3.8 Strategisches Ziel S7: Innovation zugänglich machen
Das strategische Ziel S7 mit den operativen Zielen und den Maßnahmen ist in der österreichischen eHealth-Strategie wie folgt definiert.
Wie auch in anderen Sektoren ist im Gesundheitsbereich das Digitale einerseits selbst eine Innovation (die digitale Fieberkurve, die elektronische Patientenakte, smarte Geräte, etc.), andererseits ist die Digitalisierung Katalysator für breitere, systemische Innovationsprozesse rund um die Organisation der Gesundheitsversorgung. Aus Sicht der vorliegenden Strategie ist ein strukturierter und transparenter Umgang mit dem Thema Innovation relevant. Einerseits muss das öffentliche Gesundheitssystem selbst innovativ sein und bleiben, etwa was die kontinuierliche Anpassung der österreichischen öffentlichen GTI und der gesetzlichen Rahmenbedingungen angeht. Andererseits muss definiert werden, wie das öffentliche Gesundheitssystem mit Innovationen umgeht, die außerhalb des Systems, also etwa am privaten Markt, entwickelt werden und unter welchen Voraussetzungen diese integriert werden.
Operative Ziele
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Die Systemverantwortlichen des öffentlichen Gesundheitswesens verfügen über Ressourcen und Rahmenbedingungen, um regelmäßig einen gesamtheitlichen Blick auf die Möglichkeiten der digitalen Unterstützung des Gesundheitssystems zu werfen, Lösungen zu identifizieren, Innovationsbedarf zu klären und zu kommunizieren.
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Innovative Akteure im öffentlichen Gesundheitssystem finden Anreize, geeignete Bedingungen und klare Regeln vor, um Neuerungen im System umzusetzen.
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Anbieter*innen von digitalen Innovationen sollen im Jahr 2030 transparente Vorgaben und Prozesse vorfinden, um zu klären, ob ihre Lösung für die öffentliche GTI relevant ist und unter welchen Voraussetzungen eine Aufnahme in die Regelversorgung möglich wäre.
Maßnahmen
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Etablieren eines Prozesses für die regelmäßige Reflexion der Effektivität und Aktualität der öffentlichen GTI und der digitalen Unterstützung im öffentlichen Gesundheitswesen; Identifikation von Innovationsbedarfen etwa im Bereich der öffentlichen GTI oder der digital unterstützten Versorgung sowie gezielte Förderung, um diese zu decken
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Festlegung gemeinsamer Mindestanforderungen für Digitalisierungsförderung und innovationsorientierte öffentliche Beschaffung sowie deren Einhaltung bei einem möglichen Roll-out entwickelter und/oder beschaffter Lösungen.
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Evidenzbasierte Festlegung von Innovationsbedarfen (bestimmte Themenbereiche etc.), Unterstützungsangebote für Innovator*innen und Definition von Pfaden von Pilotprojekten oder Studien zur Regelversorgung
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Horizon Scanning: Identifikation von Themen und Best Practices innerhalb Österreichs und in anderen Ländern
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Kontinuierliche Weiterentwicklung des österreichischen Digital Health Standards Catalogue
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Kommunikationsmaßnahmen zur Stärkung der Innovationskultur und Definition von gesicherten Räumen zum Experimentieren mit neuen Lösungen (z. B. Konzept der regulatorischen Sandbox)
Die Stadt Wien und die Wiener Stakeholder im Gesundheits- und Sozialbereich haben folgende Schwerpunkte, Vorhaben und Initiativen bei der Umsetzung des strategische Ziels S7.
Umsetzung in Wien
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Landes-Zielsteuerungsübereinkommen 2024 – 2028 für Wien, Maßnahme zu operativem Ziel 11
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Erweiterung des bestehenden digitalen Informationsangebotes für Patient*innen (z.B. Meine SV-App, SVS Go App, Meine BVAEB App, Meine ÖGK-App, e-Verordnung) und Ausbau der Nutzung von digitalen Angeboten von SV-Trägern und Ländern (Mittelfristig)
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Federführend bzw. Mitarbeit bei folgenden österreichweiten ELGA- und eHealth Projekten
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Digitale Gesundheits- und Pflegeanwendungen - Schaffung eines Rahmens für Bewertung von Digitalen Gesundheits- und Pflegeanwendungen, Assessments, technischen Einbettung in die öffentliche GTI etc. Die Einbindung aller am Behandlungsprozess beteiligten GDA müssen bei der Bewertung eingebunden werden. (Kurzfristig)
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