Gemeinderat, 38. Sitzung vom 24.05.2023, Wörtliches Protokoll - Seite 120 von 146
viele interessante gemeinsame Erfahrungen machen können. Ich glaube, es ist sehr wichtig, vor allem für die Sicherheit, nämlich die soziale Sicherheit und die körperliche Sicherheit für Frauen in Wien zu wirken.
Es hat sich die Kultur relativ lange durch mein politisches Handeln gezogen. Im Bezirk ist man ja als Bezirksvorsteher-Stellvertreter so eine Art Breitbandpolitiker. Da muss man alles machen, macht auch gerne alles. Das ist aber eine gute Lehre für hier im Gemeinderat und im Landtag. Ich war jahrelang im Ausschuss für Umwelt, jetzt heißt er halt Klima, aber prinzipiell, was die Umwelt betroffen hat. Integration war mein erster Ausschuss hier im Jahr 2005, und ja, jetzt ist bei mir noch die Gesundheit dazugekommen, wo es mir echt leid tut, denn jetzt habe ich mich sehr in dieses Thema hineingelebt und möchte es auch nicht ganz auslassen. Ich werde auf jeden Fall im Rahmen als Seniorensprecherin, -vertreterin, was ja nicht an ein Mandat gebunden ist - Harry Kopietz ist da zum Beispiel drinnen und viele andere auch - in dieser Plattform bleiben. Es ist im Moment ja auch niemand anderer so geeignet wie ich, denn das ist ja natürlich auch an das Geburtsdatum gebunden. (Allgemeine Heiterkeit und Beifall.)
Ich bedanke mich für das Vertrauen seitens meiner Fraktion und ich muss diesen Dank auch für viele posthum aussprechen. Es war seinerzeit Dr. Erwin Hirnschall - von mir sehr geschätzt -, der es mir möglich gemacht hat, in die Politik einzusteigen. Es waren bis heute mehrere Landesobleute, Bundesobleute, hier herinnen zwei Bürgermeister, mehrere Bezirksvorsteher, also es ist eine lange Phase. Ein wirklich massiver Einschnitt in dieser Zeit war die Digitalisierung oder die Anfänge der Digitalisierung. Junge Menschen hier herinnen können sich das nicht mehr vorstellen, aber ich habe meine ersten Anträge auf einer IBM-Kugelkopf geschrieben, und das hat man dann irgendwo vervielfältigt. So war das. Das möchte ich jetzt auch nicht mehr, und es ist ja gut, dass sich das entwickelt hat, aber das ist dann sehr schnell gegangen und hat auch die Herausforderungen durchaus verändert, schnell zu sein und ganz anders zu reagieren. Das war schon ein großer Sprung, der uns auch in der Politik erreicht hat, und heute mit DigiPol, das dem einen oder anderen mehr oder weniger Freude bereitet, sind wir halt auch hier angekommen. Ich glaube, die Digitalisierung wird in weiten Bereichen noch sehr notwendig sein, um die Systeme zukunftsfit zu machen.
Ich bedanke mich hier herinnen vor allem aber auch bei den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Landtagskanzlei, die mich vor allem in der Zeit des Präsidentenseins hier als Zweite Landtagspräsidentin - das war schon eine sehr schöne Funktion, das hat mich auch wirklich sehr mit Respekt erfüllt, das muss ich schon sagen - begleitet und unterstützt haben. Ohne sie, das wissen alle, wäre vieles nicht möglich. Natürlich bedanke ich mich bei allen unseren Klubmitarbeitern, die jetzt noch aktiv sind, aber es sind ja auch viele ehemalige, das ist ja einem Wechsel unterzogen, leider lebt auch manch einer unserer Wegbegleiter nicht mehr. An die denke ich aber auch gerne zurück, denn sie waren alle ganz tolle Menschen. Auch hier herinnen haben wir ja in der Zeit doch viele Kollegen verabschieden müssen. Ja, das gehört eben auch dazu, neue Gesichter oder Menschen, die halt gehen und in einen anderen und neuen Lebensabschnitt einsteigen.
Ich gehe nicht in Pension, dazu fühle ich mich überhaupt noch nicht bereit, auch wenn ich 65 Jahre alt bin, aber ich werde durchaus weiterhin sozusagen eine Aktivität betreiben. Das muss ich noch ein bisschen organisieren. Ich werde im August zum ersten Mal Großmama. Ich freue mich auch schon darauf. (Allgemeiner Beifall.) Es ist nicht mein Verdienst, da habe ich nicht viel dazu getan, aber ich freue mich. Das ist ein schöner Umstand. Wer es schon von sich selber kennt, der weiß das, wer aktuell kleine Kinder hat, der weiß auch, wie schön das im Leben ist, das ist ganz klar.
Für all diese Bandbreite an Generationen ist es hier natürlich die Aufgabe zu wirken. Ich habe mich nach bestem Wissen und Gewissen bemüht, das zu erfüllen. Ich sage jedenfalls Dankeschön. Ich habe schon viele Sachen gemacht, ich war übrigens noch nicht Bundesrätin und Nationalrätin. Das sage ich jetzt nur. (Allgemeine Heiterkeit und Beifall.)
Mit der Fitness schaut es ganz gut aus, müde bin ich auch noch nicht. Es ist 21.45 Uhr, wir haben heute noch einiges vor uns. Damit schließe ich und wünsche Ihnen allen persönlich wirklich alles Gute und ich wünsche erfolgreiches Wirken hier im Wiener Gemeinderat und auch im Wiener Landtag, wo wir ja keine Sitzung mehr haben. (Langanhaltender, stehend dargebrachter, allgemeiner Beifall. - StR Dominik Nepp, MA überreicht der das Rednerpult verlassenden Rednerin Blumen. - Zahlreiche GemeinderätInnen aller Fraktionen umarmen die Rednerin oder reichen ihr die Hand.)
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Liebe Kollegen, ich darf bitten, die Verabschiedungen und die Gratulationen nach dem Tagesordnungspunkt zu machen.
Liebe Veronika, du hast gesehen, mit Standing Ovations wirst du nicht verabschiedet, weil alle froh sind, dass du endlich das Haus verlässt, sondern weil du durchaus ein sehr, sehr wertvolles Mitglied unseres Hauses und auch unseres Parlaments bist. Du musst dir jetzt auch von mir ein paar Worte anhören. Du hast mir zwar schon viel weggenommen, muss ich sagen, aber ein paar Sachen sind mir noch eingefallen.
Ich habe heute herumgefragt, was denn so der Tenor ist, dass du ausscheidest, und ich habe eigentlich nur gute Nachrichten gehört. Ich habe gehört, du hast Handschlagqualität, ich habe gehört, du bist sehr herzlich, ich habe gehört, du hast Spaß und Lust an der Diskussion, du kannst auch über dich selbst lachen, du hast eine ruhige und ausgeglichene Art.
Du warst als Präsidentin fachlich gut und sehr gut, hast eine ruhige Hand gehabt und warst ausgeglichen, wie überhaupt deine Art ruhig und ausgeglichen ist. Man darf dich aber auch nicht unterschätzen, denn da ist schon auch Potenzial drinnen, um seinen Standpunkt auch ordentlich auf den Punkt zu bringen und auch ordentlich auf den Tisch zu legen. Dafür möchte ich dir danken.
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