5.4 Überblick schaffen mit Informationsmaterial
Studie zur Auswirkung des PV-Ausbaus auf Arbeitsmarkt und Wertschöpfung
Um die Auswirkungen des im Regierungsprogramm 2020 verankerten PV-Ausbauziels auf Wirtschaft und Arbeitsmarkt zu identifizieren, ließ die Stadt Wien vom Institut für Höhere Studien eine umfassende Studie durchführen, die von der Abteilung Wirtschaft, Arbeit und Statistik begleitet wurde. Die Untersuchung kombinierte qualitative Expert*innen-Interviews, quantitative Analysen arbeitsmarktrelevanter Daten sowie eine multiregionale Input-Output-Modellierung.
Die veröffentlichten Ergebnisse zeigen, dass die regionale Wertschöpfung vor allem in Planung, Montage und Wartung zu erwarten ist – Bereiche, für die breit qualifizierte Fachkräfte benötigt werden. Zu diesem Zeitpunkt bestehende Engpässe in zentralen Berufsgruppen, insbesondere in der Elektrotechnik und im Bauwesen, würden sich dadurch weiter verschärfen.
Gleichzeitig prognostiziert die Modellierung bis 2031 eine Bruttowertschöpfung von rund 240 Millionen Euro sowie 165 Millionen Euro an Steuereinnahmen durch die Wiener Sonnenstrom-Offensive, verbunden mit über 3.000 Beschäftigungsjahren in der Ostregion. Die Studie empfiehlt daher gezielte Ausbildungsförderung, verstärkte Bewusstseinsbildung für PV-Berufe und verlässliche Rahmenbedingungen, um den Ausbau langfristig erfolgreich zu gestalten.
Link zur Studie: irihs.ihs.ac.at/id/eprint/6317/1/ihs-report-2022-kimmich-et-al-photovoltaik-wirtschaft-wiener-arbeitsmarkt.pdf
Förderleitfaden als Wegweiser
Der Förderleitfaden der Wiener Sonnenstrom-Offensive bot eine verständliche Orientierung zu allen relevanten Unterstützungsangeboten im Bereich Photovoltaik und Speicheranlagen. Er richtete sich an Privatpersonen, Betriebe, Bauträger sowie Eigentümer*innen von Gebäuden und einzelnen Wohnungen und informierte verständlich über die einzelnen Förderschienen, Voraussetzungen, Einreichmodalitäten und Kontaktstellen. Der Leitfaden half dabei, die passenden Förderprogramme rasch zu finden, und zeigte anhand konkreter Beispiele, wie der Weg zur eigenen PV-Anlage gelingt, von der Erstberatung bis zur Umsetzung. So wurde der Umstieg auf Sonnenstrom transparent, planbar und nachvollziehbar gemacht. Die Printversion des Förderleitfadens wurde vor allem bei Messeauftritten, diversen Infoveranstaltungen und bei Stakeholder*innen aufgelegt und wurde gut angenommen.
Service und Forschung
Die Merkblätter der Wiener Sonnenstrom-Offensive und UIV behandeln unterschiedliche Themenfelder und bieten praxisnahe Informationen rund um Planung, Errichtung und Nutzung von PV-Anlagen in Wien. Sie erklären beispielsweise Schritt für Schritt den Weg von der Anfrage bei Wiener Netze bis zur Inbetriebnahme, geben klare Hinweise für PV-Balkonmodule, Informationen zum Thema Photovoltaik und Wohnungseigentum oder unterstützen Betriebe mit Tipps zu Leistungsschätzung, Förderungen und Genehmigungen.
Ein weiterer wichtiger Beitrag ist der Forschungsbericht „Brandverhalten von Glas-Glas-PV-Modulen in neu entwickelten großmaßstäblichen Fassadenbrandversuchen“, den die Stadt Wien gemeinsam mit Expert*innen erstellt hat. Die gewonnenen Erkenntnisse fließen bereits in behördliche Verfahren ein und ermöglichen nun unter bestimmten Bedingungen die Errichtung von PV-Anlagen an Hochhausfassaden. Damit werden neue Potenziale für Sonnenstrom in der Stadt erschlossen.
Alle Merkblätter stehen auf der Service-Seite der Sonnenstrom-Homepage zur Verfügung und bieten schnell die wichtigsten Antworten auf dem Weg zur eigenen PV-Anlage.
Rechtliche Orientierungshilfe einfach erklärt
Das Verfahrenshandbuch mit dem Titel „Anzeige- & Genehmigungspflichten sowie weitere Anforderungen für PV-Anlagen und Stromspeicher“ wurde von UIV in enger Zusammenarbeit mit den zuständigen Dienststellen, insbesondere der Magistratsdirektion – Bauten und Technik, der Abteilung Bau-, Energie, Eisenbahn- und Luftfahrtrecht, der Baupolizei, der Prüf-, Inspektions- und Zertifizierungsstelle und der Abteilung Architektur und Stadtgestaltung, erarbeitet. Das Handbuch bietet eine übersichtliche Zusammenstellung bestehender Informationen von „Amtshelferseiten“ und Merkblättern inklusive Angaben zu Verfahrens-dauer, Kosten und erforderlichen Einreichunterlagen. Ziel des Verfahrenshandbuchs ist es, unvollständige Anträge und deren Mehraufwand zu minimieren und den Prozess für Antragsteller*innen zu vereinfachen. Zielgruppen sind Eigentümer*innen von Wohn- und Betriebsgebäuden und deren Bevollmächtigte, die sich über die rechtlichen Anforderungen informieren wollen.
Das Handbuch wird laufend an neue rechtliche Rahmenbedingungen angepasst und ist auf der Homepage von UIV abrufbar: erneuerbare-energie.wien/genehmigungen/