Gemeinderat, 25. Sitzung vom 28.06.2022, Wörtliches Protokoll - Seite 64 von 106
Durchzugsverkehr. Im Hinblick auf die Geräuschkulisse des motorisierten Verkehrs ist es dort insgesamt sehr leise. (GR Anton Mahdalik: Aber rundherum ist es lauter!) Nun ja: Irgendwo muss man ja fahren! Aber da habe ich eine gute Idee: Man kann das natürlich auch noch leiser machen, indem man dort zum Beispiel eine Tempo 30-Zone einrichtet. Wobei man anmerken muss, dass die Wohngebiete im 2. Bezirk eigentlich alle 30er Zonen sind, was natürlich ganz im Sinne der Bevölkerung ist.
Das ehemalige Nordbahnhof-Viertel geht aber über diesen Bednar-Park hinaus, und dieses Gebiet wird bis heute weiterentwickelt. Vielleicht haben Sie davon gehört: Unter dem Titel „Freie Mitte - Vielseitiger Rand“ entsteht dort eines der derzeit überhaupt größten neuen Grünareale in dieser Stadt. Rundherum findet überwiegend verdichteter Wohnbau statt, zum Teil sind es aber auch gemischte Nutzungsgebiete, und das Parkareal in der Mitte ist so groß, dass es über mehrere Jahre hinweg in Etappen eröffnet wird. Dieses Gebiet ist, wie gesagt, ehemaliges Bahnareal, und ich finde es besonders reizvoll, dass einige Elemente aus diesem Bahnareal aufgegriffen werden und auch weiter vor Ort bleiben werden, zum Beispiel eine ehemalige Bahnbrücke und Gleisstücke, sodass in diesem Areal in Erinnerung bleibt und die Bevölkerung auch ein bisschen nachvollziehen kann, was sich da historisch getan hat. Ein Element, das ebenfalls dort bleiben wird, ist die ehemalige Wasserladestation, die der Bevölkerung mit dem Namen Wasserturm bekannt ist. Diese Wasserladestation hat ein sehr schönes altes Ziegelmauerwerk, was sozusagen ein sehr schönes Erleben möglich macht, und es soll auf jeden Fall auch eine Nachnutzung geben. - So viel zu einem von vielen Supergrätzln.
Ganz kurz möchte ich noch das Viertel Zwei nennen. Sie werden es vielleicht kennen, denn dort hat die OMV ihr Headquarter. Dieses liegt direkt neben dem Grünen Prater und ist ein komplett autofreies Gebiet, und das funktioniert ganz hervorragend. Es ist dies auch ein sehr schönes Wohngebiet und auch gut dafür geeignet, einfach einmal durch dieses zu spazieren. Ich möchte Sie einladen, dass Sie sich das einmal anschauen.
Die Fortsetzung des Viertel Zwei ist das Viertel Zwei Plus, wo es auch einen künstlichen See gibt, durch den die Aufenthaltsqualität tatsächlich sehr erhöht wird. (GR Anton Mahdalik: Dort gibt es keine einzige Sozialwohnung!) Die Erfahrungen, die in den anderen Supergrätzln gemacht wurden, werden dort aufgegriffen und weiterentwickelt. Auch die Seestadt ist im Prinzip großteils ein Supergrätzl, ebenso auch das Sonnwendviertel.
Was will ich zusammenfassend damit sagen? - „Wien kann Supergrätzl“, das haben wir mehrmals bewiesen, daher bin ich sehr zuversichtlich, dass auch das Supergrätzl in Innerfavoriten ein Erfolg sein wird. Ich bedanke mich noch einmal für die Unterstützung von allen Seiten hier, von den Dienststellen, von den Kolleginnen und Kollegen im Ressort und vor allem auch vom 10. Bezirk, der tatkräftig mithilft, diesen Bezirk wirklich aufzuwerten und weiterzuentwickeln. - Danke. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Ich bitte noch um Desinfektion. Danke. - Als Nächster zum Wort gemeldet ist Herr GR Kieslich. Die selbstgewählte Redezeit beträgt 10 Minuten, die FPÖ hat noch 20 Minuten Redezeit, ich stelle jetzt aber einmal 10 Minuten ein. Bitte.
GR Wolfgang Kieslich (Klubungebundener Mandatar): Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Frau Stadträtin! Sehr geehrte Damen und Herren, die Sie nicht hier im Rathaus, aber vielleicht ein paar am Livestream sind!
Im Gegensatz zum Kollegen Juraczka habe ich ein bisschen mehr Zeit und kann ein bisschen ausgiebiger auf meine Vorrednerinnen und Vorredner eingehen. Kollegin Sequenz ist leider nicht da. Ich muss ihr einmal recht geben. Die wirklichen Player dieser Stadt sind ja die Menschen, also die Bevölkerung dieser Stadt und nicht wir oder irgendwelche Stakeholder. Ich bin ja ganz bei ihr. Es ist zu heiß in den Schulen, die Kinder schwitzen, es ist ungut. Auch wenn man mit den Öffentlichen fährt, schwitzt man sich zu Tode, in Wien, als einziger Stadt der Welt sogar noch mit Masken, dass man noch ein bisschen mehr davon hat. Ich wäre dafür, wir machen einen Gemeinschaftsantrag, verpflichtender Ausbau oder Installation von Klimageräten in allen öffentlichen Verkehrsmittel und Schulen. Wir sind dafür. (Beifall bei der FPÖ.)
Ich möchte gleich weitergehen bei den GRÜNEN und komme zu Kollegen Stark. Es zeigt sich wieder einmal das wahre Gesicht und da muss man froh sein, dass man Rote in der Stadtregierung hat, wenn man den GRÜNEN zuhört. Es ist nicht genug, wenn Radwege gebaut werden, sie haben statt Autospuren errichtet zu werden, damit man die Autofahrer noch verdrängt. Also das, was die Stadtregierung mit Maß und Ziel macht, ist noch zu wenig.
Also Radfahrer her, Autofahrer weg, das ist grüne Politik. Ich finde es ja gut von der Frau Stadträtin - es geht mir leider so, seitdem ich im Gemeinderat bin, muss ich sie doch hin und wieder oder doch sogar regelmäßig loben -, wenn sie sich mehr mit der Stadtstraße und mit dem Lobau-Tunnel beschäftigt als mit der Verkehrswende. Bravo, sage ich nur dazu. Nur, die Suppe habt ihr der Stadträtin selber eingebrockt, liebe GRÜNE.
Aber gut, lassen wir einmal die Vorredner beiseite, kommen wir zum öffentlichen Verkehr, jedes Mal mein Schwerpunkt. Er liegt mir am Herzen, ich bin ein Simmeringer. Dort ist er einfach unterentwickelt, und in vielen weiteren Flächen- und Außenbezirken detto. Wir erleben tagtäglich die Konsequenzen oder die Auswirkungen der U2/U5-Baustelle, es gibt Staus, es gibt Dreck, es ist nicht lustig für die Anrainer und natürlich auch nicht für die Autofahrer, die im Stau stehen.
Der Ausbau der U2 und der U5 ist wichtig, sehr gut sogar, dass nach Hernals hinaus doch noch ein bisschen etwas weitergeht. Grundsätzlich aber, der Ausbau dieser zwei U-Bahnlinien wird in einem Gebiet vorgenommen, das verkehrsmäßig, öffentlicher-Verkehr-mäßig, eh schon sehr gut erschlossen ist. Das sage nicht nur ich, das sagen alle Verkehrsexperten.
Umso wichtiger ist der Ausbau draußen, außerhalb des Gürtels, in Simmering, in Favoriten. Kollege Ju
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