Landtag,
9. Sitzung vom 30.03.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 44 von 74
keine Uhr rennt. Sparen wir Strom? Aber es steht
„Pause" da, also eingeschaltet ist das Ganze. Warum laufen die
20 Minuten nicht herunter? Ich würde mir leichter tun. Ich möchte jetzt
fünf Minuten sprechen und bei 15 Minuten würde ich dann abbrechen. Unser
Ersuchen an den Herrn Landtagspräsidenten Hatzl, höflich formuliert: Bitte die
Uhr einschalten. (Abg Mag Rüdiger Maresch: Haben Sie sonst nichts zu sagen?)
Wir sind halt sehr flexibel beim Thema. Ich habe
gestern zur Parkraumbewirtschaftung aus meiner Sicht alles Wesentliche und aus
Ihrer Sicht vielleicht auch Unwesentliche schon kundgetan. Ich möchte heute in
kurzer Zeit ein bisschen einen größeren Bogen spannen, von den rechtlichen
Aspekten homosexueller Partnerschaften über den Schweinsbraten bis zum
EU-Beitritt der Türkei, natürlich alles mit dem Thema zusammenhängend.
Ich möchte beim grünen Beschlussantrag beginnen, der
heute nach der Debatte zur Abstimmung kommt. Der ist nämlich, wie so vieles bei
der grünen Politik in den letzten Jahren, unehrlich. Auf den Antrag möchte ich
später noch in kurzer Form genauer eingehen.
Wenn wir bei unehrlich sind, könnt ihr euch mit der
ÖVP die Hand geben punkto unehrlicher Politik! (Abg Mag Rüdiger Maresch: Wem soll ich die Hand geben?) Ihr
befindet euch da in bester Gesellschaft. Ihr könnt natürlich, wenn wir die
Parkpickerlpolitik betrachten, auch der SPÖ die Hand geben. (Abg Mag Rüdiger Maresch: Haben Sie Ihren
Zettel verloren?) Aber zwischen Grün und Schwarz finden wir bei der
politischen Linie der Aussagen in den letzten Monaten überraschende
Übereinstimmungen. (Abg Mag Rüdiger
Maresch: Gehen Sie in den Keller, bevor Sie hier so herumfuchteln!)
Was uns besonders überrascht hat, die
Familienministerin Kdolsky hat die Causa prima der Nation angefasst, ein heißes
Thema, nämlich die rechtlichen Aspekte der homosexuellen Partnerschaften. Es
dürften alle im gleichen Wählerteich fischen. Oder sie macht es halt so, weil jetzt
die Präservativaktion bei den Medien nicht nur einen großen Anklang gefunden
hat, hat sie sich à la Karl Heinz Grasser gedacht (Abg Günter Kenesei: Zum Thema!), irgendwie muss sie in die Zeitung
kommen, zuerst war es mit Präservativen, jetzt probiert sie es mit
gleichgeschlechtlichen Partnerschaften, Hauptsache, der Name ist richtig
geschrieben und ein Bild ist daneben. (Abg
Mag Wolfgang Gerstl: Du interpretierst Verkehrspolitik falsch!)
Präsidentin Erika Stubenvoll
(unterbrechend): Herr Abgeordneter, das Thema der Dringlichen Anfrage ist
ein bisschen anders.
Abg
Anton Mahdalik (fortsetzend): Ich bin gerade bei der unehrlichen Politik, bei der unehrlichen
Verkehrspolitik der GRÜNEN und ziehe Parallelen, da wir heute alle furchtbar
flexibel sind und die Vorredner bei anderen Tagesordnungspunkten zu komplett
anderen Themen gesprochen haben. (Abg Mag Rüdiger Maresch: Das gibt es doch
nicht! Haben Sie einen falschen Zettel?) Aber ich bleibe beim Thema. (Abg
Mag Rüdiger Maresch: Bei welchem Thema?) Ich werde nur einen größeren Bogen
spannen.
Grün und Schwarz sind also
in vielerlei Hinsicht auf einer Linie. (Abg
Mag Rüdiger Maresch: Kollege Mahdalik, Sie haben den falschen Zettel!) Schweinsbratentechnisch
noch nicht so, da sind die GRÜNEN eher auf der Tofulinie. (Beifall bei der FPÖ. - Abg Mag Rüdiger Maresch: Bringt ihm bitte die
richtige Rede, den richtigen Zettel! Der liegt wahrscheinlich noch in seiner
Lade!)
Jetzt möchte ich schon
näher zum Antrag kommen. Warum ist die grüne Politik, die Parkpickerlpolitik
und die Verkehrspolitik, unehrlich? Wir brauchen uns nur zwei Sätze vom Antrag
durchzulesen. (Abg Mag Rüdiger Maresch:
Schauen Sie in Ihre Lade!)
Ein Satz klingt gar nicht
so schlecht: „... eine Verlängerung der Geltungsdauer des Parkpickerls
oder eine Erhöhung des in Wien gültigen Kurzparktarifs nicht automatisch eine
Verteuerung des Parkpickerls bedingt." - Das klingt ja recht gut. Als
würden die GRÜNEN die Autofahrer nicht weiter belasten oder sie sogar schonen
wollen.
Wenn man ein bisschen
weiterliest und den nächsten Satz überspringt, findet man dann auf der zweiten
Seite untenstehend: „… dass flexiblere Spielräume für die
Bewirtschaftungszonen durch die Parkgebühren ermöglicht werden." (Abg Mag Rüdiger Maresch: Unseren Zettel
haben Sie mit, aber Ihren nicht!) - Das heißt auf gut Deutsch, in ganz Wien
möglichst rasch möglichst viel abzukassieren.
Sie leisten hiermit der
Politik, die bei der SPÖ noch in der Hinterhand ist, vorsätzlich Vorschub. Die
FPÖ lehnt das ganz massiv ab! Wir bleiben bei unserer Linie. (Abg Mag Rüdiger Maresch: Brauchen Sie
vielleicht meinen Stichwortzettel? Ich habe einen!) Ein Parkpickerl für
ganz Wien, bis auf eine Bearbeitungsgebühr kostenlos! Schluss mit dem
Abkassieren! Schluss mit der Belastung der Autofahrer! (Beifall bei der FPÖ. - Abg Mag Rüdiger Maresch: Voller Fehler!)
Und das gerade von den
GRÜNEN, die jedes Mal über die Feinstaubbelastung, über die Transitlawine
jammern. Wer hat uns die Feinstaubbelastung miteingebrockt? (Abg Mag Rüdiger
Maresch: Sie, die FPÖ!) Die GRÜNEN. Die GRÜNEN sind bei jeder Aktion dabei,
wo ein Parkplatz vernichtet wird. Die sind bei jeder Riesenbaumscheibe dabei,
bei jedem Riesenohrwaschel, sie sind aber auch gegen jede Garage (Abg Mag Rüdiger Maresch: Das ist ja nicht
wahr!), unterwandern jede Bürgerinitiative - Wanderzirkus Bacherpark - und
so weiter. (Abg Mag Rüdiger Maresch: Das
sollten Sie nachlesen!)
In der
Lobau habt ihr es nicht ganz so geschickt gemacht. (Abg Mag Rüdiger Maresch: Ihr habt die Himmelsrichtungen verwechselt!) Da
hättet Ihr Euch damals ein paar bezahlte professionelle Demonstranten
engagieren sollen, die es jetzt schon im Internet gibt. Weil wie war es denn
damals in der Lobau, wenn wir bei der Verkehrspolitik bleiben wollen? (Abg Mag Rüdiger Maresch: Ich gebe Ihnen
meinen Stichwortzettel!) Wie war es in der Lobau? Ihr habt mit der
Besetzung der Lobau angefangen, die Fußtruppen von Global 2000. (Abg
Mag Rüdiger Maresch: Wir haben keine Fußtruppen!) Am
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