3.2 Hitzeaktionsplan im Kontext anderer Strategien
Die Stadt Wien setzt mit dem Klimaschutzprogramm seit Jahren erfolgreich Maßnahmen im Klimaschutz. Die Wiener Smart Klima City Strategie und der Wiener Klimafahrplan enthalten wichtige Impulse für Klimaschutz und Klimaanpassung. Der Fokus des Hitzeaktionsplans liegt in den kurzfristigen und saisonal vorbereitenden Maßnahmen.
Einige der zahlreichen langfristigen Maßnahmen der Stadt Wien im Kampf gegen die Überhitzung der Stadt umfassen beispielsweise:
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Baum-Offensive, neue Parkanlagen, Schwammstadt-Prinzip : Wien soll im dichtverbauten Gebiet grüner werden, ob in Parks oder im Straßenraum. Dafür werden bis 2025 400.000 m2 neue Parkflächen geschaffen und 25.000 Stadtbäume gepflanzt. Mit dem Einsatz des Schwammstadt-Prinzips erhalten Bäume mehr Platz im Wurzelbereich unter den Straßen, Parkplätzen und Gehwegen. So wird das Regenwasser gespeichert und zurückgehalten und steht den Bäumen länger zur Verfügung. Mit der „Klimaschutznovelle“ des Wiener Baumschutzgesetzes werden Grünflächen mit Bäumen und deren wichtige Funktionen gegen Klimakrise und Hitzebelastung zudem noch stärker geschützt.
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Entsiegelungsoffensive : Entsiegelung und Begrünung von Asphaltflächen mit Gräser- und Staudenkombinationen, die besonders hitze- und trockenverträglich, einfacher in der Erhaltung und zudem insektenfreundlich sind.
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Förderungen : Das Förderprogramm „ Lebenswerte Klimamusterstadt “ ist eine Förderung für Maßnahmen der Bezirke (Zuständigkeit gemäß § 103 WStV) zur Klimawandelanpassung bei der Gestaltung des öffentlichen Raums (inkl. straßenseitiger Fassadenbegrünung städtischer Gebäude), die auch teilweise unter dem Titel „Raus aus dem Asphalt“ erfolgen. Dach- und Fassadenbegrünungen von Privatgebäuden sowie die Montage eines außenliegenden Sonnenschutzes (nachträgliche Montage von Außenjalousien) werden durch die Magistratsabteilung 22 (Umweltschutz) bzw. Magistratsabteilung 50 (Wohnbauförderung und Schlichtungsstelle für wohnrechtliche Angelegenheiten) subventioniert. Gefördert werden Beratungen, Planungsleistungen und die Umsetzung. Das Pilotprogramm „150 grüne Häuser“ bietet für die straßenseitige Fassadenbegrünung ein Set bestehend aus Gefäß, Substrat, Rankhilfe und zwei Kletterpflanzen .
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Klimaförderung für Bezirke. Es gibt finanzielle Unterstützung für Bauwerksbegrünungen wie Dach- , Fassaden- und Innenhofbegrünung . Auch die Montage eines außenliegenden Sonnenschutzes (nachträgliche Montage von Außenjalousien) wird subventioniert. Gefördert werden Beratungen,
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Wiener Klimateam : Bürger*innen können Ideen für Projekte in den Bereichen Klimaschutz und Klimaanpassung einreichen. Diese werden gemeinsam mit Fachexpert*innen und den Bezirken umgesetzt.
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Kühlung von Gebäuden wie Schulen, Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen, ärztlichen Praxen etc. : Beratung und Anstoß von Pilotprojekten zur Kombination von aktiven und passiven Maßnahmen für die Gebäudekühlung ohne konventionelle Klimaanlage. Passive Maßnahmen sind u.a. außenliegender Sonnenschutz sowie die Beschattung, Begrünung und Durchlüftung des Planungsgebiets. Zu den aktiven Maßnahmen zählt die Nutzung von Niedertemperaturheizsystemen – insbesondere mittels thermischer Bauteilaktivierung sowie Deckenheizungen und -Kühlungen. Langfristig macht die Kombination mit einer saisonalen Speicherung (z.B. via Geothermie) oder der Weiterverwendung etwaiger Abwärme (z.B. via Einspeisung in das Fernwärmenetz oder zur Warmwasseraufbereitung) Gebäude sommertauglich.
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Stadtklimaanalyse : Stadtklimaanalysekarten werden genutzt, um die Aspekte des Stadtklimas bereits in der Planungsphase besser zu berücksichtigen. Die Klimaanalysekarte zeigt die thermische Komponente des Stadtklimas und damit die Überwärmung. Die Themenkarte „Nächtliche Kaltluft“ stellt Kaltluftflüsse und -ansammlungen dar.
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Klimasensitive Planung : Strategische Maßnahmen wie der Urban Heat Island (UHI) - Strategieplan Wien werden entwickelt und weitergeführt. Bei Projektvorhaben werden Hitzeemissionen und deren Auswirkungen auf das Mikro- und Mesoklima bewertet.