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Wiener eHealth Strategie
3. Österreichische eHealth Strategie und Wiener Umsetzung

3.2 Strategisches Ziel S1: Digitalen Zugang zum Gesundheitssystem ermöglichen

Das strategische Ziel S1 mit den operativen Zielen und den Maßnahmen ist in der österreichischen eHealth-Strategie wie folgt definiert.

Zukünftig soll der Erstkontakt zum Gesundheitssystem im Regelfall digital unterstützt erfolgen, wobei Chancengerechtigkeit im Zugang sicherzustellen ist. Mobile digitale Angebote sollen Bürger*innen niederschwelligen Zugang zu der passenden Versorgung ermöglichen. Die Gesundheitsversorgung selbst ist in allen Versorgungsstufen digital unterstützt.

Operative Ziele

  1. Alle Bürger*innen und Gesundheitsdiensteanbieter*innen haben einen offenen, den gesetzlichen Bestimmungen (EU und national) entsprechenden Zugang zur österreichischen öffentlichen GTI. Alle im digital unterstützten Versorgungsprozess involvierten GDA sind an die österreichische öffentliche GTI angebunden.

  2. Es gilt das Prinzip „digital vor ambulant vor stationär“ unter Berücksichtigung des Nutzens für Bürger*innen, der digitalen Gesundheitskompetenz, der Gleichberechtigung im Zugang und der Chancengerechtigkeit. Auf allen Versorgungsstufen inklusive des Bereichs der Gesundheitsförderung, Prävention und Nachsorge kommen dort, wo es sinnvoll und nutzenstiftend ist, digitale Angebote unterstützend zum Einsatz. Auf Barrierefreiheit und Chancengerechtigkeit muss dabei Wert gelegt werden. Analoge Wege müssen parallel dazu angeboten werden und möglich bleiben – „digital/mobile first“ muss auf Freiwilligkeit beruhen.

  3. Im Jahr 2030 ermöglicht das öffentliche Gesundheitssystem systematisch eine Integration und ein Ausrollen von digitalen Anwendungen in der Gesundheitsversorgung und Pflege unter kontrollierten Rahmenbedingungen.

Maßnahmen

  1. Etablierung eines gemeinsam definierten öffentlich zugänglichen Gesundheitsportals als Weiterentwicklung des ELGA-Bürgerportals, unter Berücksichtigung/Koordination von gesundheit.gv.at, ELGA Bürgerportal, MeineSV, Gesundheitsberatung 1450, welches idealerweise als Website und App zur Verfügung steht

  2. Weiterentwicklung und Ausschöpfung der Potenziale der Gesundheitsberatung 1450 entsprechend dem Grundsatz „digital vor ambulant vor stationär“

  3. Spezifikation und Definition von Prozessen zur Online-Terminvereinbarung für Gesundheits- und Sozialberufe

  4. Umsetzung der Möglichkeit zur Online-Terminvereinbarung für Gesundheits- und Sozialberufe

  5. Digitalisierung von Versorgungsprozessen inklusive Einhaltung von Standards zur sektorenübergreifenden Versorgung unter Berücksichtigung des Bedarfs an integrierten Versorgungsmodellen (z. B. im Bereich chronischer Krankheiten)

  6. Einführung einer elektronischen Patientenverfügung unter Nutzung der öffentlichen GTI mit niederschwelligem Zugang für Patient*innen

  7. Schaffung eines einheitlichen Prozesses für die Bewertung digitaler Gesundheitsanwendungen (DiGAs) sowie digitaler Pflegeanwendungen (DiPAs) und in weiterer Folge bei darstellbarem Nutzen deren Einführung in die Gesundheitsversorgung

  8. Umsetzung der im EHDS vorgesehenen Use Cases auf Basis der öffentlichen GTI

Die Stadt Wien und die Wiener Stakeholder im Gesundheits- und Sozialbereich haben folgende Schwerpunkte, Vorhaben und Initiativen bei der Umsetzung des strategische Ziels S1.

Umsetzung in Wien

  • Wiener Landesgesundheitsportal mit eigenen, Wien-spezifischen Services, Integration der bestehenden und laufend entwickelten Bundesportalservices und hohe Integration von anderen Länderportalen (siehe Abschnitt „ Wiener Gesundheitsportal “) (Kurzfristig)

  • Wiener Zielsteuerungsprojekt „Telemedizinischen Videokonsultation“: Im Rahmen der Gesundheitsberatung Wien 1450 bietet das Pilotprojekt „telemedizinische Videokonsultation“ ein zusätzliches alternatives Versorgungsangebot zu Ärzt*innen. (Kurzfristig)

  • Landes-Zielsteuerungsübereinkommen 2024 – 2028 für Wien, Maßnahme zu operativem Ziel 11

    • Weiterer Ausbau des Versorgungsangebots der Gesundheitsberatung 1450 auf Landesebene und Steigerung der Inanspruchnahme dessen (Kurzfristig)

    • Abstimmung der Vorhaben auf Landesebene zur Überführung der Gesundheitsberatung 1450 in die eHealth Governance entsprechend den bundesweiten Rahmenbedingungen (Kurzfristig)

  • Federführend bzw. Mitarbeit bei folgenden österreichweiten ELGA- und eHealth Projekten

    • Gesundheitsberatung 1450 – Terminservice – Möglichkeit zur telefonischen und digitalen Terminvereinbarung über eine Terminservicestelle (Kurzfristig)