.
Ein weiteres kostenfreies und niederschwelliges Angebot im Bereich der Sprachlichen Bildung stellt seit 2023 die Sprachberatung dar. Acht Sprachberater*innen der MA 10 beraten und begleiten pädagogische Fachkräfte in privat geführten elementarpädagogischen Bildungseinrichtungen in ganz Wien. Sie unterstützen dabei vor allem Standorte kleiner Trägerorganisationen mit erhöhtem Sprachförderbedarf, an denen keine Unterstützung durch Sprachförderkräfte gegeben ist. Gemeinsam werden die Gestaltungsmöglichkeiten der pädagogischen Teams erarbeitet und es werden Unterstützungsangebote im Umfeld aufgezeigt beziehungsweise Vernetzungsmöglichkeiten.
Allgemeine Geschäftsbedingungen
Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen für die Wiener städtischen Kindergärten wurden neu erarbeitet und in allen rund 350 Standorten ausgerollt.
Platzvergabe und Information an Kund*innen
Es besteht weiterhin eine starke Tendenz zum digitalen und telefonischen Kund*innenverkehr. Mit Frühjahr 2024 wurde die „Informationsplattform Kindergärten, Kindergruppen und Horte suchen“ gelauncht, auf welcher das städtische und private wienweite elementare Bildungsangebot gleichberechtigt online dargestellt wird.
Auch der First Level-Support der Abteilung bleibt mit der Infoline der Abteilung Kindergärten auf einem hohen Niveau. In Summe haben die Mitarbeiter*innen des Callcenters rund 217.937 Minuten – das sind etwa 150 ganze Tage – mit Kund*innen der Stadt Wien – Kindergärten telefoniert.
Förderung privater elementarer Bildungseinrichtungen
Rund 2/3 der Plätze in elementarpädagogischen Bildungseinrichtungen werden von privaten Trägerorganisationen angeboten – um diese Träger*innen in Folge der allgemeinen Teuerung zu unterstützen wurden auch im Jahr 2024 erneut Sonderförderungen ausgeschüttet.
In ständiger Weiterentwicklung wird versucht das Platzangebot für Kinder mit intensivem Betreuungs- und Förderbedarf (zum Beispiel Kindern mit Behinderung, chronischer Erkrankung, Entwicklungsstörung beziehungsweise -verzögerung et cetera) zu erweitern. Deshalb fördert die Stadt Wien verstärkt bei privaten Trägerorganisationen den Ausbau von Plätzen für Kinder mit erhöhtem Betreuungsbedarf. Zusätzlich wurde eine Gesetzesnovelle zur Inklusion im Elementarbereich beschlossen. Dieser wurde eine entsprechende Förderrichtlinie zur Förderung von Inklusion zur Seite gestellt.
Die Implementierung neuer Förderrichtlinien führte in Summe zu einem deutlichen Anstieg von Ansuchen im Bereich der Fördergewährung – so wurden im Jahr 2024 mehr als 800 Ansuchen geprüft.
Prozessmanagement
Das Prozessmanagement der Abteilung wurde erfolgreich auf die rund 350 Kindergarten- und Hortstandorte erweitert. Parallel dazu wurden zahlreiche erforderliche Prozesse erarbeitet und abgebildet.
Digitale Elternkommunikation
Die Ausschreibung für ein System zur digitalen Elternkommunikation wurde 2024 umgesetzt. Die Ausrollung ist für das Jahr 2025 geplant und wird die Interaktion zwischen Kindergärten und Bildungspartner*innen vereinfachen.