Gemeinderat, 43. Sitzung vom 18.10.2023, Wörtliches Protokoll - Seite 33 von 122
Talente konzentrieren können. Die Kinder sollen gerne zur Schule gehen.
Wir haben den Anspruch, Wien zur kinder- und jugendfreundlichsten Stadt zu erheben. In Wien bleiben wir nicht stehen. Wir lassen niemanden zurück, insbesondere unsere Kinder nicht. Chancengleichheit und Gerechtigkeit sind mehr als bloße Schlagworte. Sie sind das Fundament, auf dem wir bauen wollen. Mit der Mutmillion setzen wir ein Zeichen, denn wir wollen nicht nur Chancen schaffen, sondern diese auch vervielfachen. Deshalb mein Appell: Stimmen Sie diesem Akt zu! - Danke. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)
Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Als nächster Redner ist GR Dipl.-Ing. Dr. Gara zu Wort gemeldet. Sie sind am Wort.
GR Dipl.-Ing. Dr. Stefan Gara (NEOS): Frau Vorsitzende! Geschätzter Herr Vizebürgermeister! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Ja, wir beschließen heute einen sehr wichtigen Baustein für das Bildungssystem, eine sehr wichtige Förderung, die hilft, Einrichtungen in der Erwachsenenbildung und Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche zu unterstützen.
Das ist wichtig, denn nur mit Mut gestalten wir Zukunft. Es gibt viele Lücken, die wir in unseren Systemen haben: im Bildungssystem, im Gesundheitssystem, et cetera. Man kann nicht alles sofort komplett verändern. Man braucht da auch oftmals Brücken. Dieser Baustein ist eine ganz wichtige Brücke in Richtung eines besseren Bildungssystems und in Richtung einer angstfreien Schule. (Beifall bei den NEOS.)
Diese Mutmillion schließt auch eine Lücke. Denn wir bekommen von Externen immer wieder sehr spannende Projekte vorgestellt, wirklich coole Dinge, auch von SchülerInnen selber gestaltet, von jungen UnternehmerInnen, von NGOs, von vielen. Oftmals ist es sehr schwierig, diese Projekte auch zu unterstützen. Genau da setzt diese Mutmillion an. Denn sie schafft einen Rahmen, damit man jenen, die wirklich gute Ideen haben, die Möglichkeit gibt, etwas zu machen. Ja, genau das ist Innovation: Dieser Chance diesen Raum zu geben, solche Projekte auch zu unterstützen.
Schließt es alle Lücken? - Natürlich nicht. Das können wir auch nicht, aber wir setzen Baustein für Baustein, um dieses Bildungssystem besser zu gestalten und einfach mit Mut in die Zukunft zu sehen. Wir geben eben diesen vielen externen Angeboten die Chance, auch genau auf die Bedürfnisse der Wiener SchülerInnen einzugehen. Ich finde das eine wirklich coole Geschichte. Ich habe auch mit LehrerInnen gesprochen, um sie zu fragen, na ja, das ist jetzt auch wieder ein Baustein. Viele sagen, ja, wir haben natürlich tagtäglich viele andere Probleme, aber diese Dinge helfen uns auch, dass externe Angebote unterstützend an die Schule kommen. Das ist das, was auch diese Unterstützung gibt, die Lehrerinnen und Lehrer brauchen.
Wir setzen ja nächstes Jahr mit dieser Mutmillion einen Schwerpunkt, der vor allem eines verbindet - das halte ich gerade auch in Zeiten wie diesen für ganz wesentlich -: Es verbindet Gesundheit und Bildung. Es schafft diese Brücke zwischen Gesundheit und Bildung. Der Fokus liegt da auf dem Thema der mentalen Gesundheit. Natürlich geht es aber auch um die physische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Bei diesem thematischen Rahmen angstfreie Schule geht es einfach darum, als Kinder Fähigkeiten und Fertigkeiten zu entwickeln, damit man sich auch diesen psychischen Belastungen in Zukunft besser stellen kann. Da geht es wirklich sehr stark auch um Prävention. Da geht es darum, zu lernen, wie man auch selber mit mentalen Schwierigkeiten umgeht. Denn das ist quasi diese erste Basis: Schaffe ich es selber, aus einer solchen Krise herauszukommen? Denn das ist etwas, was mich für mein ganzes Leben stärkt. (Beifall bei den NEOS.)
Denn ohne umfassende psychische und physische Gesundheit können wir in einem modernen Bildungssystem den Ansprüchen nicht gerecht werden. Das wird nicht funktionieren. Wir müssen über psychische Gesundheit und über die Freiheit von Angst, über Mobbing und wie man damit umgeht, et cetera lernen. Wir können nicht jedes einzelne Kind für sich schützen, sondern es ist die Hilfe zur Selbsthilfe. Das ist, glaube ich, ein ganz wesentlicher Punkt. Ich freue mich auch auf die vielen Einreichungen, die diesbezüglich kommen und die genau dieses Thema wahrnehmen - auch sehr stark in Richtung dieser Hilfe zur Selbsthilfe. Denn was wir fördern und unterstützen müssen, ist genau diese mentale Fitness. Die macht uns als Menschen resilient. Diese Resilienz lernt man vor allem als Kind und als Jugendlicher. Da haben wir die größte Chance, die Voraussetzungen zu schaffen, damit Kinder und Jugendliche resilient werden.
Daher bin ich froh, dass wir genau dieses Motto im ersten Jahr setzen, weil es genau dort ansetzt: Aus den Krisen, aus denen wir kommen, und in den Krisen, in denen wir uns befinden. Das ist quasi ein Übergang aus der Corona-Pandemie zu diesen vielen Konflikten jetzt. Auch das Thema Klimawandel macht sehr vielen Kindern Angst. Auch da sind viele Dinge, mit denen man sich beschäftigen muss. Ich bin wirklich froh, dass wir hier auch Externen die Chance geben, ihre innovativen Ideen einzureichen und Bildungsangebote zu gestalten, mit denen wir unsere Schulen besser machen und diese Schulen auch mit Zukunft und Mut gestalten.
Vieles, was wir und vor allem auch die Kinder heute in den sozialen Medien sehen, ist ja eine enorme Belastung. Viele Dinge sind aus dem Kontext gerissen, sodass man gar nicht weiß, wie man mit diesen Bildern und Botschaften umgehen soll. Auch da ist es wichtig, dass wir auch gerade jetzt, zum Beispiel bei diesem schrecklichen Attentat, diesem schrecklichen Terroristenüberfall in Israel, eine Sofortmaßnahme gesetzt haben, um ihnen letztendlich auch in den Schulen Informationsmaterial über diesen gesamten Kontext zu geben. Auch das ist eine wichtige Maßnahme und auch eine wichtige Präventionsmaßnahme, um die Kinder und Jugendlichen dort abzuholen, wo sie stehen, nämlich in Ungewissheit, in Angst und in Unsicherheit. Wir wollen ihnen eigentlich einen Raum geben, wo sie diese Sicherheit haben.
Reichen all diese Angebote? - Natürlich reichen sie nicht. Ich sage aber auch - und da möchte ich schon auch ein bisschen in deine Richtung sprechen, Felix -: Ja, viele,
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