2. Es wird heißer - was tut Wien?

2.3 Sozial- und Gesundheitswesen

Untenstehend werden alle Maßnahmen behandelt, die das Thema Hitze in Gesundheits- und Sozialeinrichtungen beinhalten und auf einen adäquaten Umgang mit Hitzeereignissen zum Wohl der Mitarbeiter*innen wie auch der Klient*innen abzielen.

Stärkung der Klimakompetenz und Weiterbildung von Personen in Gesundheits- und Sozialberufen

Strategische Koordination

Derzeit keine strategische Koordination notwendig, Maßnahme wird im jeweils eigenen Wirkungsbereich umgesetzt.

Mitwirkende

Wiener Gesundheitsverbund, Ärztekammer, Aus- und Weiterbildungsstätten wie z.B. AWZ Soziales Wien GmbH (Bildungszentrum des Fonds Soziales Wien), FH Campus Wien, Med4Hope, AmberMed, Neunerhaus etc.

Maßnahmenbeschreibung

Bedingt durch die Klimakrise treten neue gesundheitliche Risiken auf. Darum sollen Personen, die in Gesundheits- und Sozialberufen und insbesondere mit vulnerablen Menschen arbeiten, über gesundheitsrelevante Auswirkungen von urbaner Hitze informiert sein. Zielgruppenspezifisches Informationsmaterial (z.B. in Form von E-Learnings), das sich vor allem an Führungskräfte als Multiplikator*innen richtet, informiert und sensibilisiert im Gesundheits- und Sozialbereich tätige Personen. Einrichtungen der Stadt Wien verteilen das Weiterbildungsmaterial und prüfen eine Aufnahme der Inhalte in die vorgegebenen Standards. Um Parallelstrukturen zu vermeiden und bundesweite Lösungen zu etablieren, wird die Maßnahme mit der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) koordiniert.

Aktivitäten

  • Prüfung bestehender Aus- und Fortbildungen auf die Integration des Themas Hitze

  • Definition der Zielgruppen (Gesundheits- und Sozialberufe, ehrenamtliche Unterstützer*innen)

  • Ausarbeitung inhaltlicher Schwerpunkte

  • Entwicklung eines E-Learning-Tools

  • Web-Publikation des Hitzeratgebers und des Leitfadens Hitzemaßnahmenplan der MA 15

  • Koordination mit Fachgesellschaften und GÖG im Rahmen des Nationalen Hitzeschutzplanes, um Parallelstruktur mit der dort entstehenden Strategie zu vermeiden bzw. bundesweite Lösung zu finden

Kennwerte

  • Anzahl der Teilnehmer*innen an E-Learnings, Seitenaufrufe

Maßnahmenbündel für obdachlose Menschen

Strategische Koordination

Fonds Soziales Wien (FSW)

Mitwirkende

Partnerorganisationen des FSW, Sucht- und Drogenkoordination Wien, Suchthilfe Wien, Polizei, Wiener Stadtgärten (MA 42), Abfallwirtschaft, Straßenreinigung und Fuhrpark (MA 48), Wiener Linien

Maßnahmenbeschreibung

Obdachlose Menschen sind der Hitze oftmals schutzlos ausgeliefert. Deshalb muss für diese Zielgruppe der Hitzestress reduziert werden. Obdachlosen Menschen sollen kühle Räumlichkeiten zur Verfügung stehen. Außerdem sollen die Betroffenen bei aufsuchender Betreuung verstärkt vor Dehydration und Verbrennungen aufgrund direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden.

Aktivitäten

  • Berücksichtigung der Möglichkeit der Kühlung bei zukünftigen Tageszentren

  • Schrittweise Erweiterung des Angebots an gekühlten Tageszentren für obdachlose Menschen durch finanzielle Unterstützung der Partnerorganisationen

  • Versorgung von obdachlosen Menschen im Rahmen der Straßensozialarbeit

  • Enge Kooperation und Nutzung von Synergien der Sozialarbeit im öffentlichen Raum unterschiedlichster Dienststellen der Stadt Wien

Kennwerte

  • Anteil der gekühlten Tageszentren für obdachlose Menschen

Erweiterung der Sorgenhotline Wien des PSD

Strategische Koordination

Psychosoziale Dienste Wien (PSD)

Mitwirkende

-

Maßnahmenbeschreibung

Die Sorgenhotline Wien der Psychosozialen Dienste ist eine erste Anlaufstelle bei psychosozialen Belastungen für alle Menschen in Wien. Die Hotline bietet täglich, anonym und kostenlos telefonische Abklärung, Entlastung und direkte, schnelle Beratung. In der Bewerbung der Hotline im Rahmen der Kampagne „darüber reden wir“ sowie im Beratungsangebot des PSD werden im Sommer die Auswirkungen der Klimakrise (u.a. Hitze) als potentieller Angstfaktor berücksichtigt.

Aktivitäten

  • Hinweis auf das Thema Klimakrise und Hitze i.R.d. Bewerbung der Sorgenhotline Wien

  • Beratung von Menschen, die zu diesem Thema anrufen

Kennwerte

  • Anzahl der Anrufe zum Thema Krise und Hitze

Hitzetelefon

Strategische Koordination

Fonds Soziales Wien (FSW)

Mitwirkende

Gesundheitsdienst (MA 15)

Maßnahmenbeschreibung

Über die telefonische Gesundheitsberatung „1450 Wien“ erhalten Anrufer*innen kostenlos durch diplomiertes Gesundheits- und Krankenpflegepersonal Auskünfte, wo sie die richtige Behandlung für ihr gesundheitliches Problem bekommen bzw. ob und wie sie sich selbst helfen können. Die Mitarbeiter*innen beantworten so auch an heißen Tagen Fragestellungen zu gesundheitsbeeinträchtigenden Auswirkungen von Hitze und geben Verhaltenstipps. Im Anschluss an die telefonische Beratung können Anrufer*innen – wenn etwa der Besuch einer Apotheke oder bei Ärzt*innen angeraten wird – entsprechende Kontaktdaten direkt auf ihr Mobiltelefon gesendet bekommen bzw. Ärzt*innen verständigt werden. Außerdem können Hitze-Tipps direkt versendet werden.

1450 Wien wird vom Fonds Soziales Wien in laufender Abstimmung mit der MA 15 betrieben und ist ein Service der Stadt Wien, des Hauptverbands der österreichischen Sozialversicherungsträger und des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz.

Aktivitäten

  • Beratung von hitzerelevanten Anfragen bei der telefonischen Gesundheitsberatung 1450 Wien

  • Versand von Hitze-Tipps per SMS nach Telefonaten

  • Auswertung der Anrufe und anonymisierte Verarbeitung im Rahmen des Hitze-Monitorings

  • Zurverfügungstellung von Hitze-Tipps auf der Website www.1450.wien

Kennwerte

  • Anzahl der Anrufe zum Thema Hitze

  • Anzahl der versendeten SMS mit Hitze-Tipps