Landtag,
18. Sitzung vom 18.12.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 37 von 42
Da ist wirklich etwas Tolles gelungen, das ist eine tolle
Schule, nur damals zu diesem Zeitpunkt hat man schon gewusst - weil es schon in
der öffentlichen Diskussion war -, was alles in den Wiener Schulen nicht mehr
möglich sein wird. Dort sind, sage ich einmal, geschätzte 250 Eltern in
der Aula gesessen. Man hat ihnen da zwar erklärt, wie schön die Schule geworden
ist und man hat ihnen den Dank zukommen lassen, dass sie diese ganzen Schwierigkeiten
mit der Umbauphase, die statt einem Jahr drei Jahre gedauert hat, mit dem
Übersiedeln, mit Staub, mit Dreck und, und, und - und es ist jetzt wirklich ein
tolles Projekt geworden -, auf sich genommen haben, aber sie hätten sich
vielleicht auch einen oder einen zweiten Satz erwartet, wie es jetzt
weitergehen wird. (LhptmSt Grete Laska: Waren Sie da schon beim Buffet?)
Nein, da war ich nicht beim Buffet, liebe Frau StRin Laska, weil für mich... (LhptmSt
Grete Laska: Die Frau Stadtschulratspräsidentin hat mehr als zwei Sätze
gesprochen!) Na was hat sie gesagt? Dass es schwierig ist und dass der Bund
schuld ist, dass nicht mehr alles finanziert werden kann. Na toll, na toll! (LhptmSt
Grete Laska: Nein, nein!) Und wer beim Buffet war oder nicht beim Buffet
war, ich nehme an, dass wahrscheinlich Sie das Buffet für die Ehrengäste
genossen haben, weiß ich nicht, kann ich nicht... (Heiterkeit bei den
GRÜNEN. - LhptmSt Grete Laska: Ich habe mir den EDV-Raum angeschaut! Ich habe
mir den EDV-Raum angeschaut!) Na den kenn’ ich, den kenn’ ich, ich kenn’
die Schule mittlerweile seit vier Jahren inklusive der Umbauphase. Ich hab’ ihn
mir nicht anzuschauen brauchen.
Nur es geht darum: Da herinnen und hier und heute
wird diskutiert, wer aller schuld ist. Jeder schiebt den Ball weiter, jeder
gibt das wie eine heiße Kartoffel weiter und sagt: Mich geht das nichts an, wir
bemühen uns eh, aber die sind schuld. Und die anderen sagen: Nein, nein, das
müsst ihr alles selber regeln, ihr seid schuld, ihr habt falsche Zahlen und was
weiß ich was alles. Das ist den Eltern egal! Es geht darum, dass die Eltern
wissen wollen, wie es in den Schulen weitergeht, denn so wie jetzt der Zustand
ist, wo nur eingespart wird, nur weggestrichen wird und nur Maßnahmen gesetzt
werden, dass herunternivelliert wird, dass es den Kindern keinen Spaß mehr
macht in die Schule zu gehen und dass Unverbindliche Übungen gestrichen werden,
die, sage ich einmal, das Salz in der Schulsuppe sind, so kann es nicht
weitergehen! (Beifall bei den GRÜNEN.)
Präsident Johann Römer: Als Nächster
zum Wort gemeldet ist der Herr Abg Ing RUDOLPH. Ich erteile es ihm.
Abg Ing Herbert RUDOLPH (Klub der
Wiener Freiheitlichen): Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und
Herren! Hohes Haus!
Das war jetzt an sich ein interessanter Beitrag über
die Politik der Nichtpolitik. Also ein politisches Gremium wie ein Landtag soll
nicht versuchen, politische Verantwortungen festzumachen, weil das den Eltern
egal ist. Aber dieselben, die hier sagen, dass es den Eltern eigentlich egal ist,
wer die Verantwortung hat, veranstalten hier eine Landtagssitzung, um genau
diese politische Diskussion zu führen. Ich muss gestehen, dass mich dieses
Verständnis des politischen Zugangs zu diesem Thema ein bisschen verwundert.
Selbstverständlich geht es darum, klarzulegen oder zumindest den Versuch zu
unternehmen klarzulegen, wer denn für das, was sich rund um den
1. Dezember herum ereignet hat, auch die politische Verantwortung zu
tragen hat. Ich glaube, dass das ja Sinn und Zweck dieser heutigen Sondersitzung
auch sein soll, sein muss.
Ich habe dem Herrn Landeshauptmann bei seiner
Anfragebeantwortung mit großer Aufmerksamkeit zugehört. Er hat beispielsweise
zu den Fragen 18, 19 und 20 erklärt, dies solle man im Kollegium des
Stadtschulrats diskutieren. Mir ist das Recht so, das Diskutieren im Kollegium
des Stadtschulrates, in der zuständigen Sektion, nämlich in der Sektion 1,
in der Pflichtschulsektion. Da bin ich ganz beim Herrn Landeshauptmann. Dort
soll das statt finden, weil diese Diskussion auch dort geführt gehört. Diese
Meinung habe ich auch in der letzten Sitzung hier in diesem Haus vertreten, als
ich gesagt habe, ich verstehe es eigentlich nicht, da lädt die amtsführende
Präsidentin des Stadtschulrats zu einer Kollegiumssitzung ein, wissend um das,
was sich hier ereignet hat - das war noch vor dem 1. Dezember - und auf
der Tagesordnung findet sich nicht einmal ein Tagesordnungspunkt „Berichte über
die aktuelle Situation in den Wiener Schulen“. Schön. Also die Sitzung hat dann
am 11. Dezember um 16.00 Uhr stattgefunden. An der Tagesordnung hatte
sich nichts geändert und ich habe mir gedacht, die amtsführende Präsidentin
wird doch jetzt das Wort ergreifen und uns erklären, wie es zu all diesen
Dingen gekommen ist im Zentrum jener Institution, die dafür verantwortlich ist,
nämlich im Bereich des Stadtschulrats. Sie hat nichts getan, von sich aus
nichts getan. Ich habe dann einen Tagesordnungspunkt genützt, um sie darauf
anzusprechen, sie soll uns das erklären, worauf sie gesagt hat: „Wir sind in Verhandlungen.“
Das war also ziemlich das einzig Konkrete, was ihr an Berichten zu entlocken
war, aber hätte man in der Präsidiale, die im Oktober zu dieser Sitzung
stattgefunden hat, seitens der Fraktionen schon damals den Wunsch geäußert,
darüber zu diskutieren oder dass sie einen Bericht abgeben soll, dann hätte sie
diesen Bericht selbstverständlich gegeben!
Ich frage mich, mit welcher Aufmerksamkeit man
eigentlich die Dinge verfolgt, die so um einen herum passieren, dass man sagt:
Aus mir heraus sehe ich keine Notwendigkeit, hier einmal einen Bericht
abzugeben. Es ist wirklich ein sehr eigenartiges Selbstverständnis der
amtsführenden Stadtschulratspräsidentin, die natürlich tunlichst bemüht ist
nichts zu tun, nichts zu sagen, wofür sie hier aus diesem Haus kein grünes
Licht bekommt. Ich glaube, sie ist auf sehr enge Kommunikation angewiesen,
damit sie ja keinen Fehler macht, der ihr dann hier zum Vorwurf gemacht werden
könnte, dass sie möglicherweise eine eigenständige Meinung vertritt.
Es hat aber bei dieser Stadtschulratsitzung, die auch ganz
interessant war, etwas Zweites gegeben, den Tagesordnungspunkt „Antrag auf
Zustimmung zur
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