Gemeinderat, 25. Sitzung vom 28.06.2022, Wörtliches Protokoll - Seite 11 von 106
draufschauen muss, immer reflektieren muss, immer bereit sein muss zu evaluieren. Volkstheater, Josefstadt, Theater der Jugend, aber auch im Bereich der Klein- und Mittelbühnen ist es gelungen, fast eine halbe Million mehr einzubringen.
Im Bereich der Musik wurden die kleinen und mittleren Ensembles mit über 20 Prozent besser dotiert, auch die Kooperation mit dem Konzerthaus ist hervorzuheben. - Nachdem eine Kollegin ausgefallen ist, werde ich heute auch noch zwei, drei Minuten länger sein. - Die Wiener Symphoniker: Die Wiener Symphoniker sind ein Orchester, das in der Champions League spielt. Wir haben die glückliche Situation, dass wir in dieser Stadt mit den Philharmonikern und den Symphonikern zwei große Orchester haben - die Symphoniker sind ein Orchester der Stadt Wien -, und das Radio-Symphonieorchester, das muss man auch wirklich sagen, ist auch am besten Weg, an der Spitze mitzumischen.
Das wäre natürlich im Sport locker, wenn Rapid und Austria in der Champions League wären, aber das ist uns noch nicht gelungen, das ist noch eine Herausforderung. (GR Mag. Manfred Juraczka: Wird schon!) - Wird schon, natürlich, aber zuerst kommt einmal bei Rapid die Mission 33, und dann reden wir weiter. (GR Mag. Manfred Juraczka: Wir haben eh nicht von Rapid geredet!)
Die Wiener Symphoniker spielen in der obersten Liga, haben Gastspiele, die von höchstem Erfolg sind, werden in 3, 4 Wochen die Bregenzer Festspiele zum 76. Mal als Hausorchester bespielen, und haben eine Wirkung, die weit über Wien hinausgeht. Sie sind sozusagen Botschafter Wiens in der ganzen Welt, und daher ist, glaube ich, unser Fokus hier ganz, ganz wichtig.
Zu den Museen der Stadt Wien wird mein Kollege Neumayer etliches sagen, aber auch da gibt es gute Fortschritte, auch beim Wien Museum. Auch das Projekt Fotomuseum ist ganz besonders hervorzuheben, und auch das Projekt SHIFT möchte ich noch nennen, weil es ein Projekt ist, das über mehrere Disziplinen hinausgeht.
Zum Bereich Film wird noch gesprochen, aber Viennale, Gartenbaukino, Förderung, Unterstützung Stadtkino, Filmarchiv, Filmmuseum, das sind schon Dinge. Wenn man auch noch an den Film von Wien denkt, wo man um 1 Million auf 11,5 Millionen EUR aufgestockt hat, oder an die Sanierung Gartenbaukino um 2 Millionen EUR Zuschuss, dann ist das schon sehr, sehr beeindruckend.
KÖR, Kunst im öffentlichen Raum, macht eine gute Arbeit, mit mehr Mitteln ausgestattet. Über die Stadtteilkultur, Basis.Kultur.Wien, wird mein Kollege Peko Baxant noch sprechen, und die Wiener Festwochen sind ebenfalls im Fokus unserer Aufmerksamkeit.
Die MA 7 hat im Berichtsjahr 2021 285 Millionen Ausgaben gehabt. Von 6.000 Anträgen sind immerhin 3.600 positiv erledigt worden, das ist ein gutes Zeichen. Ich möchte aber auch noch die Magistratsabteilung 8, das Wiener Stadt- und Landesarchiv und die Magistratsabteilung 9, die Wienbibliothek, erwähnen, weil dort auch ausgezeichnete Arbeit geleistet wird.
Meine sehr verehrten Damen und Herren, geschätzte Kolleginnen und Kollegen, ich möchte als Vorsitzender des Ausschusses die Gelegenheit wahrnehmen, mich ganz, ganz besonders bei der Frau Stadträtin und bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Geschäftsgruppe bedanken. Ich bedanke mich bei den MitarbeiterInnen der angesprochenen Magistratsabteilungen.
Ich bedanke mich bei den Mitgliedern des Kulturausschusses, bei allen Fraktionen. Ich freue mich ja, auch wenn es manchmal kontroversiell zugeht, dass wir im Kulturausschuss jetzt auch ein bisschen die Emotionalität und die Leidenschaft spüren, und das ist gut so. Ich bedanke mich unterm Strich bei allen Fraktionen für die konstruktive Zusammenarbeit, und ich wünsche den beiden erkrankten Kolleginnen und Kollegen Anderle und Eppinger alles Gute und eine baldige und rasche Genesung. In diesem Sinne vielen herzlichen Dank. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)
Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Die Redezeit waren 13 Minuten, fraktionelle Restredezeit sind 32 Minuten. Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau GRin Matiasek. Ich erteile es ihr. Fraktionelle Restredezeit 9 Minuten.
GRin Veronika Matiasek (FPÖ): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Frau Stadträtin! Sehr geehrte Damen und Herren!
Vieles wäre zu sagen, neun Minuten lassen das leider nicht zu. Blicken wir auf 2021, so müssen wir feststellen, dass wir noch weit davon entfernt waren, dass der Kulturbetrieb wieder so läuft, wie man es sich vielleicht 2020 erhofft hätte. Wien hat natürlich weiterhin die Kulturschaffenden unterstützt, selbstverständlich auch mit unser Unterstützung, weil wir nicht wollen, dass Kulturschaffende ins Prekariat gestürzt werden.
Gerade aber, wenn wir viel unterstützen, ist eben größte Transparenz notwendig, um da auch wirklich Gerechtigkeit walten zu lassen. Auch 2022 werden wir nicht von einem Vollbetrieb sprechen können, denn nach wie vor wirkt einerseits die Corona-Krise und andererseits steht eben die nächste Krise vor uns, die Finanzkrise, die die Leute dazu zwingt zu sparen. Und ja, leider muss bei nicht notwendigen Dingen eingespart werden. Es haben schon bereits diverse Menschen ihre Theater-Abos gekündigt. Das hat damit zu tun, dass sie nicht mehr gewillt sind, Geld für etwas auszugeben, was ihnen auch nicht mehr so gefällt oder nicht ein so großes Anliegen ist. Sie alle werden das in Ihrem Bekanntenkreis kennen. Da schließe ich an meinen Vorredner Dr. Gorlitzer an. Ja, es reicht nicht, ein Theater um viel Geld technisch zu sanieren, wir müssen auch schauen, und das ist eine Verantwortung, dass Häuser laufen, dass eine Halb- oder Viertelauslastung eines Hauses wirklich ein Ausnahmefall ist. So etwas darf einfach nicht vorkommen bei einem Theater, das so viel Unterstützung hat, das aber auch so eine Tradition und so einen Ruf und so einen Namen hat. Ich glaube, dahin muss man eben auch einen Fühler ausrichten, dass man sagt, ein volles Haus ist keine Schande. Ganz im Gegenteil, ein volles Haus in der Kultur, das ist ein Erfolg. Das muss man so sehen. (Beifall bei der FPÖ.)
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular