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3.5 Demokratie- und Meinungsbildung fördern

3. Die sieben Handlungsfelder

Demokratische Prozesse werden besser, wenn sie gemeinsam erprobt werden und alle Beteiligten aus Fehlern lernen. Wichtig ist, dass Beteiligung stadtintern, in der Politik auf Stadt- und Bezirksebene sowie in der Verwaltung, als wichtige Grundlage verstanden wird. Wenn sich möglichst viele Wiener*innen an der Gestaltung der Stadt beteiligen und diese mitbestimmen können, werden die Prozesse demokratischer. Außerdem entwickeln die Menschen durch ihr Engagement und das Sammeln von Erfahrungen ein fundiertes soziales und politisches Verständnis.

Darum geht’s!

  • So viele unterschiedliche Menschen und Gruppen wie möglich einbeziehen.
  • Politische Zusammenhänge nachvollziehbar machen.
  • Die Wiener*innen befähigen, auf Basis geprüfter Informationen eine eigene politische Haltung zu entwickeln. Und sie dazu ermutigen, ihre Ansichten aktiv in eine demokratisch geprägte Debatte einzubringen.
  • Demokratie nicht nur als System, sondern als einen lebendigen Prozess erfahrbar machen.

Unsere Ziele: Was wir erreichen wollen

Bewusstsein fördern: In der Stadt Wien gibt es viele leicht zugängliche Bildungsangebote für Beteiligung, die Demokratie erfahrbar machen. Zum Beispiel ermöglichen experimentelle oder künstlerische Projekte auf spielerische Weise, Perspektiven zu wechseln. Das heißt, die Beteiligten sehen ein Problem nicht aus ihrer Perspektive, sondern aus der einer anderen Person oder Gruppe. Das stärkt das Bewusstsein und die demokratischen Kompetenzen aller Beteiligten. Fähigkeiten zur Analyse, zum Dialog und zur Aushandlung von Positionen werden dabei ebenfalls erlernt.

Wissen schaffen: Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer ermöglichen, von den Erfahrungen, die andere bei der Beteiligung gemacht haben, zu lernen. Auch Stadtpolitik und -verwaltung kommunizieren aktiv und vermitteln Wissen, indem sie politische Zusammenhänge erklären und über Hintergründe, Abläufe und Ergebnisse von Entscheidungen zielgruppengerecht informieren. Demokratie heißt nicht, dass alle Wünsche erfüllt werden. Oft geht es darum, Mehrheiten zu akzeptieren oder zu verstehen, wo die Grenzen der Mitwirkung sind oder dass Entscheidungen im Sinne des Gemeinwohls getroffen werden. Wenn das allen Beteiligten verständlich erklärt wird, sind Entscheidungen nachvollziehbarer. Das schafft Vertrauen in die demokratischen Institutionen und ermutigt, sich auch in Zukunft zu engagieren.

Kompetenzen stärken: Bildungsangebote für alle Ziel- und Altersgruppen fördern wichtige Fähigkeiten wie das Verständnis für Demokratie, politische und soziale Beteiligung sowie den Umgang mit Medien und Informationen. Sie vermitteln Wissen über beispielsweise politische Parteien, demokratische Prozesse wie Wahlen und die Organisation der Stadtverwaltung. In den Kursen der vielfältigen Wiener Einrichtungen lernen die Teilnehmer*innen, kritisch mit sozialen Medien umzugehen und Fake-News zu erkennen. Aber auch andere Themen wie Diversität, Inklusion und Gesundheit stehen auf dem Stundenplan.

Erfahrungen machen: Bestehende Institutionen und Organisationen der Stadt (z.B. im Bildungsbereich betrifft dies insbesondere Kindergärten und Schulen) werden beim Ausbau von Beteiligungsangeboten für besonders schwer erreichbare Zielgruppen unterstützt. Es werden sowohl einmalige als auch dauerhafte Projekte initiiert, die dazu beitragen, Kompetenzen zu entwickeln und zu vertiefen. Die Expertise zur demokratischen Beteiligung wird ständig ausgebaut und angewandt. Experimentierräume wie Bürgerräte oder öffentliche Foren ermöglichen den Menschen, Ideen einzubringen, an Diskussionen teilzunehmen und Erfahrungen auszutauschen.

Darauf bauen wir auf

Weiterbildungsangebote für Multiplikator*innen: Die Stadt Wien bietet verschiedene Weiterbildungsangebote für Multiplikator*innen zu Themen wie Beteiligung, Integration und Kommunikation an. Sie sollen vor allem Fachkräfte und Ehrenamtliche in ihrer Arbeit mit unterschiedlichen Zielgruppen unterstützen. Im Projekt Migra-Bil werden Schulungen und Workshops für Migrant*innen angeboten, damit sie Menschen in ihren Gemeinschaften ansprechen und für die Vereinsarbeit gewinnen können. Wenn Menschen Beteiligung besser verstehen, stärkt es den sozialen Zusammenhalt in einer Demokratie.

Fachstelle Demokratie: Die Fachstelle Demokratie des Vereins Wiener Jugendzentren der Stadt Wien richtet sich an Fachkräfte, die mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen im außerschulischen Kontext arbeiten. Die Einrichtung fördert demokratische Beteiligung und politische Bildung auch zum Thema Extremismus in der Jugendarbeit. Damit leistet sie einen wichtigen Beitrag in der Jugendarbeit sowie in der Extremismus-Bekämpfung. Um die Kompetenzen junger Menschen ausbauen zu können, werden Workshops und Fortbildungen (z.B. Gaming vs. Fake News) für Fachkräfte angeboten. Dies fördert die Meinungsbildung in einer offen Stadtgesellschaft und die Mitwirkung von jungen Menschen darin.

Demokratie- und Medienbildungsangebote für Erwachsene: Die Wiener Volkshochschulen (VHS) als größte Einrichtung für Erwachsenenbildung im deutschsprachigen Raum ermöglichen es den Wiener*innen ihre Kompetenzen zu erweitern und sich an der Gestaltung der Stadtgesellschaft zu beteiligen. Dafür bieten sie Kurse wie „Politisches Café. Thema: Was hat Demokratie mit mir zu tun?“ oder „Digitalisierung: der freundliche Big Brother?“ an. Darüber hinaus gibt es weitere Angebote bei anderen Einrichtungen für Erwachsenenbildung.

Demokratie an Schulen: Die Demokratieschule Wien ist ein partizipatives Programm der Stadt Wien zur strukturellen Stärkung einer demokratischen Schulkultur und wird vom Verein Wiener Jugendzentren umgesetzt. Dabei soll Demokratie im Schulalltag erlebt und gelebt werden, um durch Beteiligung und gemeinsame Entscheidungsprozesse Selbstwirksamkeit zu erfahren und das Vertrauen untereinander zu stärken. Zusätzlich bietet WIENXTRA mit dem Format SMG Schüler_innenMitGestaltung Unterstützung, Kompetenzaufbau und Netzwerk für Schulsprecher*innen und politische Bildung an Schulen.

Wiener Gesundheitsförderung gGmbH (WiG): Die Wiener Gesundheitsförderung ist eine wichtige Ansprechpartnerin und Kompetenzstelle für Gesundheitsförderung in Wien. Zentrales Anliegen ist, einen Beitrag zur Chancengleichheit für ein gesundes bzw. gesünderes Leben zu leisten. Die Aktivitäten, Angebote und Projekte der WiG fördern gesunde Lebensweisen, gesunde Lebens- sowie Arbeitswelten und die seelische Gesundheit aller in Wien lebenden Menschen, indem die dafür notwendigen Kompetenzen ausgebaut werden. Zudem sollen gesundheitliche Benachteiligungen auf Grund von sozialem Status, Geschlecht oder Migrationshintergrund reduziert werden.