3. Österreichische eHealth Strategie und Wiener Umsetzung

3.5 Strategisches Ziel S4: Zentrale eHealth-Services/Komponenten bereitstellen

Das strategische Ziel S4 mit den operativen Zielen und den Maßnahmen ist in der österreichischen eHealth-Strategie wie folgt definiert.

Eine funktionierende österreichische öffentliche GTI braucht zentrale Services und Komponenten, die Patient*innen, Leistungserbringer*innen/GDA und die Systemsteuerung unterstützen. Diese Services und Komponenten sind teilweise als Teil der gesamten österreichischen E-Government-Infrastruktur vorauszusetzen. Weitere für das Gesundheitssystem spezifische Funktionen und Komponenten wurden im Rahmen des von der Bundes-Zielsteuerungskommission abgenommenen eHealth-Zielbildes 2030 definiert (siehe Anhang).

Operative Ziele

  1. Eine sektorenunabhängige E-Government-Basisinfrastruktur erlaubt relevanten Akteuren eine effektive Teilnahme an der öffentlichen GTI.

  2. Im Jahr 2030 sollen die wesentlichen gesundheitsspezifischen Services und Komponenten für eine Teilnahme an der öffentlichen GTI zur Verfügung stehen.

Maßnahmen

  1. Technische Nutzung von ID Austria im öffentlichen Gesundheitssystem; Voraussetzung: ID Austria muss für die Verwendung im Gesundheitsbereich hochverfügbar und weit verbreitet sein.

  2. Schaffen der gesetzlichen Grundlagen für das verpflichtende Angebot der eID-Nutzung

  3. Anwendungen in der österreichischen öffentlichen GTI nutzen zentral via ID Austria verfügbare Informationen zu Vertretungsregelungen; Voraussetzung: Das eGovernment-Vertretungsmodul muss 24/7 verfügbar und die Daten (z. B. Im Obsorgeregister) aktuell sein.

  4. Erweiterung und Verbesserung des GDA-Index (Vollständigkeit, Aktualität, etc.)

  5. Definition allfälliger gesundheitsspezifischer Zusatzanforderungen (Inhalte, Verfügbarkeit, Verbreitung und Aktualität) für das Vertretungsmodul unter Verwendung der ID Austria (Obsorge, Pflegebeziehungen, Eltern-Kind, etc.); Voraussetzung: Die Zusatzanforderungen werden von den für das E-Government-Vertretungsmodul zuständigen Behörden übernommen

  6. Definition und Entwicklung generischer Funktionen und zentraler Komponenten für die öffentliche GTI entsprechend einer abgestimmten eHealth Roadmap, u. a. Identifikation/Authentifizierung, Rollen- und Rechtemodelle (inkl. Vertretung, Organisationsbeziehungen, Berechtigungszuordnung), Protokollierung, Beauskunftung, Benachrichtigung, Pseudo- und Anonymisierung.

  7. Anpassen und Abarbeitung der eHealth Roadmap und Klärung der finanziellen Abhängigkeiten und Rahmenbedingungen

  8. Online-Services der öffentlichen GTI werden für Nutzer*innen außerhalb Österreichs eIDAS-konform zugänglich gemacht

Die Stadt Wien und die Wiener Stakeholder im Gesundheits- und Sozialbereich haben folgende Schwerpunkte, Vorhaben und Initiativen bei der Umsetzung des strategische Ziels S4.

Umsetzung in Wien

  • Wien unterstützt diese Punkte und wird die entsprechenden Services in das Wiener Landesgesundheitsportal integrieren (Mittelfristig)

  • Wien unterstützt die Ansätze der zentralen Anwendung zur automatischen Diagnosencodierung in SNOMED bzw. anderen erforderlichen Codesystemen (Kurzfristig)

  • Landes-Zielsteuerungsübereinkommen 2024 – 2028 für Wien, Maßnahme zu operativem Ziel 11

    • Anbindung weiterer GDA an ELGA auf Landesebene und Steigerung der Nutzung von ELGA. (Kurzfristig)

  • Federführend bzw. Mitarbeit bei folgenden österreichweiten ELGA- und eHealth Projekten

    • Integrierte Versorgung – GDA-Übergreifender Datenaustausch für Themen wie Vorsorgekoloskopie, Diabetes und Herzinsuffizienz (Mittelfristig)

    • Integration der Gesundheitsberatung 1450 in die ELGA-Infrastruktur. Nach Einwilligung der Patient*innen können durch Zugriff auf die Gesundheitsdaten und Medikation der Behandlungsprozess besser und effizienter gestaltet werden. (Kurzfristig)

    • Implementierung von Telemedizin im Sinne einer österreichweiten virtuellen Krankenbehandlung, z.B. Etablierung einer zentralen telemedizinischen Lösung (Telemonitoring, Telekonsultationen, Telekonsil) (Mittelfristig)

  • Unterstützung bei österreichweiten ELGA- und eHealth Projekten mit hoher Bedeutung für Wien

    • Anbindung der niedergelassenen Labore an ELGA – wichtig zum Datenaustausch mit den Wiener Krankenanstalten (Mittelfristig)

    • Anbindung der niedergelassenen Radiologien an ELGA – wichtig zum Datenaustausch mit den Wiener Krankenanstalten (Mittelfristig)

    • Fortsetzung der Anbindung der Pflegeeinrichtungen an ELGA – wichtig für den Datenaustausch zwischen den Wiener Pflegeinrichtungen und Krankenanstalten (Mittelfristig)

    • Anbindung der mobilen Pflegedienste an ELGA – grundsätzliche Bedeutung für Wien (Mittelfristig)