2.3 Analyse der Veränderungen in der Energiebilanz im Vergleich zum Vorjahr
In diesem Kapitel wird die aktuelle Energiebilanz mit derjenigen des Vorjahres verglichen, um eventuelle auffällige Abweichungen zu erkennen. Bei den unten angeführten Veränderungen der Energiebilanz der Kalenderjahre 2021 und 2022 ist vorallem die starke Reduktion des Energieverbrauchs anzumerken. Hierfür verantwortlich sind, unter anderem, die Nachwirkungen der Corona-Maßnahmen und die mit dem Ukraine-Krieg verbundenen Preissteigerungen, welche zu Einsparungen bei den Verbraucher*innen führten.
Darüber hinaus ist zu beachten, dass Daten der Statistik Austria, welche als Grundlage für diesen Bericht dienen, nur jährlich im November aktualisiert werden. Im Zuge dessen werden auch vergangene Jahre basierend auf den neusten Datenständen angepasst. Dies lässt einen direkten Vergleich einzelner Werte zwischen den jährlich herausgegebenen Energieberichten nicht zu.
Bruttoinlandsverbrauch
Der Bruttoinlandsverbrauch an Energie ist im Kalenderjahr 2022 gegenüber 2021 von 41.467 GWh auf 38.483 GWh stark gesunken, was einer Minderung von 7% entspricht. Dies kann, unter anderem, durch die Einsparungen der Verbraucher*innen aufgrund der hohen Energiepreise und des Ukrainekriegs begründet werden.
Importe und Exporte
Die Im- und Exporte sind im Kalenderjahr 2022 gegenüber 2021 um 6%, respektive 2 % leicht gesunken. Dies ist, unter anderem, auf die steigende inländische Erzeugung von Rohenergie zurückzuführen.
Endenergieverbrauch
Der Endenergieverbrauch im Kalenderjahr 2021 betrug 36.349 GWh und ist im Kalenderjahr 2022 auf 33.441 GWh gesunken. Das entspricht einer Verringerung um 9 %.
Erneuerbare Energien
Obwohl sich die inländische Erzeugung von Rohenergie im Bereich der Erneuerbaren insgesamt um 7 % (-163 GWh) verminderte, hat sich die inländische Erzeugung von Rohenergie im Bereich Photovoltaik um 30% (+28 GWh) im Vergleich zum Vorjahr 2021 erhöht. Dies ist vorallem auf die Maßnahmen im Zuge der Sonnenstromoffensive zurückzuführen. Weitere Infos dazu unter https://sonnenstrom.wien.gv.at
Lagerbestand
Die Veränderung der Energielager betrug im Kalenderjahr 2021 181 GWh, während im Kalenderjahr 2022 die Lagerveränderung um 95 GWh anstieg. Somit wurden in beiden Kalenderjahren 2021 und 2022 die Lager aufgebaut. Hauptsächlich beruht dieser Zuwachs auf der Veränderung des Energieträgers Gasöl für Heizzwecke (entspricht Heizöl extra leicht).