2.1 Maßnahmen im Überblick
Der Hitzeaktionsplan enthält Maßnahmen, die für die Gesamtbevölkerung wirksam sind und solche, die auf eine oder mehrere besonders verletzliche Zielgruppen ausgerichtet sind. Zu diesen zählen Kleinkinder, Schwangere und ältere Menschen, Menschen mit chronischen oder psychischen Erkrankungen und Menschen, die isoliert oder unter schwierigen sozioökonomischen Bedingungen leben, sowie obdachlose Personen.
Darüber hinaus unterscheidet der Hitzeaktionsplan die Maßnahmen nach der Fristigkeit ihrer Wirkung:
-
Kurzfristige / Akutmaßnahmen: Diese Maßnahmen werden bei Hitzewarnung während oder präventiv vor einer prognostizierten Hitzewelle gesetzt.
-
Saisonal vorbereitende Maßnahmen: Diese Maßnahmen werden im Vorfeld z.B. im Frühjahr gesetzt, um sich auf Hitzeperioden oder Hitzewellen im Sommer vorzubereiten.
-
Mittel- bis langfristige Maßnahmen: Diese Maßnahmen mit einer längeren Vorlaufzeit – z.B. stadtplanerische Maßnahmen, Begrünung, Gebäudeadaptierung etc. – werden laufend in der städtischen Klimaanpassungspolitik umgesetzt.
Der Fokus des Wiener Hitzeaktionsplans liegt auf den kurzfristigen und saisonal vorbereitenden Maßnahmen.
Themencluster Kommunikation und Bewusstseinsbildung
-
Hitzeinformation: Information der Bevölkerung zum Thema Hitze, über gesundheitliche Auswirkungen, Tipps zu Vorsorge und Verhalten über Kommunikationskanäle der Stadt Wien
-
Hitzeinformationen für städtische Mitarbeiter*innen: Information der städtischen Mitarbeiter*innen zum Thema Hitze (in der Stadt und am Arbeitsplatz), über gesundheitliche Auswirkungen, Tipps zu Vorsorge und Verhalten
-
Thematische Schwerpunktsetzung beim internen Ideenmanagement: Incentives zur Verbesserung des eigenen Arbeitsumfelds in der Hitzesaison, etwa i.R.d. betrieblichen Vorschlagswesens
Themencluster Gesundheits- und Sozialwesen
-
Stärkung der Klimakompetenz und Weiterbildung von Personen in Gesundheits- und Sozialberufen: zielgruppenspezifisches Informationsmaterial zu Auswirkungen von Hitze und Gegenmaßnahmen
-
Maßnahmenbündel für obdachlose Menschen: Reduktion von Hitzestress und Bereitstellung von Hitzeschutz für obdachlose Menschen
-
Erweiterung der Sorgenhotline Wien des PSD: Kostenlose und anonyme Sorgenhotline des PSD wird in der Bewerbung (und Beratung) um das Hitze-Thema erweitert
-
Hitzetelefon: Verhaltenstipps bei Hitze, ggf. medizinische Beratung bzw. Verständigung von Ärzt*innen i.R.d. Gesundheitstelefons 1450
Themencluster Bildungswesen
-
„Teach the Teachers“-Workshops/Green School Programme: Integration vom Thema Hitze in Klimabildung, Zielgruppe v.a. Lehrende
-
Integration und Stärkung von hitzerelevanten Bildungsangeboten
-
Hitzestandards für Bildungseinrichtungen: Etablierung von Maßnahmen, die bei extremer Hitze bzw. Hitzewellen umgesetzt werden
-
Bauliche Maßnahmen für Bildungseinrichtungen
-
Hitzeprävention für Kindergärten und Kleinkindergruppen: Umsetzung von präventiven Maßnahmen, um Kinder und Säuglinge vor Hitze zu schützen
Themencluster Öffentlicher Raum
-
Kühlungsmaßnahmen im öffentlichen Raum durch Wasser: bedarfsgerechter Ausbau von kühlenden Wasserelementen im öffentlichen Raum
-
Ausweitung des Angebots an Trinkbrunnen im öffentlichen Raum mit besonderer Berücksichtigung von hitzebetroffenen Stadtteilen
-
Sitzgelegenheiten im öffentlichen Raum im Schatten: Ausbau von permanent installierten Sitzgelegenheiten im Schatten
-
Coole Zonen: Schaffung von kühlen, konsumfreien Innenräumen für die öffentliche Nutzung, um Hitzestress zu entkommen
-
Möglichst flächendeckender Einsatz von klimatisierten Fahrzeugen der Wiener Linien