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Gemeinderat, 33. Sitzung vom 25.01.2023, Wörtliches Protokoll  -  Seite 11 von 106

 

ist auch der Sinn von Rechnungshofüberprüfungen, dass man dann auch einen Außenblick auf die internen Abläufe und Prozesse bekommt, und das ist gestern auch sehr schön zum Ausdruck gekommen.

 

Der Bericht, den Sie jetzt nachgefragt haben, wurde gestern nicht aufgerufen, aber zu Ihrer Fragestellung: Ja, ich habe dazu eine ganz klare Meinung. Wir werden auch im Sinne des Klimaschutzes ständig versuchen, zu verbessern, die Wege für die Lieferung von Essen oder Essensbestandteilen oder die Grundlagen für Essen, die Grundstoffe für Essen, auch die Zufahrtswege so kurz wie möglich zu halten. Wir schauen erstens einmal auf die Bioproduktion mit einem sehr hohen Bioanteil, und zweitens schauen wir darauf, dass es vor allem regionale Versorger sind, die in diesen Bereichen die Grundstoffe dafür liefern. Das betrifft den Wiener Gesundheitsverbund genauso wie das KWP zum Beispiel, der zweitgrößte Koch sozusagen in unserer Stadt, in meinem Ressort. Das ist eine ganz klare Strategie und wir können gerne einmal über all diese Themenfelder berichten. Da gibt es eine eigene Strategie und eine ganze Reihe von Mitarbeitern, die sich genau mit diesen Fragen beschäftigen, um es ökologisch und ökonomisch so sinnvoll wie möglich zu gestalten.

 

Der Bericht, den Sie angesprochen haben, zeigt auch ganz gut den Verbesserungsmechanismus, der stattgefunden hat. Der Wiener Gesundheitsverbund hat ja berichtet, dass die Kritik an der Gestaltung der Speisepläne aufgegriffen worden ist. Mitarbeiter, die in dieser Fragestellung spezialisiert sind, sind auch in die Erstellung der Speisepläne, auch der ganzen Spezialmenüs, die es für die unterschiedlich erkrankten Personen und Patienten gibt, involviert. Ich glaube, da können wir ganz zufrieden sein. Das hat eigentlich der Bericht gezeigt, und deswegen war es auch nicht überraschend, dass er gestern nicht zur Diskussion aufgerufen wurde.

 

Ich glaube also, dass wir erstens zufrieden damit sein können, wie der Wiener Gesundheitsverbund mit den Berichten umgegangen ist. Zweitens sehen wir, dass Verbesserungsvorschläge aufgegriffen und auch sofort umgesetzt werden. Drittens werden wir niemals perfekt sein und wir werden ständig weiterlernen müssen. Ich halte das für anständig, dass eine Organisation auch versteht, dass sie einen ständigen Lernprozess haben muss, und ich habe das Gefühl, dass der Wiener Gesundheitsverbund genau dieses Selbstverständnis hat.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Vielen Dank, Herr Stadtrat. Damit ist die 3. Anfrage beantwortet.

 

9.51.00†VBgm.in Kathrin Gaál - Frage|

Die 4. Anfrage (FSP-82153-2023-KSP/GM) wurde von Frau GRin Mag. Haase gestellt und ist an die Frau Amtsführende Stadträtin der Geschäftsgruppe für Wohnen, Wohnbau, Stadterneuerung und Frauen gerichtet. In dieser Anfrage geht es um Ergebnisse und Erkenntnisse aus dem 3. Gleichstellungsmonitor der Stadt Wien. (Kürzlich wurde der dritte Gleichstellungsmonitor der Stadt Wien veröffentlicht, der anhand von 12 Themen und 160 Indikatoren die Lebenssituation der Wienerinnen in Daten abbildet - welche frauenpolitischen Erkenntnisse lassen sich aus den aktuellen Zahlen ablesen?)

 

Guten Morgen, Frau Stadträtin. Bitte.

 

VBgm.in Kathrin Gaál: Schönen Guten Morgen, Herr Vorsitzender! Schönen guten Morgen, liebe Kolleginnen und Kollegen! Schönen guten Morgen, Frau Gemeinderätin!

 

Mit dem Wiener Gleichstellungsmonitor wurde 2013 ein Instrument entwickelt, das den Grad der Gleichstellung erfasst und ihn analysiert und somit für uns alle auch sichtbar und nutzbar macht. Der mittlerweile 3. Wiener Gleichstellungsmonitor geht der Frage nach, wie sich die Lebenssituation von Männern und Frauen verändert hat, vor allem in den letzten Jahren. Dazu wurden die Entwicklungen anhand von zwölf Themenfeldern analysiert, wie zum Beispiel Arbeit, Ausbildung, Freizeit, und einiges mehr. Ganz allgemein unterstreicht der Wiener Gleichstellungsmonitor auch die Ergebnisse, die wir bei der Frauenbefragung bekommen haben, denn es geht den Frauen um mehr Zeit, mehr Raum und mehr Chancen. Der Wiener Gleichstellungsmonitor zeigt auch, dass die Erwerbsbeteiligung von Frauen in Wien steigt, er zeigt aber auch, dass es wenig Veränderung gibt, was die unbezahlte Arbeit betrifft. Frauen arbeiten außerdem viel, viel mehr in Teilzeit als Männer. 29 Prozent der alleinlebenden Frauen und 53 Prozent der in Paaren mit Kindern lebenden Frauen sind teilzeitbeschäftigt. Nur, um einen Vergleich zu ziehen: Bei den Männern ist es so, dass 17 Prozent der alleinlebenden Männer und 13 Prozent der Männer in Paaren mit Kindern teilzeitbeschäftigt sind.

 

Das ist natürlich eine Entwicklung, die sich auch auf den Gender Pay Gap auswirkt. Grundsätzlich zeigt dieser ein eher, um es vorsichtig zu formulieren, positives Bild. Da ist natürlich förderlich, dass wir in Wien eine sehr gute Infrastruktur haben, was die Kinderbetreuung betrifft, was die Pflege betrifft, was die Bildungseinrichtungen betrifft, und dass wir in Wien auch sehr viele Jobs mit einem hohen Qualifikationsniveau haben. Nichtsdestotrotz ist das alles nicht genug, das wissen wir alle. Ich glaube, ich darf auch für uns alle hier im Raum sprechen, dass wir natürlich eine absolute Chancen- und Einkommensgerechtigkeit, vor allem aber eine eigenständige Existenzsicherung für die Wienerinnen haben wollen.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 1. Zusatzfrage kommt von der FPÖ. Frau GRin Matiasek, bitte.

 

9.53.09

GRin Veronika Matiasek (FPÖ): Danke, Herr Vorsitzender! Guten Morgen, Frau Stadträtin!

 

Es ist eine Reihe von Kapiteln in diesem Monitor drinnen, und ich habe mir ganz besonders das Thema Gewalt angeschaut, das uns ja allen sehr am Herzen liegt. Wir beschäftigen uns mittlerweile schon viele Jahre damit, und es ist durch die Fälle auch klar, dass wir ein fünftes Frauenhaus gebraucht haben und leider nicht eines schließen konnten und dass die Gewalt im Steigen ist. Wenn man da die Anzahl der Meldungen der Polizei an die Interventionsstelle anschaut, dann fällt auf, dass diese einerseits anfangs zwar im Ansteigen war, aber andererseits - das steht auch drinnen - im Verhältnis zur Bevölkerung eigentlich gesunken ist. Für die Zeit von Corona und den Lockdowns gibt es eigentlich überhaupt kein solides Zahlenmaterial, und danach, ab 2020, hat die Polizei ihre statistische Erfassung geändert, und an die Interventionsstelle ist somit, so entnehme ich das dem Bericht, kein

 

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