2.1 Pflege und Erhaltung
Aufgrund der höheren Temperaturen bedingt durch den Klimawandel steigt der Nutzungsdruck auf die Freizeitoase Donauinsel. In der Folge erhöht dies die Kosten und die Ressourcen für die Bewässerung, die Pflege und die Erhaltung.
Im Rahmen des EU-Projekts LIFE DICCA wurden innovative Konzepte verfolgt, um die Resilienz des Ökosystems zu stärken. Hierzu zählen der Schutz und der Erhalt von Biodiversität durch ein nachhaltiges Mähkonzept von Grünflächen und die Stärkung als ökologischer Trittstein.
Schafbeweidung auf der Insel
Seit 2019 sind Schafe als natürliche Rasenmäher im Norden der Donauinsel im Einsatz. Unter Aufsicht einer Schäferin ersetzen sie die maschinelle Wiesenmahd im naturnahen Norden der Donauinsel. Die Schafe werden durch einen mobilen, hüfthohen elektrischen Weidezaun geschützt, den man beliebig verlegen kann. Nach jeweils rund einer Woche ist ein Teilstück abgegrast und die Herde wird auf eine andere Fläche umgesiedelt.
Schafe lassen beim Grasen immer auch Pflanzen übrig. Das Ergebnis sind Wiesen mit längerem und kürzerem Pflanzenstand. Die übrigen Pflanzen dienen als Nahrungsquelle oder Unterschlupf für verschiedenste Insekten und führen zu einer Erhöhung der Artenvielfalt sowie zur Vernetzung von Biotopflächen. Kleinere Tiere, die sonst in den schweren Mähmaschinen umkommen, werden auf diese Weise geschützt.
Begleitendes Monitoring der Wiesenflächen
2019 wurde ein begleitendes Monitoring gestartet und seitdem jede Saison durchgeführt. Es zeigt ein stark erhöhtes Aufkommen von Insektenarten wie Schmetterlingen sowie Fang- und Heuschrecken im Vergleich zu maschinell gemähten Wiesen. In den Jahren von 2019 bis 2024 wurden rund 60 Hektar Wiesenfläche von den Inselschafen abgegrast.
Lebensräume für Wildbienen
Je nach Art benötigen vor allem Wildbienen spezifische Nistplätze und passendes Nahrungsangebot. In den letzten Jahren wurden auf der Donauinsel unterschiedliche Maßnahmen für artenreiche Lebensräume und Nischen gesetzt, von denen besonders Insekten profitieren. Dazu zählen die Aussaat artenreicher Wiesenmischungen, die Schaffung von Steilwänden und Obstwiesen sowie Klima-Gärten mit heimischen Bäumen und Sträuchern. Außerdem sichern extensive Wiesenpflege und das Belassen von Totholz neue Lebensräume für Wildbienen.
Bio-Bienen auf der Donauinsel
Eine vielfältige Vegetation ist die Grundlage für ein artenreiches Bienenvorkommen. Im Zeitraum von 2021 bis 2024 beheimatete die Donauinsel bis zu 50 Bienenvölker. Honigbienen und Wildbienen sorgen für die Bestäubung eines Großteils aller Pflanzen und sind daher für das Ökosystem Donauinsel von größter Bedeutung.
Standorte im Überblick
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10 Bienenstöcke, Inselinfo
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8 Bienenstöcke, Wehr 1 (Schleusenbrücke)
Vielfältige Lebensräume für Wildbienen
Je nach Art benötigen vor allem Wildbienen spezifische Nistplätze und passendes Nahrungsangebot. In den letzten Jahren wurden auf der Donauinsel unterschiedliche Maßnahmen für artenreiche Lebensräume und Nischen gesetzt, von denen besonders Insekten profitieren.
Dazu zählen die Aussaat artenreicher Wiesenmischungen, die Schaffung von Steilwänden und Obstwiesen sowie Klima-Gärten mit heimischen Bäumen und Sträuchern. Außerdem sichern extensive Wiesenpflege und das Belassen von Totholz neue Lebensräume für Wildbienen.
Begleitendes Monitoring der Wildbienen
Eine Studie der Universität für Bodenkultur (BOKU Wien) hat sich mit dem Wildbienenbestand auf der Donauinsel auseinandergesetzt. Die Maßnahmen, um Insekten gezielt zu unterstützen, zeigen Wirkung. In einer Studie konnten 136 Wildbienenarten auf der Donauinsel nachgewiesen werden.
Obstwiesen auf der Donauinsel
Auf der Donauinsel wurden neue Obstbeziehungsweise Wildobstwiesen angelegt. Die Bäume bieten Insekten und Vögeln Unterschlupf und Nahrung. Über die Früchte freuen sich die Vögel. Auch die Besucher*innen der Donauinsel können in Zukunft von den Früchten naschen!
Standorte im Überblick
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22., nahe der Kaisermühlenbrücke
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22., Donauinsel – zwischen Praterbrücke und Ostbahnbrücke neben dem Hauptweg
2 neue Obstbaumflächen
Bereits im Mai 2020 wurden auf einer über 2.000 Quadratmeter großen Wiesenfläche auf der Donauinsel 5 Edelkastanien sowie 25 Wildobstbäume gesetzt. Bei den Bäumen handelt es sich um alte und daher ökologisch besonders wertvolle Wildobstsorten wie Holzapfel, Vogelbeere, Steinweichsel, Weiße und Schwarze Maulbeere. Im Herbst 2022 wurde auf einer Wiesenfläche von 4.300 Quadratmetern eine weitere Obstbaumwiese mit 30 Obstbäumen angelegt.
Begrünte Holpergolen
Im Herbst 2020 wurden auf der Donauinsel 5 Holzpergolen mit Sitzelementen und Ausblick auf die Donau errichtet. Mit ihren begrünten Dächern und den Gradierwänden sorgen sie an Hitzetagen für Schatten und für ein kühlendes Mikroklima. Seit Juli 2021 werden vor Ort zudem USB-Ladestationen angeboten.
Standorte im Überblick
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3 Holzpergolen stehen donauseitig in der Nähe der Kaisermühlenbrücke
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2 weitere Holzpergolen befinden sich am Rand der Wiesenfläche neben dem Wasserspielplatz
"Coole" Gradierwände sorgen für Abkühlung
Jede Holzpergola hat 2 Gradierwände. Dabei handelt es sich um quadratische Stahlrahmen mit Gittern, an denen beidseitig Reisigbündel befestigt sind. Die Reisigbündel bestehen aus Schlehdorn-Ästen.
Rieselt Wasser über die feinen Reisigbündel, bilden sich kleine Tröpfchen, die schnell verdunsten und der Umgebung Wärme entziehen. Das überschüssige Wasser wird abgeleitet.
Die Anlage wird digital gesteuert. In der Nacht und bei Regen schaltet sich die Wasserzufuhr automatisch ab. An jedem Eckpfeiler der Holzpergolen wurden Kletterpflanzen gesetzt, die das gesamte Dach und die Seitenwände begrünen sollen. Info-Tafeln vor Ort informieren über das innovative und natürliche Kühlungssystem.
Standorte im Überblick
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3 Holzpergolen stehen donauseitig in der Nähe der Kaisermühlenbrücke
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2 weitere Holzpergolen befinden sich am Rand der Wiesenfläche neben dem Wasserspielplatz