Landtag,
11. Sitzung vom 13.12.2002, Wörtliches Protokoll - Seite 77 von 90
nicht darauf ab.
Zur Frage Parallelstraße: Wenn Sie meinen, dass durch
den Ausdruck "Parallelstraße" die Situation klarer wird, sage ich:
das ist überhaupt nicht der Fall. Im Gegenteil, dann müsste man nämlich erst
wieder umständlich definieren, was eine Parallelstraße ist. Was ist, wenn dort
eine Kurve drinnen ist oder wenn das im spitzen Winkel einmündet? (Abg Dr Herbert Madejski: Also bitte!) Oder
was ist, wenn sonst irgendwie Unregelmäßigkeiten bestehen? Es kann nicht immer
eine geometrische Parallelität sein. Daher und um dieser Befürchtung Rechnung
zu tragen, steht eigentlich im Text schon drin, dass nichts passieren kann. (Abg Dr Herbert Madejski: Parallel ist
parallel! Nebeneinander! Nebeneinander laufend!) Ich habe Zeit, Herr Madejski,
mir spielt es keine Rolle. (Abg Günter
Kenesei: Dann gibt es auch noch Parallelkurven! - Weitere Zwischenrufe.)
Ich zitiere: "Auf Liegenschaften", und so
weiter, "sind", und jetzt kommt es: "sofern der Bebauungsplan
nicht anderes bestimmt", und dann geht es wieder weiter: "jedoch
maximal bis zu einer Tiefe von 40 Meter, Einkaufszentren zulässig".
Das heißt, es wird hier in erster Linie auf den Bebauungsplan abgestimmt. Das
ist das Entscheidende, aber das Maximum beträgt eben 40 Meter. Da brauchen
wir keine Definition, was parallel ist und was nicht parallel ist, sondern wenn
es der Bauplan sowieso anders bestimmt, dann können es nicht einmal
40 Meter sein, sondern dann kann es sogar darunter sein. Da ist auf
gewisse Bebauungs- und Geländeformationen ohne weiteres Rücksicht genommen.
Auch diese Befürchtung ist daher keineswegs berechtigt.
Zur Frage Hochhauskonzept: Selbstverständlich ist
nicht vergessen worden, dass die Frage des Hochhauskonzepts in der Bauordnung
verankert gehört - selbstverständlich, und im Zusammenhang damit natürlich der
§ 69! Was da schwammig sein soll, verstehe ich nicht.
Aber eines werden Sie von uns nicht erleben: Wenn
seitens der Feuerwehr berechtigte Bedenken bestehen und wenn der Branddirektor
zu dieser geplanten Höhe aus Sicherheitsgründen Bedenken anmeldet, dann werden
wir das ganz sicher nicht übergehen, sondern wir werden sehr wohl darauf
Rücksicht nehmen! Diese Frage ist allerdings noch nicht ausdiskutiert. Sie muss
erst entsprechend bereinigt und ausdiskutiert werden, damit man dann wirklich
weiß, was man machen kann. Nach dem derzeitigen Stand ist das nicht der Fall,
daher steht dieser Paragraf auch gar nicht drin, obwohl die Frage Hochhäuser
selbstverständlich auch in der Bauordnung in dieser neuen Form geregelt gehört.
Zur Frage "Wiener Zeitung" ja oder nein,
die angeschnitten wurde: Ich schätze das eher in Richtung kabarettistischer
Einlage ein, was Georg Fuchs hier vorgebracht hat. (Abg Georg Fuchs: Das ist
aber traurig, was Sie da sagen!) Jedenfalls ist eines klar: Die Erfahrung
zeigt, dass bei Ausschreibungen fast ausschließlich auf Grund der
Veröffentlichung im Amtsblatt die Angebote erfolgen und die "Wiener Zeitung"
eine untergeordnete Rolle spielt. Außerdem ist die Verbreitung der "Wiener
Zeitung" nicht eine solche, dass man meint, es ist unbedingt notwendig,
sie einzubeziehen. (Zwischenruf des Abg Georg Fuchs.)
Was für mich wesentlich wichtiger ist, ist die Tatsache,
dass Hausanschläge gemacht werden, wenn Änderungen in der Flächenwidmung
durchgeführt werden, und dass diese Dinge ins Internet gestellt werden. Das
wird sowieso gemacht. Aber es besteht tatsächlich die berechtigte Befürchtung -
so etwas ist schon einmal passiert -, dass durch einen Druckfehler ein Straßennahme
falsch geschrieben wurde und danach eine Neuauflage erforderlich geworden ist.
Das bedeutet eine gewaltige Verzögerung, auch für den, der an der Verwertung
des Grundstücks interessiert ist, und für diejenigen, die bauen wollen. Hier
geht es also auch im Interesse der Wirtschaft darum, dass solche Fehler nicht
passieren, und damit wird nun eine Fehlerquelle ausgeschaltet.
Die Rauchfänge bei Passivhäusern: Auch das war eher
etwas ins Kabarettistische gehend. Denn Tatsache ist - und das ist durch
Studien belegt -, dass eben ein Kamin zur Wärmeabfuhr da ist, und das tut er
auch. Das heißt, wenn man ihn im Passivhaus einbaut, macht man quasi schon von
vornherein eine Kältebrücke, die den Sinn des Passivhauses ganz in Frage
stellt. Daher ist das nicht sehr vernünftig, so sehr man dort auch isolieren
mag. Wenn im Passivenergiehaus irgendetwas nicht funktioniert, dann ist der
Stand der Technik heute sicherlich so, dass man das anders bereinigen muss als
dadurch, ein Loch in die Wand zu stemmen, ein Ofenrohr hineinzustecken und
darunter einen Kohleofen im Wohnzimmer hinzustellen. Das kann ja nicht der
technische Sinn eines Niedrigenergiehauses sein, denn dann ist der Sinn des Ganzen
sowieso schon zerstört. Das kommt daher sicherlich nicht in Frage und ist vor
allem völlig sinnlos. (Abg Georg Fuchs - auf Abg Rudolf Klucsarits deutend
-: Der Rauchfangkehrer ist Spezialist!)
Zur unentgeltlichen Abtretung von Straßengrund: Gerade
auf Grund der nunmehrigen Bestimmungen, die in der Novelle enthalten sind -
nicht hier im Abänderungsantrag, sondern schon in der Novelle -, erfolgt
eigentlich jetzt erst eine Beschränkung, die vorher überhaupt nicht der Fall
war. Das heißt, eigentlich kommt das den Wünschen entgegen, dass man eine
Begrenzung hat und nicht unbegrenzt unentgeltlich abtreten muss. Der Prozentsatz
ist eine Frage, ja, ich weiß, das kann woanders natürlich völlig anders sein.
Aber auch die städtische Struktur ist eben anders als jene auf dem flachen
Land.
Zu Frau Trammer: Ich glaube, niemand kann von mir
ernsthaft verlangen, dass ich auf alles eingehe, was hier gesagt wurde. Ich
kann nur den allgemeinen Rat geben, einmal die Bauordnung zu lesen. Denn was
Sie darüber behauptet haben, ist durch nichts nachzuvollziehen, außer
vielleicht durch Ihre blühende Fantasie. (Abg
Heike Trammer - ein umfangreiches Buch in die Höhe haltend -: Da können Sie
auch einen Blick hineinwerfen!)
Wenn Sie Ihre Kollegen fragen - es gibt Fraktionskollegen
von Ihnen, die schon vor Jahren in Bauordnungskommissionen drinnen waren, die
wissen, wie dort diskutiert wurde und dass dort nicht zentralisiert wurde, sondern
dass dezentralisiert wurde, dass eine Menge von
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