1.1 Die Klimakrise und wir
Unser Klima ändert sich. Die Temperaturen auf unserer Erde steigen dramatisch. Das wird besonders in Wien durch die Zunahme an Hitzetagen deutlich. Auch das Wetter wird extremer: Starke Niederschläge, Sturmböen und Hitzewellen kommen häufiger und heftiger vor.
Woran liegt das? Wir Menschen verbrauchen laufend Energie, zum Beispiel für das Wohnen, für unsere Mobilität oder für die Produktion und den Konsum von Waren. Wir erzeugen einen großen Teil dieser Energie, indem wir Kohle, Erdgas und Erdöl verbrennen. Dabei entstehen Treibhausgase, die unser Klima aufheizen. Gleichzeitig zerstören wir Wälder und Böden, die diese Treibhausgase speichern können. Die Folge: Unser Klima wird nachweisbar wärmer.
Wissenschaftler*innen sprechen mittlerweile von einer Klimakrise. Die Erwärmung hat Folgen für unsere Gesundheit, unsere natürliche Umgebung und unsere Wirtschaft. Das Gute ist, viele Menschen schützen bereits das Klima. Damit wir alle in Zukunft gut leben können, müssen wir jetzt gemeinsam handeln.
Was versteht man unter dem Begriff „Klima“?
Das Wort „Klima“ verwenden wir ständig, aber was genau ist damit eigentlich gemeint? Und worin besteht der Unterschied zum Wetter?
Stell dir vor, du gehst am Morgen außer Haus: Es ist kühl, bewölkt und regnerisch. Später, auf deinem Heimweg, strahlt die Sonne vom blauen Himmel. Nichts Ungewöhnliches, das Wetter hat sich im Laufe dieses Tages verändert. Nicht so aber das Klima.
Denn als Klima wird das durchschnittliche Wetter an einem bestimmten Ort oder in einem bestimmten Gebiet über mindestens 30 Jahre bezeichnet. Manchmal wird das Klima auch über noch längere Zeiträume wie Jahrhunderte und Jahrtausende erforscht.
Was ist das Klimasystem?
Das Klimasystem umfasst die Atmosphäre, die Ozeane, alle Lebewesen, sowie Wasser, Eis und Böden. Die Sonneneinstrahlung bringt Energie ins Klimasystem. Treibhausgase, allen voran CO2, hindern Teile dieser Energie, die Atmosphäre wieder zu verlassen: Gut, denn ohne Treibhausgase wäre unsere Erde kalt und unbewohnbar.
Gemeinsam mit der richtigen Menge an Treibhausgasen führt die Sonnenenergie zu jenen Temperaturen, die das Leben auf der Erde möglich machen. Sie lässt Pflanzen wachsen, treibt Ozean- und Luftströmungen an, lässt Wasser verdunsten und anderswo ausregnen.
Mit zu vielen Treibhausgasen nimmt die Energie im Klimasystem stetig zu. Damit verändern sich alle Voraussetzungen für das Leben auf unserem Planeten. Es wird heißer und wichtige Kreisläufe im Klimasystem geraten durcheinander. Die Erde wird lebensfeindlich.
Woran erkennen wir den Klimawandel?
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Die Erde erwärmt sich.
Seit der Industrialisierung ab 1850 ist die Durchschnittstemperatur der Erdoberfläche um 1,2 Grad Celsius gestiegen. Das klingt nach wenig, bringt das Leben auf unserem Planeten aber bereits aus dem Gleichgewicht. -
Das Wetter wird extremer.
Der Klimawandel wirkt sich bereits in allen Regionen der Welt auf das Wetter aus. Hitzewellen treten weltweit und auch in Österreich häufiger auf. In einigen Regionen gibt es zunehmend mehr Dürrezeiten. Auch extreme Niederschläge kommen immer häufiger und heftiger vor. -
Der Meeresspiegel steigt .
Von 1901 bis 2018 ist der Meeresspiegel durchschnittlich um 20cm gestiegen. Das Abschmelzen von Gletschern und Eisschilden und die Ausdehnung des erwärmten Wassers beschleunigt diesen Anstieg. Im Laufe der nächsten Jahrzehnte ist, je nach Menge der weiterhin ausgestoßenen Treibhausgase, ein Meeresspiegelanstieg um rund 0,3 bis 1 Meter zu erwarten. -
Die Konzentration der Treibhausgase in der Atmosphäre nimmt weiter zu.
In den zurückliegenden zwei Millionen Jahren war die Konzentration der Treibhausgase (insbesondere CO 2 ) in der Erdatmosphäre nie höher als heute. Die Konzentration der Treibhausgase nimmt, je nach weiteren Emissionen, weiter zu. -
Die Lebensbedingungen vieler Menschen verändern sich drastisch.
Aufgrund von Hitze, Dürren, Überschwemmungen oder dem Anstieg des Meeresspiegels verlieren viele Menschen ihre Lebensgrundlage. Ganze Regionen werden für den Menschen unbewohnbar.