Landtag, 40. Sitzung vom 20.11.2019, Wörtliches Protokoll - Seite 3 von 76
(Beginn um 9.02 Uhr.)
Präsident Ernst Woller: Sehr geehrte Damen und Herren! Einen schönen guten Morgen.
Die 40. Sitzung des Wiener Landtages ist eröffnet.
Entschuldigt sind ganztägig die Abgeordneten Dr. Aigner, Mag. Kowarik, Mahdalik, Mörk, Elisabeth Schmidt und Stark. Zeitweise entschuldigt sind Abg. Arsenovic ab 11 Uhr, Abg. Hanke Marina ab 12 Uhr, Herr Abg. Meidlinger ab 16 Uhr, Abg. Schütz ab 13 Uhr, Dr. Ulm von 11 bis 13 Uhr und Erich Valentin bis 10 Uhr. Ich freue mich, dass Sie alle hier sind.
Präsident Ernst Woller: Die 1. Anfrage (FSP-1001862-2019-KSP/LM) wurde von Herrn Abg. Mag. Spitzer gestellt und ist an den Herrn Amtsführenden Stadttrat der Geschäftsgruppe für Finanzen, Wirtschaft, Digitales und Internationales gestellt. (Sehr geehrtes Mitglied der Landesregierung, der Tourismus im Bundesland Wien ist eine Erfolgsgeschichte und hat internationale Strahlkraft. Zuletzt waren wieder Nächtigungs- und Umsatzrekorde zu verzeichnen. In unserem Bundesland stehen 9 von 10 Wienerinnen und Wiener hinter dem Tourismus. Was macht das Land Wien, um diesen Erfolgskurs zu halten bzw. vielleicht sogar noch auszubauen?)
Ich ersuche Sie, dich, lieber Herr Stadtrat, um Beantwortung dieser Frage.
Amtsf. StR KommR Peter Hanke: Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Landeshauptmann! Sehr geehrte Damen und Herren! Einen schönen guten Morgen!
Ich darf gleich in die Beantwortung dieser Frage eingehen und möchte festhalten, weil es einfach wichtig ist, die Frage des WienTourismus generell ist eine Erfolgsgeschichte für diese Stadt. Es ist uns in den letzten Jahren gelungen, von einem Rekord zum nächsten zu wandern, und die Zahlen sprechen da eine ganz klare Sprache. Wenn wir uns allein die aktuellen Zahlen von Jänner bis August hernehmen, dann darf ich berichten, dass es gelungen ist, die Umsätze um gut 19,8 Prozent zu erhöhen - 19,8 Prozent, das ist eine unglaubliche Zahl - auf rund 628 Millionen, und die Nächtigungszahlen, die in der Form natürlich auch ein wichtiger Indikator sind, sind um 8,8 Prozent gestiegen.
Beide Ansagen zeigen, wie gut sich der Tourismusstandort in diesen letzten Monaten wiederholt entwickelt hat. Wenn wir die Septemberzahlen und auch die hochgerechneten Oktoberzahlen hernehmen, ist das ein Trend, der ungebrochen ist. Ich brauche kein Prophet zu sein, um zu sagen, auch das Jahr 2019 wird in Summe wieder ein Rekordjahr darstellen. Ich darf Ihnen allen sagen, dass wir derzeit rund 4 Milliarden an Wertschöpfung pro Jahr aus dem Tourismus erzielen. Das ist ein ganz, ganz wichtiger Bestandteil des Gesamtergebnisses, das wir in Wien erwirtschaften, und es sind über 90.000 Beschäftigte, die wir mit dem Tourismus in Verbindung bringen.
Es ist auch ungebrochen, und das ist eigentlich das Wichtigste, denn es geht ja um die, die zu uns kommen, dass dieser Städtetrend weiter im Vormarsch ist. Wir merken es auch bei all den neuen Flugverbindungen, die angeboten werden, dass dieser Städtetrend verstärkt auch in den nächsten Jahren bleiben wird.
Aber Wien, und das muss man auch sagen, ist deshalb so interessant, weil Wien auch neben der Historie und neben den Sehenswürdigkeiten eben auch diese Stadt des sozialen Wiens ist, wo man gerne aufschlägt, wo man gerne sein Wochenende verbringt, wo es einfach angenehm ist, diese Stadt zu spüren, wo es eine sichere Stadt ist, wo man, so wie hier jetzt vor dem Rathaus, herrlich flanieren kann, die schönsten Christkindlmärkte besuchen kann und so gesehen auch zu jeder Jahreszeit am richtigen Ort ist, wenn man nach Wien reist.
Aber das ist ja alles nicht genug, und wir haben uns deshalb vorgenommen, in einem eigenen Strategieprozess zu hinterfragen, wie es denn auch in der Zukunft weitergehen kann. Wir haben diese Strategie über die letzten zwölf Monate intensiv mit Expertinnen und Experten erarbeitet, aber natürlich auch mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des WienTourismus, die teilweise auch heute hier sind, bei denen ich mich auch ganz besonders für diese Arbeit bedanke. Wir haben es auch so gemacht, dass wir das, was ich zu dem Zeitpunkt dann auch immer gerne festhalte, alles einmal unter diese Smart-City-Rahmenstrategie gestellt haben, die Wirtschaftsstrategie, die mir wichtig ist, aber auch dieses Tourismusthema entsprechend in diese großen Dachthemen eingearbeitet.
Wenn wir uns die Zielsetzungen hernehmen, die wir uns für diese „Visitor Economy“-Strategie hergenommen haben, dann sind das sechs wesentliche Punkte, wo wir glauben, dass wir auch in der Zukunft Wien gut positionieren können. Da haben wir eines vorab festgehalten: Es geht nicht immer nur darum, wie denn Wien mit dem Tourismus auskommen kann, sondern es geht auch um die Frage, was der Tourismus für unseren Standort tun kann, sodass nämlich das Thema gemeinsam gesehen wird. Das ist in Zeiten von Overtourism ganz besonders wichtig, denn es darf nicht sein, dass wir hier den Wienern ein Gefühl geben, dass sie selbst Gäste in einer Stadt sind, sondern es müssen die Wiener sagen, ja, es ist gut, in dieser Stadt den Tourismus zu haben. Derzeit ist es so, dass neun von zehn Wienern sagen, ja, sie können mit dem Tourismus gut leben. Das ist auch eine der Zielsetzungen für 2025, wo wir sagen, das muss auch so bleiben.
Auf der anderen Seite wollen wir natürlich auch haben, dass neun von zehn Touristen, die in diese Stadt kommen, weiterhin sagen werden: Wir empfehlen diese Stadt weiter. Es sollen andere, Freunde, Bekannte auch genau diesen Weg zu uns finden, und auch diese klare Zielsetzung soll verfolgt werden.
Aber natürlich geht es uns auch um Qualität, und das ist vielleicht etwas, was wir jetzt besonders herausstreichen. Es geht um Qualität, es geht um Premiumthemen. Es geht aber jetzt nicht darum, dass wir das 5-Stern-Thema oder das 4-Stern-Thema beleuchten wollen, es geht darum, dass überall, in jeder Aktivität Qualität zu suchen ist, Qualität zu liefern ist und dass Services an
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