3.9 Strategisches Ziel S8: Digitale Kompetenzen stärken
Das strategische Ziel S8 mit den operativen Zielen und den Maßnahmen ist in der österreichischen eHealth-Strategie wie folgt definiert.
Digitalisierungsprozesse sind dann erfolgreich, wenn jene Menschen, die die digitalen Instrumente nutzen können oder sollen, in deren Entwicklung eingebunden und mit deren Nutzung vertraut sind. Dies setzt neben entsprechend gestalteten Technologieentwicklungsprozessen (Nutzerzentrierung, Partizipation) die Sicherstellung adäquater digitaler Kompetenzen voraus. Diese gilt es sowohl aufseiten der Patientinnen und Patienten als auch aufseiten der Gesundheitsdiensteanbieter*innen zu fördern und sicherzustellen. Die digitale Gesundheitskompetenz umfasst dabei sowohl die Fähigkeit, die digital verfügbaren Gesundheitsinformationen bzw. Informationen zu Gesundheitsleistungen zu finden, zu verstehen, zu bewerten und anwenden zu können als auch die Fähigkeit, mit den angebotenen digitalen Technologien umgehen zu können. Die Förderung bzw. Sicherstellung der digitalen Kompetenz ist auch unter dem Aspekt der Chancengerechtigkeit von großer Bedeutung.
Operative Ziele
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Über alle Gesundheitsberufe hinweg sind digitale Kompetenzen in der Aus- und Weiterbildung der Gesundheitsdiensteanbieter*innen etabliert und können bei der Nutzung digitaler Instrumente im öffentlichen Gesundheitswesen als Voraussetzung betrachtet werden.
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Bürger*innen in Österreich haben einen flächendeckenden Zugang zu qualitätsgesicherten und nutzerfreundlichen Angeboten im Bereich der digitalen Gesundheitskompetenz.
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Gesundheitsdiensteanbieter*innen in Österreich ermöglichen einen niederschwelligen und nutzerfreundlichen Zugang zu digitalen Services und Versorgungsangeboten für alle Bürger*innen.
Maßnahmen
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Kommunikationspaket zur österreichischen öffentlichen GTI und zu relevanten digitalen Anwendungen für Bürger*innen, Patient*innen.
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Bereitstellung von mehrsprachigen digitalen Gesundheitsinformationen und Angeboten in einfacher Sprache
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Etablierung von Maßnahmen zur Bewertung der Vertrauenswürdigkeit von digital verfügbaren Gesundheitsinformationen, zur Vertrauensbildung und zur Stärkung der kritischen Gesundheitskompetenz
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Regelmäßiges Monitoring der digitalen Gesundheitskompetenz der österreichischen Bevölkerung sowie der GDAs
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Etablierung von flächendeckend verfügbaren unterstützenden Maßnahmen zur Nutzung digitaler Instrumente im österreichischen Gesundheitswesen
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Kommunikationspaket zur österreichischen öffentlichen GTI und zu relevanten digitalen Anwendungen für GDA
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Kommunikationsleitlinien und -trainings für die digitale/virtuelle Kommunikation zwischen GDA und Patient*innen
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Initiativen und Allianz mit Ausbildungseinrichtungen für relevante Gesundheitsberufe zur Integration der digitalen Gesundheitskompetenz in die Ausbildungscurricula
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Entwicklung von Konzepten für Aus- und Weiterbildungsangebote zur digitalen Gesundheitskompetenz für GDA
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Definition von digitalen Kompetenzprofilen für GDA
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Analyse/Monitoring der Rolle von generativer KI im Gesundheits- und Pflegesektor
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Maßnahmen zur Stärkung der Kompetenz von GDA in Bezug auf die Ermöglichung eines einfachen und niederschwelligen Zugangs zu digitalen Gesundheitsinformationen
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Etablierung einer Koordinations- bzw. Zertifizierungsstelle für digital verfügbare Gesundheitsinformationen
Die Stadt Wien und die Wiener Stakeholder im Gesundheits- und Sozialbereich haben folgende Schwerpunkte, Vorhaben und Initiativen bei der Umsetzung des strategische Ziels S8.
Umsetzung in Wien
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Unterstützung bei österreichweiten ELGA- und eHealth Projekten mit hoher Bedeutung für Wien
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Elektronische Umsetzung des Eltern-Kind-Passes – in Wien Größenordnung von ca. 20.000 Geburten pro Jahr (Kurzfristig)
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Integration von bereits etablierten Wiener Ausbildungsstandorten und Zentren mit hoher Expertise im Bereich eHealth und Förderung digitaler Gesundheitskompetenz z.B. FH Campus Wien – Forschungszentrum Digital Health and Care (Leitprojekt Wien 2030) zur Umsetzung der Maßnahmen (Kurzfristig)
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Zusammenarbeit mit entsprechenden GDA-Vertretungen (Kammern, Vereine, etc.) zur Entwicklung von entsprechenden Kompetenzprofilen im Bereich professionelle digitale Gesundheitskompetenz / eHealth. (Kurzfristig)