Landtag,
21. Sitzung vom 02.10.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 11 von 47
Wunsch auf Seiten des Bundes vorhanden ist - und den
werden wir leisten.
Präsident Heinz Hufnagl: Danke schön.
Die 4. Anfrage (FSP - 04224-2008/0001 -
KGR/LM) wurde von Frau Abg Susanne Jerusalem gestellt und ist an den Herrn
Landeshauptmann gerichtet. (Die 15. Novelle zum Wiener Schulgesetz regelt
den Einsatz und Aufgabenbereich der Arbeitsmedizinerinnen und Arbeitsmediziner
an Schulen, dazu gehören auch die Ermittlung und Untersuchung der Ursachen von
arbeitsbedingten Erkrankungen und Gesundheitsgefahren. Welche Ergebnisse liegen
bisher vor?)
Bitte, Herr Dr Häupl, ich ersuche um die
Beantwortung.
Lhptm Dr Michael Häupl: Sehr
geehrte Frau Abgeordnete! Ich habe natürlich Ihre Frage, als ich sie gelesen
habe, verstanden - sie ist ja auch verständlich formuliert -, aber ich gebe zu,
dass ich zunächst den Sinn der Fragestellung nicht verstanden habe. Im Zuge der
Vorbereitung dieser Beantwortung habe ich ihn dann allerdings verstanden.
Und es ist relativ einfach zu sagen und auch
unumwunden zuzugeben: Hier wurde suboptimal gearbeitet. In meiner Sprache würde
ich sagen: Da ist Mist gebaut worden. Das ist leider so. Aber es geht
eigentlich im Prinzip darum, dass, wenn ein Gesetz 2004 als Bundesgesetz, 2006
als Landesgesetz, mit der von Ihnen zitierten Novelle, in Kraft tritt und man
nachher über die Kosten zwei Jahre mit dem Bund verhandelt, das für mich nicht
erklärbar und auch nicht tragbar ist.
Wir haben daher gemeinsam - und „wir" heißt im
gegenständlichen Fall die Frau Stadtschulratspräsidentin und ich - veranlasst,
dass erstens diese Verhandlungen blitzartig abgeschlossen wurden. Die Einigung
ist erzielt, der Antrag auf Bewilligung dieser Mittel beim Bundesministerium
gestellt. Ich gehe davon aus, dass er ganz rasch beantwortet wird. Sobald diese
Genehmigung vorliegt, wird ausgeschrieben. Und ich hoffe, bis Jahresende ist
dieses Problem gelöst.
Präsident Heinz Hufnagl: Bitte um die
1. Zusatzfrage, Frau Abgeordnete.
Abg Susanne Jerusalem (Grüner
Klub im Rathaus): Ich bin sehr dankbar für Ihre Antwort, denn das habe ich
mir auch gedacht: Da wurde Mist gebaut. Und die Lehrerinnen und Lehrer denken
sich das auch ständig. Sie haben mich dann gebeten, einmal nachzufragen. Im
Grunde genommen erübrigt sich auch jede Nachfrage, wenn man so eine Antwort
bekommt.
Ich möchte nur jetzt die Gelegenheit nutzen und eine
Bitte in eine Frage verwandeln und so formulieren – dann habe ich sie
angebracht -: Und zwar geht es ja auch um solche Erscheinungen wie Stress und
Burn-out und so weiter, die da untersucht gehören. Ich frage daher, ob in einem
etwaigen Bericht, der vielleicht in einem Jahr oder in zwei Jahren erfolgen
könnte, dann auch Erscheinungen wie Burn-out ausreichend Berücksichtigung
finden werden.
Präsident Heinz Hufnagl: Bitte, Herr
Landeshauptmann.
Lhptm Dr Michael Häupl:
Da diese Untersuchungen von Arbeitsmedizinern selbst in der Privatwirtschaft,
insbesondere im Leitungs- und Managementbereich, angewandt werden, gehe ich
davon aus, dass man dies in den Untersuchungen auch entsprechend
berücksichtigen wird. Aber ich werde mich über dieses Detail auch noch
schlaumachen.
Präsident Heinz Hufnagl: Die
2. Zusatzfrage stellt Herr Abg Dr Aigner. - Bitte.
Abg Dr Wolfgang Aigner (ÖVP-Klub
der Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrter Herr Landeshauptmann! Gibt es
schon Überlegungen, aus welchem Bereich die Arbeitsmediziner in den Schulen zum
Einsatz kommen? Und im Weiteren: Wird bei der entsprechenden Schulung der
Arbeitsmediziner auch auf die schulbedingte Belastung der in den Schulen
beschäftigten Lehrer Rücksicht genommen werden?
Präsident Heinz Hufnagl: Bitte, Herr
Landeshauptmann.
Lhptm Dr Michael Häupl:
Davon gehe ich grundsätzlich aus. Aber das wird alles im Text der
Ausschreibung, nehme ich einmal an, enthalten sein. Und daher kann ich diese
Frage zur Stunde noch nicht beantworten.
Präsident Heinz Hufnagl: Die
3. Zusatzfrage stellt Herr Abg Mag Ebinger. - Bitte.
Abg Mag Gerald Ebinger (Klub
der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Landeshauptmann! Die
Arbeitsmediziner sind laut der 15. Novelle des Schulgesetzes auch
verpflichtet, Aufzeichnungen über Dienst- und Arbeitsunfälle zu führen.
Beinhalten diese Aufzeichnungen auch Übergriffe von aggressiven Schülern auf
Lehrer? Und wenn nicht: Warum nicht?
Präsident Heinz Hufnagl: Bitte, Herr
Landeshauptmann.
Lhptm Dr Michael Häupl:
Grundsätzlich würde ich die Frage jetzt mit „no na" beantworten - Ihre eigentliche
Frage, denn Sie haben es ja ganz richtig formuliert: über Unfälle, Vorfälle,
wie immer man es dann bezeichnet. Daher sind natürlich auch solche Vorfälle in
den Berichten sicherlich enthalten.
Aber wenn Sie mich jetzt fragen, wie das Ergebnis ausschaut
und was man jetzt gezählt hat, vor allem an Übergriffen aggressiver Schüler auf
die Lehrer, dann kann ich Ihnen nur sagen: Es kann sich nur um eine so geringe
Zahl handeln, dass man offensichtlich nicht einmal die Zeitungen damit füttern
konnte, geschweige denn, dass man den Bürgermeister informieren würde. - Also,
ich würde Ihnen diese Frage, falls Sie sie stellen würden, nicht beantworten
können.
Präsident Heinz Hufnagl: Danke schön. -
Die vierte und in diesem Fall letzte Zusatzfrage findet nicht statt, wird mir
signalisiert.
Wir kommen daher zur 5. Anfrage (FSP -
04221-2008/0001 - KVP/LM), die von Herrn Abg Dr Matthias Tschirf
ebenfalls an den Herrn Landeshauptmann gerichtet ist. (Werden Sie sich für
die Aufhebung des Wiener Valorisierungsgesetzes einsetzen, um die sozialen
Belastungen der Wienerinnen und Wiener zu entschärfen?)
Ich ersuche um die Beantwortung.
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