Landtag,
4. Sitzung vom 22.11.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 21 von 60
Zwangsstromabnahme!
Ansonsten bitte gibt es eine Ausgleichszahlung. Das ist keine EU-Regelung. Das
ist hausgemacht in Österreich! Das ist im Jahr 2000 durch Schwarz-Blau
beschlossen worden und das ist eine Vorteilspackung für Großbauern und
Papierindustrielle, die eben solche Kleinwasserkraftwerke besitzen, meine sehr
verehrten Damen und Herren! (Beifall bei
der SPÖ.)
Und hier fehlt
mir der Aufschrei. Hier fehlt mir der Aufschrei nach einer ungleichen
Behandlung! Hier fehlte mir der Aufschrei, dass Sie für Wien eintreten, für den
Wiener Umweltstandard und für die Wienerinnen und Wiener! Das möchte ich Ihnen
heute auch einmal sagen. (Aufregung bei
der ÖVP.)
Und weil Sie
immer so für Wien eintreten - also ich habe nach den heutigen Wortmeldungen das
Gefühl, Wien scheint Ihnen schon egal zu sein, denn ich denke auch an den
Kuschelkurs, den Sie in den letzten Tagen an den Tag gelegt haben, wenn es um
die Bundesregierung ...
Präsidentin
Erika Stubenvoll (unterbrechend): Herr Abgeordneter,
bitte zum Schluss zu kommen.
Abg Franz Ekkamp (fortsetzend): ...
um die Belastungen gegangen ist. Dann sollten Sie sich vielleicht eines
noch auf Ihren Weg mitnehmen (Große Aufregung
bei der ÖVP.): Die ÖVP wirbt immer mit einem Logo "100 Prozent
für Wien"! Tauschen Sie ein Wort aus: "ÖVP 100 Prozent gegen
Wien". (Beifall bei der SPÖ. -
Weitere Aufregung bei der ÖVP.)
Präsidentin
Erika Stubenvoll: Die
Aktuelle Stunde ist beendet.
Bevor wir zur
Erledigung der Tagesordnung kommen, gebe ich gemäß § 15 Abs. 2 im
Zusammenhang mit § 31 Abs. 1 der Geschäftsordnung bekannt, dass an
schriftlichen Anfragen von Abgeordneten des Grünen Klubs im Rathaus 1, des
ÖVP-Klubs der Bundeshauptstadt Wien keine, vom Klub der Wiener Freiheitlichen
auch keine und von den Sozialdemokraten auch keine eingelangt ist.
Vor
Sitzungsbeginn sind von Landtagsabgeordneten des Grünen Klubs im
Rathaus 1, des ÖVP-Klubs der Bundeshauptstadt Wien 1 und des Klubs
der Wiener Freiheitlichen 2 schriftliche Anträge eingelangt. Den
Fraktionen wurden alle Anträge schriftlich bekannt gegeben. Die Zuweisungen
erfolgen wie beantragt.
Herr Abg Franz Ekkamp hat gemäß § 30b der Geschäftsordnung
eine Gesetzesvorlage betreffend ein Gesetz, mit dem das Vergnügungssteuergesetz
1987 geändert wird, eingebracht. Diesen Antrag weise ich dem Ausschuss für
Finanzen, Wirtschaftspolitik und Wiener Stadtwerke zu.
Die Abgen
Rudolf Stark, Dr Wilfried Serles, Mag Gerald Ebinger und Dr Helmut GÜNTHER
haben gemäß § 30b der Geschäftsordnung eine Gesetzesvorlage betreffend
Änderung des Vergnügungssteuergesetzes 1987 eingebracht. Diesen Antrag weise
ich dem Ausschuss für Finanzen, Wirtschaftspolitik und Wiener Stadtwerke zu.
Wir kommen nun
zur Postnummer 1 (PrZ 460/01-MDBLTG) der Tagesordnung. Sie
betrifft den Tätigkeitsbericht 2000 des Unabhängigen Verwaltungssenats Wien an
den Wiener Landtag.
Ich begrüße
ganz herzlich die Präsidentin des Unabhängigen Verwaltungssenats, Frau DDr
Schönberger. Herzlich willkommen hier im Wiener Landtag! (Beifall bei der SPÖ.)
Ich bitte die
Berichterstatterin, Frau amtsf StRin Mag Brauner, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatterin
amtsf StRin Mag Renate Brauner:
Sehr geehrte Damen und Herren!
Der Bericht
liegt Ihnen vor. Ich bitte um Debatte und Beschlussfassung.
Präsidentin
Erika Stubenvoll: Zu diesem
Tagesordnungspunkt hat sich Frau StRin Mag Vassilakou zum Wort gemeldet. Ich
erteile es ihr.
StRin Mag
Maria Vassilakou: Sehr
geehrte Frau Präsidentin! Frau Stadträtin! Verehrte Frau UVS-Präsidentin! Hohes
Haus!
Die
alljährliche Debatte rund um den Bericht des UVS gehört auch zu jenen Debatten,
die sich jahrein, jahraus fast gleich zutragen. Und ich denke, es ist an sich
für jeden sehr, sehr ärgerlich, wenn Missstände und große Probleme, die seit
Jahren bestehen, einfach über Jahre hinweg verschleppt werden und sich überhaupt
nichts tut, sich eigentlich überhaupt nichts zum Besseren ändert. Aber in dem
Fall ist es, denke ich, besonders ärgerlich, denn der UVS ist ja nicht irgendetwas.
Der UVS ist doch jene Instanz, jene Behörde, die geschaffen wurde, um uns zu
kontrollieren. Das ist das, was geschaffen wurde, um die Verwaltung der Stadt
Wien und Ihre Entscheidungen zu kontrollieren.
Es ist aber
auch das, was geschaffen wurde, um die Einhaltung der Menschenrechte bis zu
einen gewissen Grad in Österreich zu kontrollieren. Es ist jene Instanz, die
geschaffen wurde, um sich dorthin wenden zu können, wenn beispielsweise Bürger
und Bürgerinnen Beschwerden im Zusammenhang mit der Polizei vorzubringen haben.
Wir dürfen auch nicht vergessen, dass sich diese Beschwerden in den letzten
Jahren schon auch gehäuft haben und dass wir dabei auch etliche Fälle gehabt
haben, die sich dann beim UVS sehr wohl auch als äußerst, wirklich äußerst
bedenklich erwiesen haben. Es ist letztlich etwas, das geschaffen wurde, um
Österreich einen bestimmten Standard an Rechtsstaatlichkeit und auch an
Stärkung der Zivilgesellschaft zu geben.
Nun müsste man
sich denken, wie sieht es denn dort aus? - Denn für mich ist es eigentlich eine
Selbstverständlichkeit, dass die Stadt Wien bemüht sein sollte, diesen UVS
möglichst gut auszustatten, möglichst alle Möglichkeiten zu geben, die er
braucht, um hier rasch zu arbeiten, mühelos zu arbeiten, effektiv zu arbeiten,
was ja auch im Sinne der Behörde, aber auch im Sinne der Bürger ist.
Der Bericht für den
Zeitraum 2000 sieht nicht viel anders aus, als der für 99, als der für 98 und
... (Abg Dr Helmut GÜNTHER: Seit 91!)
Seit 91, vielen Dank
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