"Working Poor" - Frauen in Wien

Mit "Working Poor" ist jener Teil der Erwerbstätigen gemeint, der trotz Arbeit arm ist.

Frau mit Putzutensil hinter einer nassen Glasscheibe

Besonders betroffen von "Working Poor" sind Menschen, die im Niedriglohnsektor, Gastgewerbe, Handel, Pflege- und Reinigungsbereich oder als Kleinstunternehmer*in beschäftigt sind.

Menschen mit Migrationshintergrund zählen darüber hinaus weitaus öfter zu "Working Poor" als Menschen ohne Migrationshintergrund.

Grundlage Haushaltseinkommen

Da sich die Berechnungen zu "Working Poor" auf das Haushaltseinkommen beziehen, sind die geschlechtsspezifischen Zahlen dazu mit Vorsicht zu interpretieren und idealerweise gemeinsam mit personenbezogenen Einkommens- und Erwerbsdaten zu betrachten. Konkret bedeutet das, dass leicht höhere ""Working Poor"-Raten bei Männern gemeinsam mit deutlich geringeren Einkommen bei Frauen zu betrachten sind. Während österreichweit die "Working Poor"-Rate bei circa 8 Prozent liegt, ist sie in Wien mit knapp 11,5 Prozent deutlich höher.

Arbeitskreis

Das Frauenservice Wien (MA 57) veranstaltete 2014 einen Arbeitskreis mit Expert*innen AK, des AMS, der Stadt Wien, des waff und der Initiative Neue Wirtschaft zum Thema "'Working Poor' und Frauen".

Da es sich bei "Working Poor" um eine sehr heterogene Gruppe handelt, wurden 2 Gruppen fokussiert: Bezieher*innen der Wiener Mindestsicherung (WMS) sowie Frauen in Niedriglohnbranchen, zum Beispiel im Handel und in Kleinstunternehmen.

Statistische Auswertung

Das Frauenservice Wien beauftragte in diesem Kontext eine Sonderauswertung bei der Statistik Austria. Sie kam zu folgenden Ergebnissen: Von 2011 bis 2013 waren österreichweit durchschnittlich 7 Prozent und wienweit durchschnittlich 9 Prozent der erwerbstätigen Frauen "Working Poor". Im Vergleich dazu gehörten österreichweit durchschnittlich 8 Prozent und wienweit durchschnittlich 13 Prozent der Männer der Gruppe "Working Poor" an.

Enquete

Anlässlich des Wiener Equal Pay Days am 25. Oktober 2014 veranstalteten das Frauenservice Wien und die AK Wien eine Enquete, auf der das Thema "'Working Poor' und Frauen" diskutiert wurde.

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