Mehr digitale Infrastruktur für Schulen und Kindergärten

21. Wir treiben den Ausbau der digitalen Infrastruktur weiter voran. So werden alle städtischen Kindergärten bis 2024 mit Breitbandanschlüssen und WLAN ausgestattet.

22. Die Volksschulen der Stadt Wien erhalten für pädagogische und administrative Zwecke bis 2028 kabellosen Zugang zum Internet.

23. Bereits heute arbeitet ein hoher Anteil der Schüler*innen in Wiener Pflichtschulen mit bereitgestellten oder von der Stadt teilfinanzierten Notebooks und Tablets. Das werden wir weiter ausbauen und geeignete Modelle für die Endgeräte-Bereitstellung für weitere Bildungseinrichtungen entwickeln.

24. Wir haben 2023 begonnen, unsere Bildungseinrichtungen mit digitalen Endgeräten für Lehrer*innen auszustatten, und führen dies kontinuierlich fort. Durch laufende Evaluierungen der pädagogischen Anforderungen wird eine zielgerichtete Weiterentwicklung erreicht. Die reibungslose Verbindung zwischen Endgeräten der Schüler*innen, Lehrer*innen und den Präsentationsmedien (Beamern, digitalen Whiteboards) wird durch technische Optimierung sichergestellt.

25. Wir verbessern die digitale Kommunikation von Bildungseinrichtungen mit den Erziehungsberechtigten bzw. den Lernenden. Wir führen ab 2025 digitale Werkzeuge für Schulen und Kindergärten ein, die den Aufwand für Administration, Eltern und Pädagog*innen reduzieren, z. B. das digitale Mitteilungsheft oder die digitale Schuleinschreibung.

26. In den Kindergärten pilotieren wir 2025 den Einsatz von IoT (Internet of Things) zur Optimierung des Raumklimas. Die entsprechende Sensorik soll auch zum Einsatz kommen, um den Kindern technisches Verständnis näherzubringen.

Digitale Kompetenz für alle Wiener*innen

27. Wien unterstützt den Aufbau digitaler Kompetenzen für alle Wiener*innen im Rahmen der „Digitalen Kompetenzoffensive“. Von der Elementarpädagogik bis in die Erwachsenenbildung werden digitale Kompetenzziele definiert. Dabei wird ein besonderer Fokus auf die Leitprinzipien des digitalen Humanismus gelegt. Wiener Bildungsinstitutionen werden ab 2024 niederschwellige Digitalisierungsworkshops mit dem Titel „Digital Überall“ anbieten können.

28. Der waff unterstützt mit verschiedenen Programmen Arbeitnehmer*innen beim Erwerb und bei der Verbesserung beruflicher digitaler Kompetenzen. Dieses umfasst Informationen über Weiterbildungsangebote, Beratung zu beruflichen Entwicklungschancen und finanzielle Unterstützung bei Aus- und Weiterbildungen. Die umfangreiche Kursdatenbank auf der Website des waff ermöglicht die Suche nach passenden Kursen, z. B. für Softwareentwicklung, Multimedia und Webdesign, ECDL-Führerschein etc. Auch die Stellung eines Antrags auf finanzielle Unterstützung ist online möglich.

29. Wir werden einen nachvollziehbaren Aufbau digitaler Kompetenzen etablieren, um die digitalen Fähigkeiten mess- und vergleichbar zu machen. Dieser Nachweis ist eine wichtige Unterstützung für die weitere Schul- bzw. Berufslaufbahn.

30. Wir unterstützen gezielt die Entwicklung von Digitalkompetenzen von Pädagog*innen und Mitarbeiter*innen im Gesundheits- und Pflegebereich sowie die Weiterwicklung von Ausbildungscurricula. Dazu koordinieren wir uns mit den am Standort Wien tätigen Institutionen, entwickeln punktuell eigene Maßnahmen (z. B. im Rahmen der DigitalCity.Wien) oder fördern Angebote von Partner*innen, wie z. B. jene des Wiener Bildungsservers.

31. In den Dienststellen der Stadt Wien wurden Digital Officers etabliert und entsprechend ausgebildet. Dazu werden ab 2024 umfassende Weiterbildungsangebote geschaffen.

32. Beim Wiener Forschungsfest und bei Workshops im Erlebnisraum der Wirtschaftsagentur Wien können sich junge Wiener*innen über digitale Lösungen, die in Wien entwickelt werden, informieren. Sie erfahren, welche neuen Berufe durch die fortschreitende Digitalisierung entstehen, und können sich über Ausbildungs- und Karrierewege in der IT informieren.

33. Im Rahmen des Projekts „Berufsorientierung in Wien“ liegt ein inhaltlicher Schwerpunkt auf dem MINT-Bereich. Im Mittelpunkt des Interesses steht die Frage, wie mehr Personen und vor allem Mädchen und Frauen für Qualifizierungen und Berufe in diesen Sparten gewonnen werden können. Ziel ist, bestmöglich bei der Berufswahlentscheidung im MINT-Bereich zu unterstützen. Aktuell wird an der Erhöhung des Mädchenanteils an der HTL gearbeitet.

Digitalexpert*innen für Wien

34. Die Förderung von weiblichen IT-Talenten, z. B. durch den Hedy Lamarr Preis der Stadt Wien oder durch die Initiative She.Digital der DigitalCity.Wien, steht besonders im Fokus. Wir werden diese Zusammenarbeit mit der Wirtschaft und mit einschlägigen Programmen (GROW F, AplusB Scale up, Female Factor, Women in ICT) weiterentwickeln. Die derzeitigen Ansätze der Bündelung („runder Tisch“) der genannten Initiativen werden gemeinsam mit den Akteur*innen des Vienna Economic Council zu einem durchschlagskräftigen Format ausgebaut.

Best Practices

Die IT-Branche ist nach wie vor stark männlich geprägt. Wir wollen diesem Ungleichgewicht entgegenwirken, indem wir das Interesse an Digitalisierung und Technik bei Mädchen früh wecken und auch Pädagog*innen sensibilisieren. Wir holen weibliche Role Models „vor den Vorhang“ und bringen IT- und Digitalisierungsexpertinnen aus Verwaltung und Wirtschaft an Wiener Schulen.

Foto von der Preisverleihung des Hedy-Lamarr-Preises
Der Hedy Lamarr Preis der Stadt Wien zeichnet jährlich eine Forscherin in Österreich für ihre herausragenden Leistungen im Bereich der Informationstechnologie aus. Foto: DigitalCity.Wien/Clemens Schmiedbauer

Eine weitere Maßnahme ist die Ausrichtung des Hedy Lamarr Preises der Stadt Wien. Dieser zeichnet jährlich eine Forscherin in Österreich für ihre herausragenden Leistungen im Bereich der Informationstechnologie aus. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Die Preisträgerinnen dienen der nächsten Generation als Vorbilder und sollen junge Frauen motivieren, einen Beruf in der IT-Branche zu ergreifen.

35. Wir unterstützen Aktivitäten zur Anhebung des Frauenanteils in der IT. Insbesondere Mädchen sollen sich möglichst früh mit MINT/IT und mit ­Digitalisierungsthemen beschäftigen können. Der Digital Girls Hackathon der DigitalCity.Wien wird weiterentwickelt und weitere Formate, z. B. Programmierwettbewerbe, werden genutzt, um frühzeitig Bildungswege in die Technik aufzuzeigen.

36. Gemeinsam mit Wiener Unternehmen verleiht die Wirtschaftsagentur Wien den futureEDUCATION Award an angehende Pädagog*innen, die ihre Abschlussarbeiten der Frage widmen, wie bei Kindern Begeisterung für MINT-Themen geweckt werden kann. Bei der Wirtschaftsagentur Wien und beim Wiener Hightech-Inkubator INiTS wird die Beteiligung von Frauen an Digitalisierungsprojekten mit einem Frauenbonus gefördert.

37. Mit dem Qualifikationsplan Wien 2030 liegt eine Qualifizierungsstrategie für Wien vor. Im waff ist mit dem Fachkräftezentrum darüber hinaus ein strategisches Instrument für die Analyse des Wiener Arbeitskräftebedarfs etabliert. In Anbetracht der aktuellen Nachfrage nach rund 6.000 IT-Fachkräften für Wien gilt es insbesondere, die Verfügbarkeit von wirksamen Ausbildungsangeboten sicherzustellen und damit Bildungs- und Karrierewege in der IT zu fördern.

Best Practice

Die Digitalisierung verändert unsere Arbeitswelt – mit vielen Chancen und Herausforderungen für Arbeitnehmer*innen. Als Stadt Wien ist es uns ein Anliegen, die berufliche Aus- und Weiterbildung der Wiener*innen im Bereich der Digitalisierung zu fördern. Um für eine erfolgreiche berufliche Zukunft digital fit zu sein, unterstützen wir finanziell bei entsprechenden Bildungsmaßnahmen. Das verbessert die Chancen in der digitalen Arbeitswelt, hilft, beruflich am Ball zu bleiben, und sichert den Arbeitsplatz.

Für eine digitale berufliche Weiterbildung ist eine Förderung in der Höhe von bis zu 5.000 Euro möglich, zum Beispiel: Im Rahmen des Programms „FRauen Ergreifen CHancen – FRECH“ bietet der waff zusätzliche Leistungen speziell für Frauen, die sich im Bereich Digitalisierung umorientieren bzw. weiterentwickeln wollen.

Digitalwissenschaft, Innovation und Forschung für den Wiener Standort

38. Wir forcieren strategische Forschung im Digitalisierungsbereich, etwa im Rahmen von COMET-Zentren. Klar definierte Schwerpunkte der Wirtschaftsförderung werden gesetzt. Künstliche Intelligenz, Visual Computing, Automatisierung, Security und Safety, additive Fertigung und Modellierung stehen im Fokus.

39. Die Initiative DigitalCity.Wien als Schulterschluss zwischen Stadt, Wirtschaft und Wissenschaft wird anlässlich ihres zehnjährigen Bestehens 2024 weiterentwickelt. Dazu gehört auch die Weiterentwicklung der jährlichen Digital Days als zentraler Anlaufstelle für die Wiener Digitalisierungs-Community.

Jugendlicher mit VR-Brille
Die jährlichen Digital Days bieten ­spannende Workshops und viel Digitales und Interaktives. Foto: DigitalCity.Wien/Clemens Schmiedbauer

40. Wir kommunizieren verstärkt die Serviceeinrichtungen für internationale Spitzenkräfte und möchten internationale Expert*innen aus der Digitalwirtschaft bestmöglich unterstützen. Daher werden Fachkräfte im Business Immigration Office der Wirtschaftsagentur bezüglich Aufenthalt und Beschäftigung beraten. Das Dual Career Center des WWTF unterstützt Arbeiternehmer*innen bei Anstellungsmöglichkeiten im Bereich Wissenschaftsbereich.

41. Wir unterstützen Innovationslabore, die Unternehmen auf ihrem individuellen Weg der Digitalisierung begleiten und so ihre Wettbewerbsfähigkeit sichern und stärken. Bis 2028 wird das Geo-/Satellitendaten-Innovationslabor GeoSpaceHub aufgebaut und betrieben.

42. Stadt Wien und WWTF fördern Nachwuchswissenschaftler*innen im Bereich des digitalen Humanismus: Im Doktoratskolleg „Digitaler Humanismus“, das mit Herbst 2024 starten soll, werden interdisziplinäre Forschung, komplementäre Ausbildung und ein kontinuierlicher Austausch für Studierende aus der Informatik und den Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften möglich.

43. Die im Rahmen des Hochschulabkommens zwischen Stadt Wien und Wiener Hochschulen entstandene Plattform für Abschlussarbeiten wird genutzt, um themenbezogene Abschlussarbeiten anzubieten und zu betreuen. So kann das Wissen der Studierenden auch für die Stadtverwaltung nutzbar gemacht werden.

44. Durch gezielte Ausschreibungen fördert der WWTF die Entwicklung von Wiener Theorien, Lösungswegen und Tools für die Digitalisierung in den Bereichen künstliche Intelligenz und digitaler Humanismus. Jeder dritte Euro, den der WWTF in den letzten zehn Jahren ausgegeben hat, floss in die KI-Spitzenforschung am Standort Wien, Tendenz stark steigend. 2023 waren das insgesamt mehr als zehn Millionen Euro. Das langfristige Ziel ist es, KI/ML in alle wissenschaftlichen Disziplinen zu bringen, von AI for Health bis AI for Industry und AI for Democracy. Mit den Vienna Research Groups for Young Investigators holt der WWTF seit 2010 Spitzentalente aus der ganzen Welt nach Wien und stärkt so den Forschungsstandort Wien mit bis zu drei exzellenten Nachwuchsforscher*innen pro Jahr. Das Programm wird in den nächsten Jahren stark weitergeführt und nach Möglichkeit ausgebaut.