Gemeinderat, 22. Sitzung vom 27.04.2022, Wörtliches Protokoll - Seite 46 von 73
Dieser neue Vertrag soll Leistungen für Veranstaltungen, Imagemaßnahmen, aber auch für die Belebung des öffentlichen Raums umfassen. Zusätzlich soll die Stadt Wien Marketing GmbH die MA 53 auch bei der Ausrichtung von außenwirksamen Präsenzen wie beispielsweise Messeständen oder Pressekonferenzen unterstützen. Wien braucht diese florierende Event-Szene, und es ist gerade jetzt nach der Corona-Pandemie sehr wichtig, dass diese Branche wieder einen Aufschwung erlebt.
Ich möchte gar nicht verhehlen, dass wir als NEOS durchaus auch einen kritischen Blick auf die nun notwendige Budgeterhöhung geworfen haben. Letztendlich sehen wir diese allerdings auf Grund von Personalsteigerungen, Preissteigerungen bei diversen Rohstoffen und auch auf Grund der Weiterentwicklung der Veranstaltungsformate, die hier mitausverhandelt wurden, gerechtfertigt. Wir werden allerdings auch immer wieder Kostensteigerungen durchaus kritisch hinterfragen.
Jetzt jedenfalls freuen wir NEOS uns in diesem Zusammenhang auch über einen Erfolg bei einer sehr langjährigen Forderung von uns, nämlich dass der Wiener Christkindlmarkt am Rathausplatz neu organisiert wird. Er wird unter einer Hand von der Stadt Wien Marketing GmbH gemeinsam mit dem Wiener Weihnachtstraum am Rathaus im Rathauspark organisiert und damit wird sichergestellt, dass die in der Vergangenheit durchaus oftmals umstrittene Vergabe der Gastro-Stände nun transparent und fair über die Bühne gehen wird. Ich möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich bei unserem Wirtschaftssprecher Markus Ornig bedanken, den ich heute hier auch bei seinem Leibthema vertreten darf, und auch beim Koalitionspartner bedanken, dass wir nun in dieser Fortschrittskoalition diese neue, transparente und faire Lösung auf den Weg bringen.
Ich denke, insgesamt können wir sehr optimistisch auf die kommenden Jahre blicken, was eine spannende Veranstaltungs- und Großveranstaltungsserie in Wien anbelangt. Wir führen mit der Stadt Wien Marketing GmbH diese Events sozusagen unter einem Dach durch. In dem Sinne wünsche ich uns allen, allen Wien-BesucherInnen wieder spannende Events und freue mich auch, wenn Sie diesem Poststück heute zustimmen. Vielen Dank.
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Zu Wort gemeldet ist GR Grießler. Ich erteile es ihm.
GR Markus Grießler (ÖVP): Sehr geehrte Damen und Herren! Sehr geehrte Frau Berichterstatterin! Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Werter Gemeinderat!
Ja, Wien braucht Events. Das letzte Wochenende hat es gezeigt, wie wichtig Events für die Stadt sein können und sind. Der Vienna City Marathon hat zu einer Auslastung in der Stadt geführt, die uns in der Hotellerie endlich wieder in Sphären gebracht hat, die wir schon sehr, sehr lange vermisst haben. Wien braucht aber nicht nur Events und nicht nur die Event-Szene, die jetzt vorhin angesprochen wurde, sondern Wien braucht auch die Wiener Event-Wirtschaft. Deshalb sehen wir dieses Poststück schon eine Spur kritischer, weil es schon eine Monopolisierung der Events ist, die in dieser Stadt stattfinden, ein Festschreiben auf die nächsten sieben Jahre mit einem Budget, womit sehr viel weitergeschrieben wird.
Ich möchte der Stadt Wien Marketing wirklich Blumen streuen, all die Veranstaltung, die sie durchführt, führt sie sehr, sehr gut durch. Sie haben auch technisch das Niveau dieser Veranstaltungen auf dem Event-Sektor durchaus weitergebracht, aber eine Frage muss man sich schon stellen in dieser Stadt: Wo bleibt die Innovation bei Events? Alles, was in dieser Stadt jetzt an Groß-Events stattfindet, ist ungefähr vor 30 Jahren entstanden, und wir würden uns wünschen, gemeinsam mit der Wiener Event-Wirtschaft neue Akzente zu setzen.
Es gibt in Wien 2.000 Gewerbescheine von Betrieben, die sich mit dem Thema Event beschäftigen. Wir wünschen uns, nicht nur eine einzige Organisation zu betrauen, sondern dieser Organisation zu sagen: Wir wollen wissen, was in der Stadt passiert. Gut, ihr könnt natürlich den „lead“ haben, aber ihr seid auch verpflichtet dazu, mit den Wiener Event-Unternehmen zusammenzuarbeiten, sie einzubinden, neue Konzepte zu fördern und die Kreativität dieser Branche einfach in die Stadt zu holen. Das würde ich mir von einem Auftrag wünschen, der an die Stadt Wien Marketing ergeht.
Die Event-Stadt Wien hat sich einfach den Wettbewerb der besten Ideen verdient. Und dass diese Agenturen, die im täglichen Wettstreit stehen, die immer wieder „pitchen“ müssen, natürlich viele kreative Ideen haben und nicht nur abwickeln können, sondern Neues bringen, davon kann man tatsächlich ausgehen. Deshalb: Eine koordinative Position der Stadt Wien Marketing - ja, aber unter Einbindung der Wiener Event-Wirtschaft bei einem Maximum an Transparenz der Vergaben an einzelne Zusatz-Events, die in die Event-Wirtschaft fließen sollen.
Wir sehen auch noch einen zweiten Teil in diesem Poststück durchaus kritisch, nämlich einen Teil, den wir nicht sehen können, das ist nämlich die Vereinbarung selbst. Es ist außer einer Überschrift nicht sehr viel zu sehen gewesen, und wir würden uns auch wünschen, ein bisschen mehr Details über diese Vereinbarung, die ja immerhin doch über sieben Jahre geht, zu wissen, um tatsächlich die Eckdaten auch abschätzen zu können.
In diesem Sinne geht es mir darum, wir wollen im Rahmen dieses Poststücks einen Antrag einbringen, die Event-Wirtschaft stärker einzubinden, damit natürlich auch Arbeitsplätze in der Stadt schaffen und damit auch die Zukunft der Event-Wirtschaft gestalten und nicht bei dem bleiben, was wir schon die letzten 30 Jahre veranstaltet haben.
Ich möchte auch zwei weitere Anträge einbringen, weil natürlich auch ein ganz wichtiges und zentrales Element von Veranstaltungen ist, wie die Menschen zu den Veranstaltungen und auch wieder weg von den Veranstaltungen kommen. Da spielen die öffentlichen Verkehrsmittel natürlich die allergrößte Rolle, was Großveranstaltungen in Wien betrifft. Damit für alle die Möglichkeit besteht, auch kostengünstig anreisen zu können, bringen wir noch zusätzlich zwei Anträge ein, bei denen es darum geht, auch eine vergünstigte Jahreskarte so
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