Feuerwehrfrauen im Dienst der Stadt Wien

Zwei Feuerwehrfrauen stehen in Montur vor einem Feuerwehrauto

Tara Hassan und Sabrina Stutzig, zwei Feuerwehrfrauen der Berufsfeuerwehr Wien

Den Tag, als der Brief kam, wird Tara Hassan nicht vergessen. Monatelang hatte sie trainiert, "für Basketball", monatelang hatte sie nichts gesagt, niemand schöpfte Verdacht. Dann kam das Schreiben, und es war klar, warum sie so viel Sport betrieben hatte: Der Eignungstest für die Wiener Berufsfeuerwehr (MA 68) war da.

Der Vater war besorgt: Fit war sie immer, stark im Willen, wollte Menschen helfen - aber zur Feuerwehr? Als Frau? Den Test hat sie bestanden. Heute ist Tara Hassan der Stolz ihrer Familie.

Video: Feuerwehrfrauen im Einsatz

Die Magistratsabteilung 68 kennen Wiener*innen als Feuerwehr, die stets da ist, nicht nur wenn es brennt. Dazu ein paar Zahlen: Ab dem Notruf "122" vergehen 30 Sekunden - dann ist die Feuerwache alarmiert, starten die Motoren, fährt der Löschzug zum Einsatz. Manche Kaffeemaschinen brauchen länger für einen Espresso.

Über 100 Mal passiert das jeden Tag. Pro Jahr absolvieren die Einsatzkräfte rund 40.000 Einsätze.


Herausforderungen eines sozialen Berufs

Eine Feuerwehrfrau sitzt in einem Feuerwehrauto

Für Tara Hassan hat sich der Berufstraum Feuerwehrfrau erfüllt.

Tara Hassan besuchte die HBLA, ein Berufspraktikum wurde von ihr verlangt. Also meldete sie sich zum Dienst an einer Volksschule - eine soziale Aufgabe sollte es sein. Mit den Kindern ging es auf Schulausflug: Besuch bei der Feuerwehr. Beeindruckend die Autos, die Uniformen, die Gerätschaft, der Beruf. Volksschüler*innen träumen von ihrer Zukunft, und Träume ändern sich. Nur Tara Hassan wusste sicher: Sie will zur Feuerwehr.

10 Interessentinnen hat die MA 68 jedes Jahr, konkreter wird es nur bei den wenigsten. Keine Frage, der Job ist fordernd: 24-Stunden-Dienste (mit Ruhephasen), Sportlichkeit und Fitness, Belastbarkeit und starker Wille werden verlangt. Demgegenüber warten Möglichkeiten zur Karriere: Nach 6 Jahren Dienst steht der Weg zur "Chargenschule" offen. Dort wird das Kommando über einen Löschtrupp gelehrt, die Ausbildung zum*zur Einsatzfahrer*in absolviert oder das Know-how für die Notruf-Leitstelle vermittelt (wo täglich 1.000 Notrufe einlangen; nur jeder 10. wird zum Einsatz). Darüber hinaus bieten Spezialausbildungen weitere Sprungbretter: zur Höhenrettung oder den Einsatztaucher*innen.

Leben retten im Team

Eine Feuerwehrfrau in einem Kontrollraum mit Telefonen und Monitoren

Sabrina Stutzig stammt aus einer "Feuerwehrfamilie".

Die Verbindung zur Volksschule hat auch Sabrina Stutzig, im Nachrichtendienst der MA 68 zuständig für Notrufe. Denn ihr Sohn ist 6 und erzählt stolz in der Klasse: Meine Mama ist bei der Feuerwehr. Auch Stutzigs Vater war Feuerwehrmann, genauso ihr Großvater und ihr Onkel. Die Familie hat viel zu erzählen über Flammen, und dennoch sagt sie: "Routine kommt nie rein. Jeder Einsatz ist neu, jedes Mal ist der Puls auf 200. Darauf kann man sich nicht vorbereiten, das kann man nicht durchspielen." Auf ihre Kolleg*innen kann sich Sabrina Stutzig verlassen: Jeder Einsatz passiert gemeinsam, das Team hält zusammen, Erfolge werden geteilt, Schwieriges in der Gruppe gemeistert.

Die Berufsfeuerwehr Wien hilft "Mensch wie Tier in Zwangslagen", so die Definition: Das ist die Katze im Baum. Das sind aber auch komplette Straßenbahnzüge, die von den Techniker*innen der MA 68 bei Bedarf vom Asphalt gehoben werden; das sind Gasflaschen und Gefahrgut-Container, die gesichert und entschärft werden; das sind Eltern und Kinder, die aus der Hitze brennender Häuser gebracht werden. Das sind Menschenleben, die die Wiener Berufsfeuerwehr rettet.

Alles für ein Wort

9 Hauptfeuerwachen gibt es in Wien, 24 Stützpunkte sind es insgesamt, auf denen rund 1.800 Feuerwehrleute Dienst tun - zum Wohle Wiens. Allesamt haben sie präzise Ausbildungen durchlaufen und tragen jetzt die Verantwortung für diese Millionenstadt. Sabrina Stutzig ist seit über 10 Jahren dabei. Ein bestimmter Einsatz begleitet sie bis heute: "Eine Küche hat gebrannt, die ganze Wohnung war voll mit schwarzem Rauch. Als wir mit Atemschutz hinein sind, haben wir kaum etwas gesehen. Da war eine alte Frau, ich habe sie ins Freie getragen. Als wir draußen waren - das ist jetzt bereits einige Jahre her, das weiß ich noch genau - als wir endlich draußen waren, da schaute sie mich an und sagte: Danke."

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