«  1  »

 

Gemeinderat, 25. Sitzung vom 28.06.2022, Wörtliches Protokoll  -  Seite 6 von 106

 

schaffen so Zugehörigkeit und Teilhabe der unterschiedlichen Communities am Leben der Stadt, wodurch letztendlich auch Gemeinschaft entsteht.

 

Sie sind niederschwellig, sie sind partizipativ, integrativ, interkulturell, und auch 2021 hat es neue Ankerzentren gegeben, etwa die SOHO Studios in Ottakring oder der Schlingerhof in Floridsdorf, zwei Ankerzentren, die sich der bildenden Kunst widmen. Auch da sehen Sie eines, nämlich das Leitmotiv, Kultur raus aus dem Zentrum, quer durch die Stadt zu verteilen.

 

Ich möchte auch über das Thema Erinnerungskultur sprechen, weil es ein wichtiger Bestandteil unserer Wiener Kulturpolitik ist. In Wien stehen wir immer ganz entschieden gegen rassistische, gegen hetzerische, gegen antisemitische, gegen homophobe und gegen transphobe Tendenzen auf, weil Wien eine weltoffene Stadt ist, eine Stadt, in der wir Vielfalt statt Einfalt leben und wir Vielfalt in Wien auch immer als Chance begreifen.

 

Die Erinnerungskultur zeigt sich etwa in unserem Umgang, alle belasteten Straßennamen in Wien mit Zusatztafeln zu versehen. Apropos Erinnerungskultur, ich freue mich auch sehr über die Umsetzung, die wir heuer angegangen sind, des Denkmals für Männer und Frauen, die Opfer der Homosexuellenverfolgung der NS-Zeit wurden, ein wunderbar schöner Entwurf von Sarah Ortmeyer und Karl Kolbitz. Es heißt „Arcus - Schatten eines Regenbogens“, es wird im Resselpark stehen. Wenn man es sieht, berührt es einem in der Sekunde im Herzen, weil man sofort erkennt, da geht es um Trauer, da geht es um Erinnerung, da geht es um Gedenken. Ich freue mich, dass wir mit diesem Projekt das zu Ende bringen, was 2006 in dieser Stadt begonnen hat, nämlich ein Dialog darüber, ein Landmark in dieser Stadt zu setzen und einen Ort der Erinnerung zu schaffen. (Beifall bei den NEOS und von GRin Mag. Nicole Berger-Krotsch.)

 

Wenn wir beim Resselpark und bei „Arcus - Schatten eines Regenbogens“ sind, dann sind wir natürlich auch beim Wien Museum. In jedem Kulturausschuss hören wir, von der Frau Stadträtin vorgetragen, die Baufortschrittsberichte aus dem Wien Museum. Vielleicht wird irgendwann einmal, wenn das Wien Museum fertig ist, die Sammlung dieser Baufortschrittsberichte selber ein Ausstellungsobjekt im Wien Museum, wer weiß das schon.

 

In dem Zusammenhang möchte ich mich aber sehr herzlich bei Direktor Matti Bunzl für das gute Miteinander bedanken, auch bei Direktorin Christina Schwarz, sehr herzlichen Dank für das gute Miteinander. Meine Vorfreude auf das neue Wien Museum wird zunehmend größer, je mehr das neue Wien Museum von außen optisch Gestalt annimmt. Die gute Nachricht: Das Projekt Wien Museum ist innerhalb der vom Gemeinderat beschlossenen Parameter. Ich weiß das, weil wir, wie gesagt, in jedem Kulturausschuss auch die Baufortschrittsberichte vorgetragen bekommen.

 

Es tut sich unglaublich viel in Wiens Kulturlandschaft. Es gibt noch viele Sachen zu erzählen: Fair Pay, Kulturstrategie, Kulturarbeit ist Arbeit, immer wieder der Satz, den man nicht oft genug sagen kann. Sehr geehrte Damen und Herren, Sie sehen eines, und das ist uns ganz besonders wichtig: Bei der Umsetzung der vielen kulturellen Projekte, die wir uns vorgenommen haben, arbeiten wir mit den AkteurInnen immer auf Augenhöhe zusammen.

 

Visionäre Kulturpolitik, ich habe es am Anfang schon gesagt, ist Kulturpolitik, die die Teilhabe aller ebenso im Blick hat wie die guten Arbeitsbedingungen der Kunst- und Kulturschaffenden. Ich möchte mich zum Abschluss noch besonders bei jenen Menschen bedanken, die die Kunst- und Kulturszene ausmachen, nämlich bei den Kunst- und Kulturschaffenden. Sie schaffen, was Kunst und Kultur immer schaffen, sie beflügeln unsere Herzen und unsere Seelen. Vielen Dank. (Beifall bei NEOS und SPÖ.)

 

Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Das war eine Punktlandung, genau elf Minuten.

 

Bevor ich der nächsten Rednerin das Wort erteile, darf ich eine Korrektur bezüglich der Entschuldigungen anbringen, da mir eine falsche Liste vorgelegt worden ist. Für die heutige Sitzung sind ganztägig entschuldigt: Die GemeinderätInnen Al-Rawi, Anderle, Deutsch, Eppinger, Hungerländer, Spielmann, Taborsky und Weninger. Zeitweise entschuldigt sind die GemeinderätInnen Aichinger, Gremel, Kieslich, Korosec, Malle, Novak, Schmid und Vasold.

 

Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau GRin Mag. Berner, ich erteile es ihr. Selbstgewählte Redezeit neun Minuten.

 

9.27.11

GRin Mag. Ursula Berner, MA (GRÜNE)|: Guten Morgen, liebe Zusehende via Livestream! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Guten Morgen, liebe Frau Stadträtin! Guten Morgen, liebe Frau Vorsitzende!

 

Lieber Herr Weber, ich finde ja, Beschönen ist zu wenig, wenn wir das von der öffentlichen Kultur fordern. Ich finde, Kultur muss Diskurs einfordern und ihn auch schaffen, Räume schaffen, um Diskurs zu haben, dann bleibt sie spannend. Sonst bleibt sie nicht spannend, und insofern wäre es auch ein richtiges Diskursformat. Wenn wir eine wirklich gute Erinnerungspolitik in Wien ernst nehmen, dann würden wir endlich, endlich die Statue von Karl Lueger aus dem Zentrum Wiens entfernen und an einem anderen Ort verwahren. (Beifall bei den GRÜNEN.) Herzlichen Dank.

 

Ich fühle mich ja heute beim Rechnungsabschluss eher ein bisschen wie in Platon‘s Höhle. Warum? - Wir sehen grobe Schatten und Umrisse, aber wir sehen wenige Details im Rechnungsabschlussbericht. Warum wir das sehen, weiß ich nicht. Ich möchte an dieser Stelle zuerst einmal den MitarbeiterInnen der MA 7 danken. Sie haben sich sehr bemüht. Es ist ausführlich aus ihrer Sicht, aber es sind nicht genug Daten, um daraus Strategien für die Zukunft abzulesen. Das ist die Kritik hier.

 

Wenn wir uns nämlich qualifiziert auf so eine Rechnungsabschlussdiskussion vorbereiten würden, dann müssten wir die Unterlage schon eine Woche in der Hand haben und uns die einzelnen Details anschauen. Interessant ist ja nicht nur grob eine Liste, sondern interessant ist der Vergleich zu den Jahren davor und zu überlegen, welche Entwicklungen sehen wir, welche

 

«  1  »

Verantwortlich für diese Seite:
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular