3.6 Ein detaillierter Blick auf die Herkunft der Wiener Bevölkerung
44,4 % der Wiener Bevölkerung hatten Anfang 2023 eine ausländische Herkunft: Sie waren entweder ausländische Staatsangehörige oder im Ausland geborene Menschen mit österreichischer Staatsbürgerschaft.
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Tabelle
Anteile in % | |
---|---|
Frauen | 44,1 |
Männer | 44,7 |
0 bis 5 Jahre | 40,5 |
6 bis 14 Jahre | 40,3 |
15 bis 19 Jahre | 38,2 |
20 bis 24 Jahre | 45,6 |
25 bis 44 Jahre | 52,8 |
45 bis 64 Jahre | 45,7 |
ab 65 Jahren | 30,9 |
Die Zuwanderung nach Wien erfolgt vor allem im jungen Alter – insbesondere zum Erwerb einer Ausbildung oder für die Erwerbstätigkeit. Dies wird auch in der altersmäßigen Zusammensetzung der Wiener Bevölkerung sichtbar: Mit 30,9 % hatte nahezu ein Drittel der Wiener*innen im Pensionsalter ab 65 Jahren eine ausländische Herkunft. Im Gegensatz dazu liegt der Anteil der ausländischen Staatsangehörigen und der im Ausland geborenen österreichischen Staatsangehörigen in der Altersgruppe zwischen 25 und 44 Jahren deutlich höher: Mit 52,8 % hatte Anfang 2023 die Mehrheit der Wiener*innen in dieser Altersgruppe eine ausländische Herkunft (Abb. 10).
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Tabelle
Anteil ausländ. Herkunft | |
---|---|
1. Innere Stadt | 42 |
2. Leopoldstadt | 47,68 |
3. Landstraße | 46,2 |
4. Wieden | 45,72 |
5. Margareten | 52,09 |
6. Mariahilf | 43,64 |
7. Neubau | 40,93 |
8. Josefstadt | 40,91 |
9. Alsergrund | 43,83 |
10. Favoriten | 53,5 |
11. Simmering | 46,28 |
12. Meidling | 49,76 |
13. Hietzing | 31,98 |
14. Penzing | 38,45 |
15. Rudolfsheim-Fünfhaus | 55,14 |
16. Ottakring | 49,65 |
17. Hernals | 45,18 |
18. Währing | 37,98 |
19. Döbling | 39,31 |
20. Brigittenau | 54,23 |
21. Floridsdorf | 39,73 |
22. Donaustadt | 36,59 |
23. Liesing | 33,92 |
In allen 23 Wiener Gemeindebezirken leben Wiener*innen mit ausländischer Herkunft. Wie Abbildung 11 zeigt, gibt es jedoch Unterschiede beim Anteil der Bewohner*innen mit ausländischer Herkunft in den verschiedenen Bezirken. Überdurchschnittlich viele zugewanderte Menschen leben vor allem in den dicht verbauten und eng bewohnten Gebieten der Stadt. In vier Bezirken hatte mehr als die Hälfte der Einwohner*innen eine ausländische Herkunft – in Rudolfsheim-Fünfhaus seit dem Jahr 2015, in der Brigittenau seit 2018, in Favoriten seit 2021 und in Margareten seit 2022. Das bedeutet, dass mehr als die Hälfte der Bewohner*innen dieser Bezirke entweder nicht die österreichische Staatsbürgerschaft besitzt, oder aber, dass sie österreichische Staatsbürger*innen sind, die im Ausland geboren wurden. Am weitesten unter dem Wiener Durchschnitt liegen Liesing und Hietzing mit rund 32 % bzw. 34 % der Einwohner*innen mit ausländischer Herkunft.
Ein Blick auf die aus dem Melderegister stammenden Daten zur Aufenthaltsdauer zeigt, dass Anfang des Jahres 2023 rund 77 % der Wiener*innen seit zumindest zehn Jahren in Österreich lebten. Rund 12 % der Wiener Bevölkerung wurden innerhalb der letzten fünf bis neun Jahre ansässig, und 11 % zogen innerhalb der letzten vier Jahre nach Österreich oder wurden in diesem Zeitraum geboren.
Nach einzelnen Herkunftsländern betrachtet spiegeln sich in den unterschiedlichen Aufenthaltsdauern die Migrationsbewegungen der letzten Jahrzehnte wider: Mehr als die Hälfte der Wiener*innen mit Herkunft aus Rumänien, Bulgarien, Ungarn und Italien wanderte erst in den letzten neun Jahren zu. Die jüngsten Zuwanderungsgruppen nach Wien sind Menschen aus der Ukraine (88 % sind kürzer als zehn Jahre in Wien, und 80 % davon sind weniger als vier Jahre hier), gefolgt von Menschen aus Syrien (93 % haben eine Aufenthaltsdauer von weniger als zehn Jahren) und Afghanistan (64 % zogen in den letzten neun Jahren nach Wien). Die historisch „ältesten“ Gruppen in Wien sind die Bevölkerungsgruppen mit Herkunft aus der Türkei, aus Bosnien und Herzegowina, aus Serbien sowie der Tschechischen Republik: Jeweils mehr als 80 % der Wiener*innen aus diesen Ländern leben schon zehn Jahre oder länger in Österreich (Abb. 12).
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Tabelle
0 bis 4 Jahre | 5 bis 9 Jahre | 10 Jahre oder mehr | |
---|---|---|---|
Türkei | 5,69 | 7,32 | 86,99 |
Bosnien und Herzegowina | 5,74 | 9,28 | 84,98 |
Ägypten | 7,96 | 9,85 | 82,18 |
Serbien | 6,86 | 11,06 | 82,09 |
Tschechische Republik | 10,04 | 9,22 | 80,74 |
Mazedonien | 10,87 | 14,13 | 75 |
Kosovo | 10,7 | 15,54 | 73,77 |
Polen | 12,44 | 15,89 | 71,66 |
Kroatien | 17,71 | 14,33 | 67,97 |
Russische Föderation | 16,46 | 15,97 | 67,58 |
China | 15,89 | 16,69 | 67,42 |
Slowakei | 17,72 | 22,27 | 60,01 |
Indien | 25,95 | 15,23 | 58,82 |
Iran - Islamische Republik | 13,73 | 29,49 | 56,78 |
Deutschland | 26,23 | 19,55 | 54,22 |
Rumänien | 25,95 | 26,8 | 47,25 |
Bulgarien | 25,6 | 28,61 | 45,79 |
Ungarn | 24,37 | 30,33 | 45,29 |
Italien | 31,02 | 26,21 | 42,78 |
Afghanistan | 12,06 | 51,81 | 36,13 |
Ukraine | 79,75 | 8,05 | 12,21 |
Syrien - Arabische Republik | 37,6 | 55,43 | 6,97 |